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Neu im Schulleiter-Büro des Léon-Foucault-Gymnasiums Hoyerswerda

Elisabeth Szeguhn kommt aus der Großstadt – sie hat Gefallen am Leben und Arbeiten im eher ländlichen Gebiet gefunden.

Von Mirko Kolodziej
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Elisabeth Szeguhn leitet das Léon-Foucault-Gymnasium in Hoyerswerda.
Elisabeth Szeguhn leitet das Léon-Foucault-Gymnasium in Hoyerswerda. © Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Ungefähr 690 Schülerinnen und Schüler, dazu um die 50 Lehrerinnen und Lehrer – wer die Verantwortung für das Léon-Foucault-Gymnasium im Hoyerswerdaer Stadtzentrum trägt, managt im Grunde genommen ein mittelständisches Unternehmen. Elisabeth Szegun hat sich bei anderen Schulleitern erkundigt, wie lange es dauert, bis man alle Details intus hat. „Sie haben gesagt, nach ungefähr drei Jahren hat man alles einmal mitgemacht.“

Mit dem Schuljahresbeginn hat die Pädagogin das Schulleiter-Büro bei Foucaults bezogen. Dazu, dem Raum eine persönliche Note zu geben, war bisher freilich noch keine Zeit. Von ihrem Beruf hat sie jedoch eine sehr genaue Vorstellung. „Schüler sind keine Maschinen, die man programmiert. Man muss den Verstand füttern, aber auch das Herz“, findet Elisabeth Szeguhn.

Wahrscheinlich ist sie eine der jüngsten Schulleiterinnen, die es in Hoyerswerda in den letzten Jahrzehnten gab. Als ihr indirekter Vorgänger, Langzeitdirektor Uwe Blazejczyk, im Frühling 1992 mit dem Aufbau des damaligen Zweiten Städtischen Gymnasiums anfing, war er 32. Elisabeth Szeguhn ist ein Jahr jünger. Sie ist in Dresden aufgewachsen, hat an der dortigen Technischen Universität studiert und ihr Referendariat in Görlitz absolviert.

Rascher in Verantwortung

Sie räumt unumwunden ein, dass viele junge Lehrerinnen und Lehrer nach dem Studium in der Großstadt nicht unbedingt aufs Land wollen. „Ich habe aber schnell festgestellt, welche Vorteile es hier gibt.“ Sie erwähnt bezahlbaren Wohnraum und den Umstand, dass sie für ihren Sohn nicht lange nach einem Kita-Platz suchen musste. Ihren privaten Lebensmittelpunkt hat Elisabeth Szeguhn in Bautzen, am Léon-Foucault-Gymnasium unterrichtet die Fachlehrerin für Latein und Ethik / Philosophie bereits seit dem Jahr 2020.

Eigentlich, dachte sie, sie würde irgendwann vielleicht einmal Stellvertreterin werden, „und wenn dann Kollegium, Eltern und Schüler zufrieden sind, Schulleiterin“. Aber es kam nun anders. Die Stelle war vakant, Markus Straube von Anfang an nur eine temporäre Übergangsbesetzung, sozusagen in Teilzeit. Denn er hat schließlich in Wilthen mit dem Immanuel-Kant-Gymnasium eine Schule zu leiten, die seine Aufmerksamkeit erfordert. Jedoch ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt, wie sie ist; insbesondere bei der Lehrerschaft. „So eine tolle Schule braucht eine verlässliche und permanente Leitung“, sagt Elisabeth Szeguhn. Also bewarb sie sich. Sie schildert, es sei einfach der Umstände wegen eine Zeit, in der junge Pädagogen Verantwortung übernehmen müssten. Denn während die älteren Kolleginnen und Kollegen sich nach und nach in den Ruhestand verabschiedeten, sei der altersmäßige Mittelbau mit den gewissermaßen natürlichen Nachrückerinnen und Nachrückern zahlenmäßig ausgesprochen schmal. Die Schulleiterin erzählt rasch leidenschaftlich von Schülern, Eltern und Kollegium, etwa dem Kunstbereich, den Sportklassen, dem Buchclub oder der Beschäftigung mit darstellendem Spiel. „Es macht jeden Tag Spaß, hierher zu kommen. Die Menschen geben unheimlich viel Motivation.“

Kompetenzen entfalten

Sie muss und will das „mittelständische Unternehmen“ Léon-Foucault-Gymnasium Hoyerswerda dabei nicht alleine führen.

Hoffentlich bald, sagt sie, werde die Stellvertretung neu geregelt sein. Denn auch die langjährige stellvertretende Schulleiterin Birgit Böhme ist in den Ruhestand gegangen. Die erweiterte Schulleitung besteht im Moment aus Oberstufenberater Markus Partusch, der Fachleiterin im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften, Stephanie Mager sowie der Fachleiterin im Bereich Gesellschaftswissenschaften, Liane Remus-Eickfeld. Die Fachleiterstelle für den Sprachbereich ist noch vakant, wird ausgeschrieben.

Schule, sagt Elisabeth Szeguhn, sei aus ihrer Sicht ein Lebensraum, an dem sich Kinder und Jugendliche entsprechend ihrer Kompetenzen entfalten sollen. Und es gehe dabei nicht nur um die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt: „Das sind ja nicht nur spätere Berufstätige, sondern Mitglieder der Gesellschaft, die Eltern von morgen, die Wähler von morgen.“ Die Schülerinnen und Schüler am Foucault-Gymnasium sollten daher nicht nur Wissen erwerben, sondern auch die Fähigkeit, sich in der Welt bewegen und selbst Dinge auf die Beine stellen zu können.