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Millionenschwere Förderung für die Sanierung der Burg Hohnstein

Der Bund wird die Sanierung der Burg Hohnstein mit rund 13,6 Millionen Euro unterstützen. Ein wichtiger Meilenstein, dem noch weitere folgen müssen.

Von Katarina Gust
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Für die Burg Hohnstein gibt es bereits ein Sanierungskonzept, nun auch eine millionenschwere Förderung.
Für die Burg Hohnstein gibt es bereits ein Sanierungskonzept, nun auch eine millionenschwere Förderung. © Marko Förster

Bei der geplanten Sanierung und Modernisierung der Burg Hohnstein gibt es nun finanzstarke Unterstützung vom Bund. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Donnerstag den Fördermittelantrag bewilligt und damit Fördergeld in Höhe von 13.559.375 Euro bewilligt. Das Geld stammt aus dem Programm "Zuschüsse für investive Kulturmaßnahmen im Inland – KulturInvest 2023". Knapp 80 Kulturprojekte wurden in dem Topf, der ein Gesamtvolumen von rund 300 Millionen Euro hat, berücksichtigt. Nur wenige Einzelmaßnahmen wurden mit einem zweistelligen Millionenbetrag gefördert. Die knapp 13,6 Millionen Euro sollen in die Sanierung des oberen Burghofs fließen.

Die millionenschwere Finanzspritze sorgt in Hohnstein und im Landkreis für Freude und auch Erleichterung. "Das ist ein riesiger Erfolg. Der Finanzierungsdamm für das Gesamtprojekt ist mit der Entscheidung im Deutschen Bundestag gebrochen", sagt Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD).

Burg ist wichtiger Motor für die Tourismusregion

Landrat Michael Geisler (CDU) sieht die im gemeinsamen Engagement von Landkreis, Stadt und Planungsgesellschaft entwickelte Konzeption für die Burganlage mit diesem Erfolg gewürdigt und belohnt. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge als Eigentümer der Burg Hohnstein engagiere sich seit Jahren gemeinsam mit der Stadt Hohnstein für deren Erhalt und Ausbau. Dieser Einsatz habe nun eine große Unterstützung erfahren. Geisler und Brade dankten insbesondere den einbezogenen sächsischen Abgeordneten im Bundestag, die sich für die Burg Hohnstein starkgemacht hätten.

Dazu gehören unter anderem Torsten Herbst, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP im Bundestag. "Durch den Beschluss des Haushaltsausschusses wird nicht nur ein besonderes Baudenkmal erhalten, sondern zusätzlich ein zeitgemäßes Museum entstehen. Das ist ein hervorragendes Signal für Wirtschaft, Kultur und Tourismus in der Region", sagt er. Ein Gedanke, den auch SPD-Bundestagsabgeordneter Fabian Funke aufgreift. Er sieht die Burg als entscheidenden Motor für die touristische Wirtschaftskraft der strukturschwachen Region. Für Kathrin Michel, SPD-Bundestagsabgeordnete und Co-Landesvorsitzende, ist die Finanzspritze ein klares Zeichen, dass die Bundesregierung Sachsen im Blick hat. "Sie investiert in den Wirtschaftsstandort Sachsen, sie investiert in das kulturelle Erbe Sachsens und trägt so dazu bei, dass der Freistaat und seine Regionen auch in Zukunft gut aufgestellt sind", sagt sie.

Freistaat muss noch Fördergeld bewilligen

Bis es so weit ist, steht zuallererst die Sanierung an. Die Burg Hohnstein ist die einzige erhaltene rechtselbische Burg in der Sächsischen Schweiz. Ein Ort mit wechselvoller Geschichte. Die Burg diente im Laufe der Jahre als Jagdschloss, Kurfürstlicher Amtssitz, Gerichtsstand, Männerkorrektionsanstalt, frühes Konzentrationslager und Jugendherberge. Diese wechselnde Historie spiegelt sich auch im Sanierungskonzept wider. Künftig sollen auf der Burg Hohnstein sowohl Beherbergung und Gastronomie als auch Informations-, Kultur- und Bildungsangebote vereint und an das dunkelste Kapitel während des Nationalsozialismus erinnert werden. Der Mix soll dazu beitragen, die Burg Hohnstein zu einem lebendigen Ort der Begegnung und des Austauschs zu machen.

Im Mittelpunkt der Sanierung stehen die Gebäude im oberen Burghof, die Ausstellungsräume, Workshopräume, Begegnungs- und Übernachtungsmöglichkeiten bieten werden. Mit den nun bewilligten knapp 13,6 Millionen Euro ist die Gesamtsanierung aber nicht zu finanzieren, sondern nur ein weiterer Bauabschnitt. Insgesamt geht man von Baukosten in Höhe von etwa 45 Millionen Euro aus, die in die Burg Hohnstein gesteckt werden müssten.

Die Förderung des Bundes setzt eine finanzielle Beteiligung des Freistaates und des Landkreises voraus. "Der Landkreis steht zu seiner Verantwortung und hat seine Beteiligung per Kreistagsbeschluss zum Haushalt für die kommenden Jahre gesichert", sagt Landrat Geisler. Mit dem Doppelhaushalt 2023/24 beschlossen die Kreisräte 2,18 Millionen Euro an Eigenmitteln für das Sanierungsvorhaben. Mit den im Jahr 2019 bestätigten 1,6 Millionen Euro stehen damit insgesamt 3,78 Millionen Euro im Kreishaushalt zur Verfügung. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich auch der Freistaat bei diesem Erfolg wie beabsichtigt mit dem notwendigen Landesanteil beteiligt, damit nunmehr kraftvoll in die Feinplanung und den mehrjährigen Bau gestartet werden kann", so der Landrat. Als Bauzeit für das gesamte Objekt wird mit fünf bis sechs Jahren in mehreren Abschnitten gerechnet.