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Bernd-Gork-Ausstellung regt die Fantasie an

Im Schloss und Stadtmuseum Hoyerswerda werden die Arbeiten des Senftenberger Malers bis Anfang November zu sehen sein.

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Bernd Gork ist im Gespräch mit der Malerin Gudrun Otto.
Bernd Gork ist im Gespräch mit der Malerin Gudrun Otto. © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Schöne Sonderausstellungen gibt es im Hoyerswerdaer Schloss immer wieder und am vergangenen Sonntag wurde die nächste im Beisein vieler Kunstfreunde aus Hoyerswerda, der mittleren Lausitz und sogar Dresden eröffnet. Der Senftenberger Maler Bernd Gork zeigt noch bis zum 5. November anlässlich seines 75. Geburtstages eine Auswahl von Ölbildern und Pastellen aus den Schaffensjahren 1990 bis 2023, so die Leiterin des Schloss- und Stadtmuseums, Kerstin Noack, während der Vernissage im zweiten Obergeschoss. Der Hoyerswerdaer Saxophonist Klaus-Peter Haselbauer untermalte die Veranstaltung mit ruhigen Bluestiteln.

Eher gleichnishafte Darstellungen

Angela Johanning, Mitglied des hiesigen Freundeskreises des ehemaligen Hoyerswerdaer Kunstvereins, spricht in ihrer Laudatio von farblich zurückhaltend gestalteten Bildern, die Landschaften wie etwa die Elsteraue, Findlinge und Gebäude aus der Lausitz zu allen Jahreszeiten abbilden. Konkret wiedererkennbare Orte und Menschen zeigen Bernd Gorks Gemälde nicht. Das sind gleichnishafte Darstellungen, die das Wirken der Natur und der Menschen einfangen, führt Angela Johanning weiter aus. „Sie stoßen eine Reflexion über unsere Heimat und uns in der Heimat an.“ Im Jahr 2009 war der Maler schon einmal mit einer Personalausstellung im Schloss und 2018 zusammen mit Bernd Winkler in der KulturFabrik.

Die Laudatorin stellt auch Bernd Gork etwas näher vor, der in Hörlitz bei Senftenberg geboren ist. Nach der Schule lernte er zunächst Elektromonteur und später folgte ein Lehrerstudium für die Fächer Musik und Deutsch. Kunsterziehung hat er auch unterrichtet und nach einem Abendstudium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden wurde Bernd Gork Maler und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum Senftenberg. Dort betreut er bis heute die Kunstsammlung Lausitz.

Am Werden und Vergehen interessiert

Der Senftenberger See war einst ein von Menschen aufgeschlossener und betriebener Braunkohletagebau. Nun verändert die Natur das nach der Schaffung des Sees entstandene Ufer frei nach ihrem Willen, sie lässt Erde abbrechen und formt eine neue Abbruchkante, sagt Bernd Gork über sein Bild „Uferabbruch“. Solche Vorgänge des Werdens und Vergehens interessieren den Maler, gehören zur Grundintension seiner Arbeit. Er hält aber genauso stillgelegte Fabriken und verfallende Höfe in seinen Gemälden fest, die vom vergangenen Tun der Menschen künden. Personen braucht er gar nicht mehr darstellen. Seine Motive fotografiert Bernd Gork zumeist und anhand dieser gedanklichen Stütze malt er dann im Atelier die Bilder. Die Betrachter dürfen gern eigene Geschichten erfinden und in die oft impressionistisch angehauchten Kunstwerke hineininterpretieren.