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Hoyerswerda
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Ein Erfolgsprojekt feiert Geburtstag

Seit einem halben Jahrzehnt gibt es die Zoo-AG. Dort lernen Jugendliche Theorie und Praxis gleichermaßen. Das Projekt ist extrem beliebt.

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Einsatz im Frühjahr: Den Jungen und Mädchen macht die Hoyerswerdaer Zoo-AG unter Leitung von Silke Kühn (dunkle Weste) sichtlich Spaß. Hier helfen die Schüler bei der Gestaltung einer Vogelvoliere.
Einsatz im Frühjahr: Den Jungen und Mädchen macht die Hoyerswerdaer Zoo-AG unter Leitung von Silke Kühn (dunkle Weste) sichtlich Spaß. Hier helfen die Schüler bei der Gestaltung einer Vogelvoliere. © Foto: Silke Richter

Von Silke Richter

Hoyerswerda. Was vor fünf Jahren bei der Gründung der Zoo-Arbeitsgemeinschaft (AG) mit nur acht Kindern begann, hat sich zu einem sehr gefragten Angebot entwickelt. Schon bei der zweiten Auflage, die im Schuljahr 2020 begann, brauchte es bereits zwei Schülergruppen, um dem Ansturm gerecht werden zu können. Zooschulpädagogin Silke Kühn freut sich über die sehr hohe Resonanz an Schülern, die derzeit aus den Regionen Hoyerswerda, Uhyst und Kamenz kommen.

In zwei unterschiedlichen Altersgruppen treffen sich die Mitglieder unter ihrer Leitung regelmäßig. Bei den Teenagern sind es derzeit sechs, die Gruppe der jüngeren Schüler hat momentan zehn Teilnehmer. Diese Zahl ist ein neuer Rekord in der Geschichte der Zoo-AG, sagt Silke Kühn, die immer nur eine bestimmte Anzahl von Kindern aufnehmen kann. Gehe es doch bei diesem einjährigen Angebot nicht um Quantität, sondern um Qualität. Deshalb ist die Warteliste für interessierte Schüler auch in diesem Jahr bereits wieder gut gefüllt, sagt sie.

Für die Dauer eines Schuljahres dürfen die Jungen und Mädchen in die faszinierende Welt von Tieren und ihren Lebensräumen eintauchen, um mehr darüber zu erfahren und zu lernen. Die jeweiligen Wochenangebote sind vielfältig, interessant und sehr lehrreich. So dürfen die Schüler unter anderem bei der Versorgung und Pflege einiger ungefährlicher Tiere, bei der Gestaltung von Tiergehegen, dem Bau von Nisthilfen und Insektenhotels sowie bei der Pflege von Ökozoonien, das Biotop der Zoo-AG, mithelfen. Auch das Mikroskopieren und spannende Theorieteile kommen im Unterricht nicht zu kurz. Und so ganz nebenbei vermittelt Silke Kühn, die auch die Zooschule leitet, ihr umfangreiches Wissen, das sie innerhalb ihrer langjährigen Tätigkeit im Zoo erlernt hat. So können die Teilnehmer zum einen hinter die Kulissen der Einrichtung schauen, erfahren zum anderen aber auch hautnah biologische Zusammenhänge, wie die tägliche Arbeit eines Tierpflegers in der Praxis aussieht und was es beim richtigen Umgang mit Tieren zu beachten gibt.

Auch um diese Bartagame kümmern sich die Jungen und Mädchen der Zoo-AG.
Auch um diese Bartagame kümmern sich die Jungen und Mädchen der Zoo-AG. © Foto: Silke Richter

Was den jungen Mitgliedern auch besonders viel Freude bereitet, ist die Gestaltung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Tiere. Hierbei werden zusätzlich nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch die Experimentierfreude gefördert. So tüftelten die Schüler jüngst an einer speziellen Vogeltränke, in der das Wasser im Winter nicht mehr einfrieren kann. Daraus entstand sogar ein kleines Forschungsprojekt, das mit einem feuerfesten Gefäß, etwas Sand und einem brennenden Grablicht, das für notwendige Wärme sorgt, erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Simon Brauna aus Kamenz freut sich jede Woche aufs Neue, wenn er zur Zoo-AG kommt. „Ich bin wegen eines Freundes von mir in der Arbeitsgemeinschaft hängengeblieben. Es macht Spaß und man erfährt viel Neues“, so der 13-Jährige.

Auch Saskia Bleichert aus Riegel ist mit sehr viel Freude und Ehrgeiz bei der Sache. „Genauso habe ich mir die Zoo-AG vorgestellt. Ich erfahre viel über die verschiedenen Tiere im Zoo und darf dabei mithelfen, dass es ihnen gut geht. Ich habe auch geplant, mal in einem Tierheim reinzuschnuppern. Später möchte ich Pferdewirtin werden“, berichtet das elfjährige Mädchen, das in ihrem späteren Beruf dafür sorgen möchte, dass jene Tiere, die ihr anvertraut werden, ein gutes Leben haben können.

https://kulturzoo-hy.de/