Großenhain. Sogar aus Wien kommt ein Teilnehmer des Großenhainer Graffitisommers an der Unterführung Meißner Straße. Alexander Starke ist in den Ferien bei seinen Großeltern und nutzt die Gelegenheit, sich im Fußgängertunnel mit zu verewigen. Er ist der Einzige unter den zwölf Teilnehmern, die mit Graffiti schon vertraut sind. Bevor die Elf- bis 15-Jährigen an den frisch grundierten Tunnelwänden so richtig loslegen, müssen sie aber das Einmaleins des Sprühens mit Schablonen und Spraydosen lernen.
Aus Papier haben die Ferienkinder Vorlagen mit den Worten "Free", "Freedom" oder "Peace" geschnitten und üben ihre erste Gestaltung. "Frei" oder "Freiheit" sowie "Frieden" sind zentrale Begriffe der diesjährigen Aktion. Als Workshop "Sehnsucht nach Freiheit" ist das Projekt vom Freistaat Sachsen gefördert worden. Am Dienstag besuchen die Teilnehmer deshalb das Museum Alte Lateinschule, das den Graffitisommer initiierte. Hier bekommen sie Informationen zu Großenhainer Freiheitskämpfern der Vergangenheit.
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Was die Kinder und Jugendlichen in 14 Tagen nicht schaffen, werden Profisprayer aus ganz Sachsen am 17. und 18. August vollenden. Bei einem Graffiti-Style-Meeting gestalten sie definierte Flächen zwischen den historischen Motiven der Schüler. Das Projekt findet im Rahmen des Jubiläums "35 Jahre Graffiti in Großenhain" statt und wird von der Kulturstiftung des Freistaates unterstützt. Künstlerischer und organisatorischer Leiter dieses öffentlichen Kunstevents ist auch hier Sebastian Bieler. Von 10 bis 16 Uhr kann man an beiden Tagen den Sprayern über die Schulter schauen und mit ihnen ins Gespräch kommen.