Großenhain. Anna Kaminsky ist wieder da. Die Behördenleiterin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur aus Berlin war Podiumsrednerin am Mittwoch bei einem Wahlforum im Alberttreff. Vorher traf sie sich erneut mit den Ehrenamtlern von der IG Mahnmal Marienkirche, Siegfried Behla, Karl-Heinz Rutsch und Gudrun Kracht. Vor 16 Jahren, 2008, hatte Kaminsky mit einer Kollegin schon einmal die IG Mahnmal und den Raum des Gedenkens in der Marienkirche besucht. Damals hatten die Großenhainer Ehrenamtler gerade mal rund 600 Namen von Diktatur-Opfern aus der Region zusammengetragen.
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"Großenhain war damals solitär", sagt Kaminsky. Heute gäbe es bundesweit viel mehr Initiativen, die Menschen, die unter Diktatur und Verfolgung bzw. politischer Gewaltherrschaft leiden mussten, ein Gesicht zu geben. Die IG Mahnmal Marienkirche konnte mittlerweile in ihren beiden Gedenkbüchern schon 2.864 Namen und ihre Geschichten zusammentragen. Mit dem Besuch von Frau Kaminsky 2008 hatten die Ehrenamtlichen der IG Mahnmal begonnen, die Opfergruppen in fünf Kategorien einzuteilen. Die Gruppe betreibt Forschungen zu Betroffenen aus dem Kirchenbezirk aus der NS- und DDR-Zeit.