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Wilhelms-Hof Skäßchen ist richtig schön geworden

Regina Spangenberg aus Radebeul saniert mit Fördergeldern des Elbe-Röder-Dreiecks einen alten Dreiseithof. Das Fachwerkhaus braucht noch eine Lösung.

Von Kathrin Krüger
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Regina Spangenberg (r.) zeigt Mitgliedern des Elbe-Röder-Dreieck e.V. aus Glaubitz ihren mit EU-Förderung sanierten Hof.
Regina Spangenberg (r.) zeigt Mitgliedern des Elbe-Röder-Dreieck e.V. aus Glaubitz ihren mit EU-Förderung sanierten Hof. © Norbert Millauer

Skäßchen. Einhundert Jahre hat der Wilhelms-Hof auf dem Buckel. Schaut man auf die linke Seite, das Fachwerkhaus, ist das Alter auch noch zu sehen. Doch das rechte Wohnhaus und die Scheune machen einen frischen neuen Eindruck. Hier hat Regina Spangenberg aus Radebeul mit örtlichen Handwerksbetrieben ein schönes Beispiel dörflichen Sanierens mit Fördermitteln der ländlichen Entwicklung hinbekommen.

Zwei Wohnungen entstanden in diesem über 100 Jahre alten Gebäude. Fast 800.000 Euro flossen in die Sanierung des Hofes.
Zwei Wohnungen entstanden in diesem über 100 Jahre alten Gebäude. Fast 800.000 Euro flossen in die Sanierung des Hofes. © Norbert Millauer

Ostern vor drei Jahren. Die Architektin, ehemalige Bauamtsleiterin der Karl-May-Stadt und nach der Wende verantwortlich für die Sanierung von Altkötzschenbroda, kaufte den Hof von einer Erbengemeinschaft. Er war "kurz vorm Zusammenbruch", so die aus dem Arbeitsleben ausgeschiedene Radebeulerin. Sie wollte aufs Land ziehen, und eine Wohnung für junge Leute einrichten. Beides ist nun gelungen. Das ehemalige Auszugshaus und die frühere Scheune sind saniert und seit April vermietet. Seit einem halben Jahr ist Regina Spangenberg zudem Mitglied im Verein Elbe-Röder-Dreieck, der ihr eine passable Förderung der Wiedernutzung ländlicher Bausubstanz ermöglichte. Die Gesamtkosten liegen bei 800.000 Euro, so Regina Spangenberg.

Sie hat es geschafft, mit einer guten Dämmung und einer Wärmepumpe fast ein Energieeffizienzhaus zu schaffen. "Man kann aus alten Gebäuden noch wunderschöne Grundrisse machen", sagt die Fachfrau. Auch lobt sie sehr die regionalen Handwerker, die ihr das Sanieren angenehm machten. Spangenberg: "Kein Vergleich zum Bauen in der Großstadt." Hier habe sie so viel Hilfe erfahren, als hätte sie schon immer in Skäßchen gewohnt. Außerdem wurde die Scheune ansehnlich gestrichen, die Schmuckelemente herausgearbeitet. Sie dient als Baulager und Werkstatt für erhaltene Holzbalken. Auf dem Hof hat die Bauherrin mit ihrem Mann Detlev zwei Brunnen aufmauern lassen. So wird die Rasenbewässerung einfach. In der Mitte des Hofes ist eine eingefasste Insel entstanden. Hier will Regina Spangenberg noch einen Hofbaum pflanzen - mit Sitzbank drumherum.

Der Hof war vor dreieinhalb Jahren noch leer stehend.
Der Hof war vor dreieinhalb Jahren noch leer stehend. © Kristin Richter
Kurz danach: die neue Besitzerin
Regina Spangenberg.
Kurz danach: die neue Besitzerin Regina Spangenberg. © Kristin Richter
So hat sie ihr Wohnzimmer eingerichtet.
So hat sie ihr Wohnzimmer eingerichtet. © Kathrin Krüger
Hübsche Sitzecke im Flur.
Hübsche Sitzecke im Flur. © Kathrin Krüger
Zweckmäßig ist die kleine Küche.
Zweckmäßig ist die kleine Küche. © Kathrin Krüger

Die halbrunden Tore des früheren Stalles - heute im vermieteten Bereich - hat Regina Spangenberg aus alten Bauzeichnungen herausgeholt und wieder freigelegt. Und war erfreut, dem Wilhelms-Hof, 1920 gebaut, damit wieder sein ursprüngliches Aussehen zu geben. "Nur bis zur Wende wurde der Dreiseithof bewirtschaftet, denn zum Grundstück gehören noch 4.000 Quadratmeter Wiese", sagt sie. Jetzt sind offene, helle Räume im ehemaligen Auszugshaus entstanden. "Ohne Förderung hätten wir einiges nicht machen können", sagt Spangenberg. Auch das denkmalgeschützte Fachwerkhaus will sie sich noch vornehmen. Das sieht von außen besser aus, als der innere Zustand ist. Doch mit den gestiegenen Baukosten und den Anforderungen des Denkmalschutzes sei das noch mal ein ziemlich harter Brocken.