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Hoyerswerda
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Die Sporthallen-Nutzung in Lohsa wird teuerer

Mehrheitlich beschloss Dienstag der Gemeinderat die geänderte Benutzungs- und Entgeltordnung.

Von Andreas Kirschke
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© Symbolfoto: Uwe Schulz

Die Gemeinde Lohsa erhöht die Entgelte für die Nutzung ihrer kommunalen Sporthallen. Damit reagiert sie auf die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Betriebskosten und Personalkosten. Mehrheitlich mit elf Ja-Stimmen und drei Nein-Stimmen beschloss am Dienstag der Gemeinderat die geänderte Benutzungs- und Entgeltordnung.

„Es geht im Wesentlichen um unsere zwei kommunalen Turnhallen: um die Schulsporthalle in Groß Särchen und um die Vereinssporthalle in Weißkollm“, erläuterte Bürgermeister Thomas Leberecht (CDU). „Die Anpassung der Benutzungsgebühren geschieht auf der Grundlage der Entgeltordnung von 2002.“

Laut Übersicht des Bundesverbandes Wasserwirtschaft und Energie stiegen allein die Stromkosten von 2002 bis 2024 erheblich. Ebenso stieg der Mindestlohn in den vergangenen Jahren immer weiter an.

Die Gemeinde Lohsa hat sich intensiv mit der Entgeltordnung befasst. „Seit der Festsetzung des Mietpreisverzeichnisses im Jahr 2002 haben sich die Betriebs- und Personalkosten stark verändert“, vermerkte die zugehörige Beschlussvorlage. „In Anbetracht der immer weiter steigenden Betriebskosten, wie zum Beispiel für Wasser, Strom und Heizung, ist eine Anpassung der Entgelte für die kommunalen Sportstätten erforderlich.“ Als Ergebnis der Kalkulation ermittelte die Gemeinde Lohsa eine kostendeckende Nutzungsgebühr von 85,32 Euro je Nutzungsstunde. Eine alternative Mindestgebühr würde bei 72,92 Euro je Nutzungsstunde liegen. „Wir haben es uns nicht einfach gemacht“, verdeutlichte Thomas Leberecht. „Verwaltungsintern legten wir fest: Wir wollen nicht höher liegen als die Entgelte des Landkreises Bautzen. Wir werden den Preis politisch festlegen.“

Für Vereine oder Sportgruppen (Erwachsene) mit Sitz oder Ausübungsschwerpunkt in der Gemeinde Lohsa erhöht sich die Nutzungsgebühr je Stunde von fünf auf zwölf Euro. Für Vereine oder Sportgruppen (Kinder- und Jugendsport bis 19 Uhr) wird pro Stunde eine Nutzungsgebühr von künftig fünf Euro festgelegt. Die kostenfreien Nutzungen für Schul- und Unterrichtssport und durch Kindertagesstätten der Gemeinde Lohsa bleiben weiter bestehen.

„Wir haben jede Turnhalle einzeln betrachtet. Der Ansatz war: Die kostendeckende kalkulatorische Gebühr wird nicht angesetzt; es gilt der politische Preis“, verdeutlichte Katrin Reinhardt, verantwortliche Mitarbeiterin der Gemeinde Lohsa im Bereich Allgemeine Verwaltung, Schulen, Kitas, Kultur, Sport und Versicherung. Die Gemeinde, so erläuterte sie, rechnet durch die geänderte Entgeltordnung mit Mehreinnahmen von jährlich 5.000 Euro.

Künftig besteht die Pflicht, bereits im Voraus für die Nutzung zu zahlen. Das habe zwei Vorzüge, heißt es: Die Verwaltungsarbeit wird vereinfacht. Zudem werden die Vereine diszipliniert, die Nutzungszeiten tatsächlich einzuhalten, so Katrin Reinhardt. Die Gemeinde hofft, dass die Vereine die Sporthallen weiterhin rege nutzen. Die Sporthalle Weißkollm, so unterstrich Thomas Leberecht, hat jetzt einen hochwertigeren Belag als früher. Die Heizungsanlage, die Fenster und der Eingangsbereich wurden erneuert.

„Was ist, wenn sich Vereine die höheren Nutzungsentgelte nicht leisten können?“, fragte Gemeinderat Hardy Gawor (AfD). Die bislang geltende Gebühr ist nicht kostendeckend, so Katrin Reinhardt. Die Gemeinde musste dringend handeln. Gemeinderat Hagen Aust (CDU) hält die Erhöhung für vertretbar und leistbar. Er selbst engagiert sich seit Jahren für die Wasserwacht Hoyerswerda (organisiert im DRK Kreisverband Bautzen e. V.). „Wir zahlen fast 100 Euro pro Stunde Nutzung in der Schwimmhalle“, meinte er. Die Anpassung der Entgelte in Lohsa hält er für moderat.