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SZ + Hoyerswerda

1,28 Millionen Euro für 154 Projekte

Die Lausitzer Seenland-Stiftung der Sana AG hat in der Region einiges ermöglicht.

Von Uwe Schulz
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5.000 Euro für neue Kostüme für die Funkengarde überbrachte Thomas Delling im Namen der Seenland-Stiftung an den Hoyerswerdaer Karneval-Club Gelb-Blau 1997 e.V. am Dienstag.
5.000 Euro für neue Kostüme für die Funkengarde überbrachte Thomas Delling im Namen der Seenland-Stiftung an den Hoyerswerdaer Karneval-Club Gelb-Blau 1997 e.V. am Dienstag. © Foto: Gernot Menzel

Hoyerswerda. Im Archiv finden sich etliche Aufnahmen aus den letzten Jahren, auf denen Menschen Schecks entgegennehmen – darauf dreistellige, meist vierstellige, selten fünfstellige Beträge und wie ein Sechser im Lotto auch mal ein sechsstelliger Betrag. Mittwochabend kam ein weiteres Bild hinzu, dieses Mal vom Hoyerswerdaer Karnevalsclub Gelb-Blau 1997 e.V..

Für 5.000 Euro können neue Kostüme für die Funkengarde angeschafft bzw. vervollständigt werden. Möglich macht dies die Spende der Lausitzer Seenland-Stiftung. Sie existiert seit sieben Jahren und hat seitdem rund 1,28 Millionen Euro für 154 Projekte zur Verfügung gestellt. Gestellt wurden rund 240 Anträge. Allein im vergangenen Jahr waren es rund 219.000 Euro. 19 von 26 eingereichten Anträgen waren positiv beschieden worden. Stiftungsvorstand Thomas Delling und Sana-Vorstand Jens Schick, der eines von sechs Mitgliedern des Stiftungsrates ist, fanden, dass es daher mal Zeit für eine kurze Zwischenbilanz ist. In Zeiten nicht vorhandener Zinsen haben Stiftungen, die den Zins der Einlagen ausreichen, kaum noch etwas zu verteilen. Selbstaufzehrende Stiftungen, die eine fest definierte Summe in einem vorgegebenen Zeitrahmen ausreichen müssen, sind davon nicht betroffen. Die Lausitzer Seenlandstiftung gehört dazu. Im Rahmen der Beteiligung am Hoyerswerdaer Krankenhaus entschloss sich Krankenhaus-Träger Sana dazu, zwei Millionen Euro in die Stiftung zu stecken, die binnen zehn Jahren an Projekte im Lausitzer Seenland ausgereicht werden sollten, also jährlich um die 200.000 Euro. „Wir wollten dabei aber nicht das klassische Sponsoring ersetzen“, sagt Jens Schick, der zudem betont, dass die Gelder für die Stiftung nicht vom Seenlandklinikum kommen, sondern direkt von der Sana bereitgestellt werden – ein Modell, dass es davor und seitdem bei den Münchnern nicht gegeben hat. Vom Klinikum in Hoyerswerda selbst nehme man Dienstleistungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und der Buchhaltung in Anspruch, die aber vergütet werden. Man darf davon ausgehen, dass sich die zuständigen Finanzbehörden solche Stiftungsmodelle gern auch mal etwas genauer anschauen. Irgendwelche Fehler will sich Sana hier nicht erlauben.

Schwerpunktmäßig unterstützte die Förderung Vereine, Einrichtungen und Stiftungen in Hoyerswerda. Es wurden aber auch Projekte in der Elsterheide, in Lauta, Spreetal, Bernsdorf, Wittichenau, Lohsa und in Senftenberg unterstützt.

Für die nächste Stiftungsratssitzung im April liegen bislang offenbar zwei Anträge vor, einmal vom Traditionsverein Schwarze Pumpe zur Unterstützung und zum anderen vom Lions-Förderverein für den Bau des geplanten Stadtreliefs. Bislang wurden Projekte aus den Bereichen Naturschutz und Tierschutz ebenso bewilligt, wie aus den Bereichen Pflege, Jugendhilfe, Erziehung und Volksbildung. 38 Projekte sind dem Sport zuzuordnen, wobei die Hoyerswerdaer Sportakrobaten bei ihren internationalen Wettkämpfen öfter unterstützt wurden. Auch der Hoy-City-Lauf gehört zu den Nutznießern. Kunst, Kultur und Heimatpflege wurden 60-mal bedacht. Einige der Gelder sind ausgegeben für einmalige Ereignisse, andere für dauerhafte Werte. Im Computermuseum, auf der Kinder- und Jugendfarm und auf dem Areal der Krabatmühle (hier gab es für das Haus des Müllers mit 150.000 Euro die bislang größte Einzelförderung) konnten Dinge geschaffen werden, die die Stiftung überstehen. Es sei denn, die Sana ringt sich durch, das Engagement ab 2025 zu verlängern. Ansonsten wird 2024 das letzte Geld ausgereicht.