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Hoyerswerda
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Ganz lokale DDR-Geschichte in den Blick genommen

Das Hygiene-Museum Dresden setzt in Hoyerswerda seine Reihe „Museum unterwegs“fort.

Von Mirko Kolodziej
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Die Berliner
Künstlerin Julia Lübbecke hat sich über viele Wochen mit der Tätigkeit des hiesigen
Arbeitskreises für Umwelt und Frieden befasst. An Plakatwänden und am Ex-C&A sind die Ergebnisse zu sehen.
Die Berliner Künstlerin Julia Lübbecke hat sich über viele Wochen mit der Tätigkeit des hiesigen Arbeitskreises für Umwelt und Frieden befasst. An Plakatwänden und am Ex-C&A sind die Ergebnisse zu sehen. © Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Kooperation ist Trumpf. Die großen, von Künstlerin Julia Lübbeke gestalteten Poster, die neuerdings in den Schaufenstern des einstigen C & A hängen, passen zu einer laufenden Ausstellung in der Energiefabrik Knappenrode über die DDR-Umweltbewegung, wurden aber vom Hygiene-Museum Dresden in Auftrag gegeben. Denn dieses setzt gegenwärtig seine 2022 mit Projekten zum Thema Lüge und Wahrheit in der Stadt begonnenen und mit Schulprojekten weitergeführten Aktivitäten im Programm „Museum unterwegs“ fort. Es arbeitet dabei wiederum mit zahlreichen örtlichen Partnern zusammen. Julia Lübbeckes Plakate beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit den Tätigkeiten des 1984/85 in Hoyerswerda gegründeten Arbeitskreises für Umwelt und Frieden.

Dessen Tun passt zum aktuellen Fokus der hiesigen Arbeit des Hygiene-Museums, nämlich ein Schlaglicht auf staatliche Repressionen zu DDR-Zeiten beziehungsweise auf die Freiräume, die sie ließen, zu werfen. Von der Jugendclubarbeit bis zum Hausgemeinschafts-Keller dreht es sich um Phänomene, die man gern auch Nischen nennt – und zwar immer konkret bezogen auf Hoyerswerda. Zum Auftakt bot am Donnerstag die von Julia Lübbecke geschaffene Historien-Kunst die passende Kulisse.

Die Museums-Leute aus Dresden hatten davor ihren Pavillon aufgebaut. Die zwei wesentlichen Bestandteile: ein Aufsteller, der sich aus Hoyerswerdaer Sicht allgemein mit den Freiräumen befasst, daneben ein zweiter zur Knappenroder Sonderausstellung „Revier. Umwelt. Protest!“. Teil eins wird im kommenden Vierteljahr immer wieder an unterschiedlichen Standorten zu sehen sein, wo sich Teil zwei dann immer anderen Schwerpunkten widmet.

Zum Beispiel nimmt am 29. August im Lausitz-Center das Stadtmuseum hiesige Hausgemeinschaften unter die Lupe, am 1. Oktober die Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek die Literatur-Szene. Eingebettet sind die Hoyerswerdaer Angebote mit Lokal-Bezug in die derzeit in Dresden zu sehende Schau „VEB Museum. Das Deutsche Hygiene-Museum in der DDR“, die dort noch bis Mitte November gezeigt wird.