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Foucault-Kunstkurs lässt bunte Figuren am Strand entstehen

Schülerinnen des Hoyerswerdaer Gymnasiums zeigen an der Ostsee ihre große Kreativität.

Von Sascha Klein
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Der Kunst-Leistungskurs des Foucault-Gymnasiums Hoyerswerda am Strand: Hinter der Gestaltung der Figuren steckt eine Menge Arbeit. Der Großteil der Vorbereitungen hat zu Hause stattgefunden.
Der Kunst-Leistungskurs des Foucault-Gymnasiums Hoyerswerda am Strand: Hinter der Gestaltung der Figuren steckt eine Menge Arbeit. Der Großteil der Vorbereitungen hat zu Hause stattgefunden. © Foto: Kristin Partusch

Am Strand ist es unglaublich heiß, aber das Team des Hoyerswerdaer Foucault-Gymnasiums muss für die entscheidenden Stunden kühlen Kopf behalten. Es geht um das Finale eines monatelang vorbereiteten Projekts. Jahr für Jahr begibt sich der Kunst-Leistungskurs auf eine ganz besondere Fahrt an die Ostsee – so auch 2024. Also stehen Nele, Erwinia, Charlotte, Leonie, Maria, Helene, Emily, Fritzi und Amalia in ihren Outfits am Strand. Kunstlehrerin Kristin Partusch ist diejenige, die Fotos macht.

„In diesem Jahr sind es mehr als 1000 Fotos geworden – fünfmal mehr als sonst“, sagt Kristin Partusch. Der Grund: Es gibt mehr Making-of-Bilder. Wenn die Kunstlehrerin sonst nur hinter der Kamera agiert, ist sie jetzt auch bei der Arbeit zu sehen. Diese Arbeit lohnt sich: In puncto Körpermalerei gibt es in jedem Sommer besondere Momente. Denn: Die Schülerinnen haben sich monatelang auf diesen einen Tag vorbereitet. Klar ist: Das Fotoshooting am Strand ist kein Urlaub, keine verrückte Idee. Das ist Arbeit. „Das war anstrengend, auch körperlich“, sagt Erwinia, die ein Reh verkörpert. Abends ist der Akku leer. „Wir waren abends fast zu müde für den Strand“, sagt sie.

Das Motto des Jahres heißt: „Schuppen, Fell und Federn – Animalisches und Kreatürliches“. Worum es geht, legt der Kurs mindestens ein halbes Jahr vorher fest. Es gibt jeweils mehrere Varianten. Danach beginnt die Detail-Planung, denn alles, was am Strand passiert, ist vorgeplant. Alles, was dort präsentiert werden soll, muss vorher geplant, gekauft, gebastelt und bemalt werden.

Herausgekommen sind neun ganz individuelle Ansätze. Nele, die den Look für Fritzi gestaltet hat, hat ganz bunt gedacht. Ihr Vorbild: eine Luna-Motte. Die ist pink, gelb und grün. Wie man darauf kommt: „Ich habe bei Pinterest gesucht. Die Motte ist mir aufgefallen, weil sie extrem bunt ist“, sagt Nele. Also hat sie sich an der Motte orientiert - der Start für ihr Projekt für die Körperbemalung. Lehrerin Kristin Partusch schaltet sich ein: „Dieser Kurs hat besonders Lust auf Farbe gehabt“, sagt sie und lacht. Fritzi wiederum hat für Nele einen Schwan kreiert – ein Kontrast zu Neles schwarzen Haaren. Der Schwan ist natürlich weiß und hat einen großen Fächer. Der besteht aus Pampas-Gras und Pappe und ist ein echter Hingucker.

Ein Hingucker ist das Hoyerswerdaer Team am Ostsee-Strand auf jeden Fall gewesen. Für die Künstler ist das Badepublikum um sie herum auch eine Herausforderung gewesen. Schließlich sollten Außenstehende möglichst wenig auf den Fotos zu sehen sein. Doch der Spagat scheint gelungen: Die schönsten Fotos sind Richtung Winter im Fotokalender des Kunst-Leistungskurses 2025 und an den Wänden des Foucault-Gymnasiums zu bestaunen.