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Großenhainer Vereine nutzen einzigartige Plattform

Den Vereinswettkampf sehen sie als geeignete Chance, um für sich zu werben. Und die zahlreichen Teilnehmer sorgen für zufriedene Gesichter.

Von Thomas Riemer
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Die Karatekas Pia Rösler (links) und Paula Thielemann (rechts) gaben beim Großenhainer Vereinswettkampf ihr Können bei einem Showkampf preis. Das Dojo "Kashiwa" ist im Oktober Ausrichter der Deutschen Meisterschaft.
Die Karatekas Pia Rösler (links) und Paula Thielemann (rechts) gaben beim Großenhainer Vereinswettkampf ihr Können bei einem Showkampf preis. Das Dojo "Kashiwa" ist im Oktober Ausrichter der Deutschen Meisterschaft. © Daniel Wagner

Großenhain. Es lässt sich langsam an diesem Samstag. 13 Uhr ist nicht die Zeit, da man zu einem Vereinswettkampf für Kinder auf die Großenhainer Festwiese strömt. Doch eine Stunde später sieht es anders aus. „Wir hatten vor allem zwischen 14 und 16 Uhr rund um die Uhr Andrang“, erzählt Steffen Gettner. Er ist Trainer beim Karate-Dojo Kashiwa in der Röderstadt, das sich derzeit auf ein Highlight vorbereitet. Am 26. Oktober dieses Jahres werden rund 100 Karatekas zu den Deutschen Meisterschaften in der Rödertalhalle erwartet.

Kenneth Janke (11) übt sich am "heißen Draht" beim Verein "Einfach Kind sein".
Kenneth Janke (11) übt sich am "heißen Draht" beim Verein "Einfach Kind sein". © Daniel Wagner
Die achtjährige Eva (links) wirft zusammen Zoe-Celina Keßler (rechts) von den Royal Rangers mehrere Hufeisen in einen Kreis.
Die achtjährige Eva (links) wirft zusammen Zoe-Celina Keßler (rechts) von den Royal Rangers mehrere Hufeisen in einen Kreis. © Daniel Wagner
Beim Fitnessclub Großenhain wagte sich Eddie Wachsmann an den anspruchsvollen Dreierhop.
Beim Fitnessclub Großenhain wagte sich Eddie Wachsmann an den anspruchsvollen Dreierhop. © Daniel Wagner

Der Vereinswettkampf gehört zum Standardprogramm des Vereins. „Karate gibt es in Großenhain seit 35 Jahren“, sagt der verantwortliche Kindertrainer Ronny Blumentritt. Doch als Randsportart sei es nicht einfach, gegen Fuß- oder Handball anzukommen. „Der Fokus liegt auf dem familiären Gedanken“, so Blumentritt. Dennoch: Das Dojo zählt zwischen 40 und 50 Mitglieder. Beim Vereinswettkampf ging es den Aktiven darum, Werbung für ihren Sport und natürlich für die Deutsche Meisterschaft im Oktober zu machen. „Wir sind so weit durch“, kommentiert der Trainer den Stand der Vorbereitungen. Die Rödertalhalle sei „im Kopf vorbereitet“, Unterkünfte für die Gäste organisiert. Am 26. Oktober hoffen die Karatekas auf viele Zuschauer, wenn vormittags die Kinder- und nachmittags die Erwachsenenwettkämpfe stattfinden.

Geschicklichkeit war gefragt

Gegenüber hat der Judosportclub Großenhain seine Station aufgebaut. Beim Schlussweitsprung können die Kinder hier Punkte auf dem Laufzettel eintragen lassen. Für die Judokas ist es eine Selbstverständlichkeit, bei dem Event dabei zu sein. „Die Stadt gibt uns viel, da wollen wir was zurückgeben“, begründet dies Steffen Klemt, 2. Vorsitzender. Es sei schön, dass so etwas überhaupt angeboten wird, um möglichst viele Kinder „von der Straße“ zu holen. „Und es ist Werbung für den Verein“, so Steffen Klemt. Einen Schub erhoffen sich die Judokas von ihrer neuen Halle, deren Bau im November beginnen soll. „Es wird Zeit, denn am jetzigen Standort auf der Herrmannstraße herrschen schlechte Bedingungen“, freut sich Steffen Klemt. Zuletzt sei es auch schon passiert, dass Judointeressierte wegen des muffigen Geruchs auf dem Absatz kehrtmachten.

Nebenan mühen sich die Kids am „heißen Draht“. Den hat der Verein "Einfach Kind sein" auch in diesem Jahr mitgebracht, um den Mädchen und Jungen das Thema Geschicklichkeit abzufordern. 2005 wurde der Verein gegründet und arbeitet eher ein bisschen im Verborgenen. Doch der Vereinswettkampf sei „ein zentraler Punkt, uns mal in der Öffentlichkeit zu zeigen“, so Vereinschef Thomas Bräuer. Seit der Gründung verfolgen die Mitglieder die Idee, Freie Schulen zu befördern und dazu Konzepte für reformpädagogische Ideen zu entwickeln. „Dazu kommen wir hier ins Gespräch“, freut sich der Vorsitzende. Die bestehende Schulpflicht müsse in eine Bildungspflicht gewandelt werden, so das Credo.

Zufriedener Kulturkoordinator

Das gute alte Hufeisen steht im Zentrum der Aktivitäten der Royal Rangers, der christlichen Pfadfinder. Auch sie sind Stammgast beim Vereinswettkampf. „Er ist eine schöne Möglichkeit, die Kinder herauszulocken, dass es Spaß macht, mit Gleichgesinnten zum Beispiel Natur zu erleben“, sagt Katharina Schmidt. Leider kommen zu den Angeboten der Pfadfinder weniger Kinder, als man sich wünscht. Doch Events wie das am Sonnabend sollen für die Werbung genutzt werden. Deshalb bieten die Royal Rangers jedes Jahr eine andere Aktivität an. Diesmal eben Geschicklichkeitstests rund ums Hufeisen. „Wir haben den Ehrgeiz, immer was Neues anzubieten und damit auch Grenzen der Kinder zu überschreiten“, erklärt Katharina Schmidt.

Rund 15 Vereine haben letztlich auf der Festwiese Station bezogen – mit sportlichen oder Geschicklichkeits-Angeboten oder auch Wissens-Quiz. Nach vier Stunden sind sie zufrieden mit der Resonanz. Auch Großenhains Kulturkoordinator Jörg Withulz. „Über 125 Kinder haben ihre Laufzettel abgegeben, gefühlt waren sicher doppelt so viele da. Das ist natürlich toll“, resümiert er. Für die Besten gibt es kleine Preise, aber letztlich gibt es sowieso nur Gewinner an diesem Tag.

Kein Wunder, dass Jörg Withulz deshalb die Neuauflage am 1. Juni 2025 bereits im Blick hat.