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SZ + Hoyerswerda

Für das Dorf im ehrenamtlichen Einsatz

Das sind in Burghammer eine ganze Menge Leute, Uwe Lüders ist es jetzt als frisch gewählter Ortsvorsteher.

Von Mirko Kolodziej
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Uwe Lüders (hier am Bernsteinsee) ist der neue
Ortsvorsteher
von Burghammer, einem Dorf mit vergleichsweise vielen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.
Uwe Lüders (hier am Bernsteinsee) ist der neue Ortsvorsteher von Burghammer, einem Dorf mit vergleichsweise vielen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. © Foto: Mirko Kolodziej

Burghammer. Er sei der, der die Sorgen und Nöte der Leute aus dem Dorf zur Spreetaler Gemeindeverwaltung trägt und von dort Antworten oder Informationen zurückbringt. So beschreibt Uwe Lüders das Ehrenamt, das er gerade angetreten hat. Er ist jetzt Ehrenbeamter auf Zeit und die Sächsische Gemeindeordnung beschreibt seine Aufgabe amtlich so: „Der Ortsvorsteher vertritt den Bürgermeister, in Gemeinden mit Beigeordneten auch die Beigeordneten ständig bei dem Vollzug der Beschlüsse des Ortschaftsrats.“

Nach der Kommunalwahl am 9. Juni finden sich allerorten die neuen Ortschaftsräte zusammen und wählen auch die Ortsvorsteher. In der Gemeinde Spreetal sind es in allen Dörfern neue Gesichter – abgesehen vom Ort Spreetal, wo Lutz Müller das Amt bereits früher innegehabt hat.

Uwe Lüders hat immerhin schon eine Legislaturperiode im Ortschaftsrat von Burghammer mitgewirkt. Der 58-Jährige sagt, er sei sehr dankbar für das ihm entgegengebrachte Vertrauen.

So richtig gewaltige Probleme, das lässt sich zumindest von außen sagen, gibt es im 224-Einwohner-Dorf am Bernsteinsee nicht. Der Kindergarten ist gerade saniert worden, ebenso der letzte bisher unbefestigte Abschnitt der Kirchstraße ordentlich hergerichtet. Die Fassade des örtlichen Mehrzweckgebäudes wurde aufgehübscht. Und nicht zuletzt haben sich die Einwohnerinnen und Einwohner mit Unterstützung der Gemeinde selbst einen richtigen Hingucker geschaffen. Vor knapp einem Jahr wurde das Denkmal für das örtliche Eisenwerk eingeweiht. „Die Sache ist erst jetzt so richtig abgeschlossen“, sagt der neue Ortsvorsteher. Das heißt: Die letzten Abrechnungen sind erledigt. Auch die Begrünung ist inzwischen vorzeigbar.

Lüders mag Burghammer: „Es sind nur elf Kilometer nach Spremberg, elf Kilometer nach Hoyerswerda, am Wochenende ist es total still.“ Ihm gefallen die Radwege zu den und rund um die Seen. Es sei, sagt er, nur schade, dass der Bernsteinsee nach wie vor nicht freigegeben ist. Immerhin: Der von der Gemeinde dort aufgestellte Parkautomat hat wilde Camperei und vor allem die unschönen Hinterlassenschaften der Wohnmobilisten reduziert. Nun ist nicht nur Uwe Lüders gespannt, wie es mit der Ferienhaus-Siedlung Casa Mia weitergeht: „Ein Imbiss oder ein Café für Radfahrer wäre eine Bereicherung. So etwas gibt es bei uns ja noch nicht.“ Und Radler halten oft, unter anderem, um die Kirche zu besuchen. Deren Offenhaltung ist dem ehrenamtlichen Engagement vor allem von Dorfbewohner Joachim Glücklich zu verdanken. Der vierköpfige Gemeinderat, der neben Uwe Lüders aus Frank Petschick, Dirk Syckor und einem noch zu vereidigenden Nachrücker besteht, kann sich allgemein auf ein reges Dorfleben verlassen. Das beginnt beim Dorfclub und endet bei der Feuerwehr noch lange nicht. Im Juni zum Beispiel war wieder Dorffest, im Juli organisierte die Kurvenliga die inzwischen 15. Motorrad-Convention. Zampern und Hexenbrennen sind feste Termine und das nächste „Adventstreiben“ ist nicht fern.