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Hoyerswerda
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„Hier arbeitet ein traumhaftes Team“

Seit zehn Jahren gibt es die Palliativstation im Lausitzer Seenland Klinikum Hoyerswerda.

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Schwester Jana Bansner (r.) gehört seit Anfang an zum Team und konnte demnach auch Gratulationen entgegennehmen.
Schwester Jana Bansner (r.) gehört seit Anfang an zum Team und konnte demnach auch Gratulationen entgegennehmen. © Foto: Angela Donath

Von Angela Donath

Hoyerswerda. Auf das zehnjährige Bestehen konnte die Palliativstation im Lausitzer Seenlandklinikum kürzlich zurückschauen. Dieser erste runde Geburtstag war neben Gratulationen und Danksagungen ein guter Anlass zur Rückschau und zum Ausblick auf Kommendes. Der Einladung des Stationsteams unter Leitung von Chefarzt Dr. Josef Nees waren Therapeuten, zahlreiche Kollegen und Vertreter aus Kliniken, die der Station partnerschaftlich verbunden, und weitere Gäste gefolgt.

Blumen und Dankesworte für die geleistete Arbeit gab es von der Geschäftsführerin des Klinikums, Juliane Kirfe, und von Pflegedirektorin Birgit Wolthusen. Beide würdigten das kleine Team der Palliativstation als etwas ganz Besonderes. „Ihre Arbeit richtet sich immer nach den Bedürfnissen und Wünschen der Patienten. Sie tun alles, um ihnen in schwerster Zeit zur Seite zu stehen, und Sie sind außerdem für Familienangehörige eine große Hilfe und Unterstützung, sowohl in pflegerischer Hinsicht als auch im psychologischen oder seelsorgerischen Bereich.“

Von Anfang an im Team ist Schwester Jana Bansner. „Ich durfte 2014 schon bei der Planung dabei sein. Ich fragte mich damals, ob ich das kann. Ich wusste es nicht.“

Was Schwester Jana kann und wie sie gemeinsam mit dem zehnköpfigen Team die tägliche Arbeit bis heute meistert, brachte Klinikseelsorger Torsten Vogel auf den Punkt: „Ich bin ja nicht immer vor Ort, aber was die Schwestern hier leisten, ist einfach nur bewundernswert. Hier arbeitet ein traumhaftes Team.“

Schwester Jana war es dann auch, die zu einem kleinen Rundgang einlud. Wohnliche Räume in warmen Farben stehen für sechs Patienten zu Verfügung. Es gibt Möglichkeiten zur Beschäftigungstherapie, zur Aroma- und weiteren Therapien und gemütliche Ecken für Gespräche. Stolz zeigt Schwester Jana das Badewannenbad, eine Hightech-Wanne mit zahlreichen Düsen und der Möglichkeit zur musikalischen Untermalung. Solche Hilfsmittel können Schmerzen lindern und helfen, die Lebensgeister wieder zu wecken. Das Angebot wird gern angenommen. „Sind sechs Betten nicht zu wenig für das Klinikum?“, wurde während des Rundganges gefragt.

„Im Grunde ja“, so Schwester Jana. „Kapazitätsgründe sprechen dagegen, unsere Patienten haben ganz oft ihre Angehörigen zu Gast. Sie können bei uns auch gern übernachten. Manchmal haben wir hier 20 Gäste auf der Station und viele haben Fragen an uns. Wir ermöglichen wirklich alles, was gut für die Patienten ist. Unser Ziel ist eine Verbesserung ihrer Lebenssituation. Im besten Fall können sie nach ihrem Aufenthalt hier zu Hause weiter betreut werden.“

Ein Aufenthalt auf einer Palliativstation muss nämlich nicht das Ende des Lebens bedeuten. Palliativmedizin versteht sich als aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer voranschreitenden Erkrankung, die nicht heilbar ist. Darunter fallen Krebserkrankungen, schwere Nervenleiden wie beispielsweise ALS, schwere Schlaganfälle, Herz-, Lungen-, Nieren- und Lebererkrankungen und anderes.

Die Beherrschung von Schmerzen, Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Appetitlosigkeit sowie anderer Krankheitsbeschwerden, wie psychologische, soziale oder spirituelle Probleme, besitzen höchste Priorität. Die Lebensqualität des Patienten, das subjektive Wohlbefinden, Wünsche und Ziele des Patienten stehen im Vordergrund der Behandlung.

Die Aufnahme auf die Palliativstation erfolgt per Einweisung durch den Hausarzt oder den Facharzt, über die Notaufnahme des Hauses oder als hausinterne Verlegung.

Eine Statistik und exakte Patientenzahlen konnte das Stationsteam nicht vorweisen. Hier wird aber eine Art Tagebuch geführt mit der Lebens- und Krankheitsgeschichte des Patienten – und mit Fotos. Das, so Schwester Jana, ist auch für das Personal gut. „Nicht wenige Patienten kommen mehrfach zu uns und wir sind dann gleich gut vorbereitet.“

Es ist für keinen erstrebenswert, die Leistungen der Palliativstation im Lausitzer Seenland Klinikum in Anspruch nehmen zu müssen. Doch wenn die Gesundheit so beeinträchtigt ist, dass es nicht mehr alleine geht, dann ist man dort bestens umsorgt. Davon zeugt dieser zehnte Geburtstag der Station.