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Maschmeyer nach Hotel-Anmietung in Hoyerswerda

"Die Höhle der Löwen"-Investor Carsten Maschmeyer hat in Hoyerswerda ein Hotel angemietet, wo ukrainische Flüchtlinge untergebracht werden. Nun hat sich der Unternehmer selbst ein Bild vor Ort gemacht.

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Unternehmer Carsten Maschmeyer mit Hoyerswerdas Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh.
Unternehmer Carsten Maschmeyer mit Hoyerswerdas Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh. © Foto: Verwaltung Hoyerswerda

Hoyerswerda. Es sorgte national für Schlagzeilen, dass der als Bestsellerautor und aus der Gründer-TV-Show „Höhle der Löwen“ bekannte Unternehmer Carsten Maschmeyer in Hoyerswerda das City-Hotel zumindest teilweise für mehrere Monate angemietet hat, um hier ukrainische Flüchtlinge unterbringen zu können.

Maschmeyer, 1959 in Bremen geboren und laut seiner Internetseite in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, schaute in Hoyerswerda selbst vorbei, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Darüber informiert die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung und zitiert Carsten Maschmeyer: „Mich interessiert, wie die Menschen aufgenommen werden und wie man ihnen noch weiter helfen kann.“

Im Gespräch mit Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh erfuhr er von der großen Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort , die durch Spenden oder ehrenamtliche Mithilfe dazu beitragen, dass die Ankömmlinge gut versorgt werden. „Die Hilfsbereitschaft in Hoyerswerda ist enorm. Für die enge Zusammenarbeit von Awo, Bürgern und Rathaus bin ich sehr dankbar“, so Carsten Maschmeyer weiter.

220 Geflüchtete in Hoyerswerda untergebracht

Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh berichtete, dass die hier ankommenden Flüchtlinge vor allem zwei große Bedürfnisse haben: eine Anbindung zum Wlan, um in Kontakt mit den in der Ukraine zurückgebliebenen Familienmitgliedern bleiben zu können sowie der Wunsch, die Sprache zu lernen. Einen Berechtigungsschein für staatlich geförderte Sprachkurse gibt es erst nach erfolgter Registrierung, der Bearbeitungsvorgang dauere jedoch in der Regel drei Wochen. Nicht nur die Teilnahme an Sprachkursen, auch die Aufnahme einer Arbeitsstelle sind an diesen formalen Vorgang geknüpft.

Aktuell sind rund 220 Geflüchtete in Hoyerswerda untergebracht. In etwa zwei Wochen werden weitere 80 Geflüchtete erwartet, die von der Landesdirektion Sachsen zugewiesen werden und ebenfalls im City-Hotel eine Bleibe finden sollen. Nicht alle der Neu-Ankömmlinge bleiben in Hoyerswerda. Awo-Geschäftsführer Marcus Beier weiß, dass es Geflüchtete aus ukrainischen Großstädten in der Regel auch wieder in Großstädte hierzulande zieht. Wer andernorts keine Verwandten oder Bekannten hat, bleibe hier. Manche der Flüchtlinge wollen zurück, sobald es die Lage wieder zulässt.

Vor Ort fehle es manchmal an den einfachsten Dingen, weiß Kevin Stanulla, Koordinator Asyl der Awo Lausitz, zu berichten. So seien viele Kleiderspenden eingegangen; gebraucht werde aktuell lediglich Unterwäsche, selbstredend ungetragen und neuwertig. Nach dem Auftaktgespräch im Ratssaal des Alten Rathauses besuchten Maschmeyer, Ruban-Zeh und die Awo-Vertreter das City-Hotels. Hier gab es Gespräche mit der Hotelleitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, hier untergebrachten Flüchtlingen, der Leiterin des Sachgebietes Integration beim Ausländeramt, sowie dem Finanzvorstand der Dormero Hotel AG, die das Hotel betreibt. (red/US)