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Großenhain

Postzustellung: Aus Gründen nur alle vier Tage

Durch Krankheit kommt es in einem Thiendorfer Ortsteil zu Verzögerungen. Ein Gewerbetreibender beklagt dies sogar als nachteilig für sein Geschäft.

Von Kathrin Krüger
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Symbolbild: In Thiendorf kommt die Post nicht mehr täglich.
Symbolbild: In Thiendorf kommt die Post nicht mehr täglich. © Steffen Unger

Sacka. Ronald Bewilogua von der Sound-Schmiede Sacka ist geschäftlich auf Postsendungen angewiesen. Oft sind es Teile, die er bestellt hat. "Bei vielen Lieferanten kann man sich den Zustellservice nicht aussuchen", sagt der Gewerbetreibende. Umso mehr ärgert ihn, dass die DHL-Post in seinem Wohnort derzeit nur verspätet oder gar nicht vorliegende Postsendungen zustelle, so der SZ-Leser.

Laut Bewilogua sei es in den vergangenen drei Wochen sogar vorgekommen, dass das halbe Dorf nur ein Mal pro Woche Briefe und Pakete von der gelben Post erhielt. Der Sackaer hält diese Art der Zustellung auch wichtiger Sendungen der Gemeinde gerade in Wahlzeiten für unvertretbar.

Anfrage an den zuständigen Pressesprecher der DHL Group, Matthias Persch. Der schreibt: "Wir haben die Situation vor Ort eingehend geprüft und können ausschließen, dass Bereiche nur einmal wöchentlich bedient werden." Allerdings erlebe man aktuell einen hohen Krankenstand, wodurch es zu geringen Verzögerungen von maximal ein bis zwei Tagen kommen kann. "Unsere Postzusteller sind im ländlichen Raum als sogenannte Verbundzusteller unterwegs und liefern sowohl Briefe als auch Pakete aus", so der Sprecher.

Die Anzahl der noch verschickten Briefe sei im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken. Daher erhalte auch nicht jeder Kunde mehr täglich einen Brief. Dass der Briefkasten leer bleibt, müsse daher nicht automatisch bedeuten, dass ein Zusteller nicht unterwegs war.

In vielen Fällen könne der einfache Grund dafür sein, dass keine Briefsendung für eine Adresse oder in kleineren Ortsteilen für eine ganze Straße zur Auslieferung vorlag. Abgesehen von dem klassischen Standardbrief, der zu über 86 Prozent bereits am Folgetag zugestellt würde, so Matthias Persch, werden sehr viele Briefe von gewerblichen Absendern als sogenannte „Dialogpost“ verschickt. Bei dieser Sendungsart sei mit den Absendern laut der Allgemeinen Geschäftsbedingungen eine Auslieferfrist von bis zu vier Tagen nach der Einlieferung vereinbart. Daher könne es vorkommen, dass der gleiche Empfänger mehrere dieser Dialogpost-Sendungen am selben Tag in seinem Briefkasten vorfindet. Dies ist der Fall, wenn Dialogpost innerhalb der zulässigen Vier-Tages-Frist gebündelt zugestellt wurde.