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Hoyerswerda
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Mehr Möglichkeiten zur Scheibe-See-Nutzung – trotz Sanierung

Eine Absichtserklärung will die verschiedenen Interessenlagen am Gewässer miteinander in einen Ausgleich bringen.

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Die Zukunft des Scheibe-Sees ist Gegenstand einer Vereinbarung, die in dieser Woche in Zwenkau im Leipziger Seenland unterschrieben worden ist.
Die Zukunft des Scheibe-Sees ist Gegenstand einer Vereinbarung, die in dieser Woche in Zwenkau im Leipziger Seenland unterschrieben worden ist. © Foto: LMBV

Hoyerswerda. Rund 150 Kilometer westlich der Stadt stand diese Woche die Zukunft ihres sogenannten Haus-Sees im Fokus. An einem Termin zum Scheibe-See waren ein Ministerpräsident, eine Ministerin, ein Landrat, drei Bürgermeister und beide Geschäftsführer des staatlichen Bergbausanierers LMBV beteiligt. Genutzt wurde ein sogenanntes Spitzentreffen zur touristischen Nutzung der Bergbaufolgelandschaften in Sachsen. Man kam dazu in Zwenkau im Leipziger Neuseenland zusammen.

Die Absichtserklärung zum Scheibe-See dreht sich um die Möglichkeiten, ihn auch über das gegenwärtig erlaubte Baden am Kühnichter Strand hinaus nutzen zu können – auch, wenn die LMBV noch nicht mit der Sanierung der Hinterlassenschaften des Tagebaus Scheibe (1984–1996) fertig ist. In einer Mitteilung des Unternehmens steht, vereinbart worden sei, das touristische Entwicklungspotenzial des Sees auszunutzen und gleichwohl der Sanierungsverpflichtung gerecht zu werden.

Unterschrieben haben in Zwenkau Bürgermeister der drei Anrainer-Kommunen, nämlich Mirko Pink (CDU) aus Hoyerswerda, Thomas Leberecht (CDU) aus Lohsa und Marco Beer (parteilos) aus Spreetal, für den Zweckverband Lausitzer Seenland Sachsen dessen Vorsitzender, Landrat Udo Witschas (CDU,) sowie die zwei LMBV-Chefs Bernd Sablotny und Torsten Safarik. Mit dabei waren Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU), seine Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) sowie LMBV-Sanierungschef Gerd Richter.

In besagter Information steht, man wolle den Kooperationswillen bezüglich der See-Nutzung deutlich machen. Es sei ein gemeinsames Ziel, unter Berücksichtigung der bestehenden Rahmenbedingungen die Nutzungsmöglichkeiten im Interesse der Öffentlichkeit zu entwickeln und zu erweitern. Hierzu könnten die Kommunen die von ihnen angestrebten Aktivitäten definieren. Man erhoffe sich unter anderem Synergien aus der Sanierung für die Weiterentwicklung zu einem etablierten See.

So seien beispielsweise noch Sicherungsarbeiten an verschiedenen Uferbereichen erforderlich. Auch sei weiter die Wasserqualität zu sichern, sprich der pH-Wert künstlich zu heben. Der insoweit geltende Sanierungsvorrang sei bei der Gestattung der vorzeitigen Nutzung des Scheibe-Sees zu berücksichtigen. Hoyerswerda, Lohsa und Spreetal strebten unterdessen insbesondere die Nutzung einer größeren Wasserfläche an. Zuletzt war auch davon die Rede, dass ab dem kommenden Jahr die Nutzung zwar nicht des ganzen Gewässers, aber doch einer großen Teilfläche für das Befahren mit Paddel-, Ruder- und Segelbooten gestattet werden soll. Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (SPD) hatte jüngst im Stadtrat auf eine entsprechende Verabredung mit der Landesdirektion verwiesen.

Der Scheibe-See hatte 2011 seinen Endwasserstand erreicht, Baden in Kühnicht ist seit 2017 zugelassen. (red/MiK)