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Wie fährt es sich mit dem Fahrrad in Hoyerswerda?

Große Befragung des ADFC zum Radfahren startete am 1. September. Noch bis zum 30. November kann man mitmachen.

Von Uwe Schulz
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Hoyerswerda ist Fahrradfahrerstadt. In der ebenen Kernstadt sind die Wege kurz. Doch Radfahrern graut es bereits vor dem Winter. Denn seitens der Stadt ist Winterdienst auf den Radwegen nicht vorgesehen.
Hoyerswerda ist Fahrradfahrerstadt. In der ebenen Kernstadt sind die Wege kurz. Doch Radfahrern graut es bereits vor dem Winter. Denn seitens der Stadt ist Winterdienst auf den Radwegen nicht vorgesehen. © Foto: Archiv/Juliane Mietzsch

Hoyerswerda. Jeder Verkehrsteilnehmer hat so seine eigenen Wahrnehmungen darüber, wie die Infrastruktur im Heimatort ist. Wie es dabei insbesondere um Radfahrer und deren Belange bestellt ist, versucht regelmäßig der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) herauszufinden. Das Projekt heißt Fahrradklima-Test. Die letzten Ergebnisse wurden 2022 erhoben und veröffentlicht. Jetzt steht die neue Befragung an. Und wie so oft hängt ein aussagefähiges Ergebnis davon ab, wie viele Menschen daran teilnehmen.

In Sachsen nahmen 2022 über 10.000 Befragte am Fahrradklima-Test teil und 46 Orte kamen in die Auswertung. Dazu gehörte auch Hoyerswerda. Eigene Auswertungseinheiten gab es in Ostsachsen auch für Görlitz, Bautzen oder Zittau. Hier fanden sich überall genügend Teilnehmer, die aktiv den Online-Fragebogen ausfüllten. Hoyerswerda war beispielsweise so zum vierten Mal in Folge in der Auswertung. drin. Angeprangert wurden der mangelnde bzw. überhaupt nicht erfolgende Winterdienst auf den Radwegen, die vielen Fahrraddiebstähle und der Mangel an Möglichkeiten, sich ein Rad zu leihen. Positiv bewertet wurden hingegen die Erreichbarkeit des Hoyerswerdaer Stadtzentrums, dass zügig gefahren werden kann und dass hier Jung und Alt gleichermaßen fahren können.

Was wird gefragt?

Wie sehen lebenswerte Städte und Gemeinden aus? Was bieten sie, damit sich Radfahrende mit unterschiedlichen Bedürfnissen und in allen Altersgruppen sicher fühlen? Bei der Befragung untersucht der ADFC vielfältige Aspekte des Radfahrens, von der Beschaffenheit der Radwege über sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im öffentlichen Raum, bis zur Frage, ob das Radfahren im Alltag eher als entspannt oder belastend wahrgenommen wird. Zur diesjährigen Befragung nimmt der ADFC mit einigen Fragestellungen gezielt das Miteinander im Verkehr in den Blick. Hier geht es darum, wie Radfahrende das Verhalten von anderen Verkehrsteilnehmenden bewerten, beispielsweise ob es rücksichtsvoll zugeht und ausreichend Überholabstand eingehalten wird. Beim Fahrradklima-Test 2022 gaben mehr als die Hälfte der Befragten in Hoyerswerda an, dass sie sich auf dem Rad im Straßenverkehr gefährdet fühlen. Wie ist das jetzt?

Wer kann an der aktuellen Umfrage teilnehmen?

Mitmachen kann jede Person, die Rad fährt, egal ob ADFC-Mitglied oder nicht, egal ob man täglich fährt oder nur gelegentlich. Wer in mehreren Städten und Gemeinden mit dem Rad unterwegs ist und dort gute Ortskenntnisse besitzt, kann die Infrastruktur in mehr als nur einem Ort bewerten.

Wie funktioniert der Fahrradklima-Test?

Der Online-Fragebogen kann mit dem PC, dem Tablet oder auf dem Smartphone auf www.fahrradklima-test.de ausgefüllt werden. Auch der QR-Code auf Flyern und Plakaten leitet direkt zur Umfrage. Die 32 Fragen des Fragebogens lassen sich in zehn Minuten beantworten. Falls eine Frage auf die eigene Gemeinde nicht zutrifft – etwa, weil es keine Einbahnstraßen oder Leihfahrräder gibt –, kann man die Frage auch unbeantwortet lassen. Am Ende der Umfrage bietet der Fahrradklima-Test die Möglichkeit für Anmerkungen und Hinweise auf lokale Probleme.

Was geschieht mit den Ergebnissen?

Die konkreten Hinweise und Verbesserungsvorschläge leitet der ADFC nach Abschluss des Projekts an die zuständige Gemeinde weiter. Viele Städte und Gemeinden haben in den letzten Jahren etwas für den Radverkehr getan. Ob sich die Bemühungen in der öffentlichen Wahrnehmung widerspiegeln, bringt der Fahrradklima-Test ans Licht. Die Ergebnisse sind ein Gradmesser dafür, wie gut die Bedingungen zum Radfahren in einer Stadt sind. Je mehr Radfahrende ihre Stadt bewerten, desto besser lassen sich konkrete Aussagen darüber treffen, ob Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs fruchten oder ob in der Stadt mehr für sicheres Radfahren getan werden muss.

Von wann bis wann läuft die aktuelle Umfrage?

Die Umfrage läuft vom 1. September bis zum 30. November 2024. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2025 präsentiert. Der ADFC-Fahrradklima-Test wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Link zum Fragebogen:
www.fahrradklima-test.adfc.de

Ergebnisse des Fahrradklima-Tests in Sachsen 2022:
www.adfc-sachsen.de/fahrradklima