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SZ + Großenhain

Förderverein Schloss Schönfeld löst sich auf

Die 1996 gegründete Gemeinschaft, der auch Ex-Bürgermeister Weigel angehört, soll nur noch bis 2025 bestehen. Wer kümmert sich jetzt um die Veranstaltungen?

Von Kathrin Krüger
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Das Traumschloss Schönfeld bei Großenhain. Den Förderverein gibt es bald nicht mehr. Die Veranstaltungen sollen weitergehen.
Das Traumschloss Schönfeld bei Großenhain. Den Förderverein gibt es bald nicht mehr. Die Veranstaltungen sollen weitergehen. © SAE Sächsische Zeitung

Schönfeld. Die Telefonnummer gibt es noch, aber es geht aktuell keiner ran: Der Förderverein Schloss Schönfeld hat beschlossen, sich aufzulösen. Das Büro ist nicht mehr besetzt. An der Tür hängt jetzt ein Zettel, der auf die Schützenhaus Eventgroup in Großenhain verweist. Seit 2013 ist die Firma der Familie von Thomas Krause auch offiziell Betreiber des kommunalen Schlosses, vor allem für Hochzeiten, Busgruppen und Firmenevents. Thomas Krause ist selbst im Vorstand des 30-köpfigen Fördervereins, als dessen Vorsitzender Hans-Jürgen Gläser fungierte. Der ist mittlerweile in den Ruhestand ausgeschieden, genauso wie die Geschäftsführerin Christine Hartmann. Sie war zur Hochzeitsmesse vorigen Herbst mit Blumen verabschiedet worden.

Mitarbeiterin Brita Teichmann verließ Schloss Schönfeld aus gesundheitlichen Gründen, Evelyn Guder ist jetzt bei der Schützenhaus Eventgroup angestellt. "Den Veranstaltungsbetrieb setzen wir fort", sagt Thomas Krause, der das Schloss seit 2001 bewirtschaftet. Und der als stellvertretender Vorsitzender nun den Betrieb weiterführt. Veranstaltungen sind derzeit meist geschlossene Gesellschaften. So findet am Sonnabend der historische Sommerball der Tanzgruppe "Les amis de la dance baroque" statt. Auch Reisegruppen aus dem Berliner Raum kommen regelmäßig und werden von einer Mitarbeiterin bzw. Thomas Krause selbst durch das Anwesen geführt.

"Wir bauen neue Strukturen auf", versichert Thomas Krause auf SZ-Nachfrage. So sei die Rufumleitung der bisherigen Schloss-Telefonnummer zur Eventgroup bei der Telekom bereits beantragt. Die bekannten Angebote wie die Abende mit Entertainer Peter Flache sollen fortgeführt werden. Das Internetportal des Traumschlosses werde mit der Seite der Schützenhaus-Group verlinkt. Schließlich sei das Schloss schon immer eine Betriebsstätte des Großenhainer Unternehmens. Thomas Krause hat auch die Personalkosten der Schlossmitarbeiter bezuschusst. Doch will und muss er künftig den Betrieb effektiver managen. Dass das Schlosscafé wie bisher monatelang geschlossen bleibt, könne man sich heutzutage als Veranstalter nicht mehr leisten.

Diese Information finden Besucher derzeit am ehemaligen Büro des Fördervereins.
Diese Information finden Besucher derzeit am ehemaligen Büro des Fördervereins. © Kathrin Krüger

Der Förderverein war 1996 gegründet worden, um vor allem Zuschüsse und bauliches Vorankommen zu unterstützen. Die letzten Räume, die auf diese Weise instandgesetzt wurden, waren das Porzellanzimmer im dicken Turm und der Ausstellungsraum im Obergeschoss. "Deshalb hat der Förderverein kein operatives Geschäft mehr", sagt Thomas Krause. Ab September soll aber wieder ein Ansprechpartner vor Ort installiert sein. Auch neue Beschilderung sei vorbereitet. Im Sommerhalbjahr müsse der Cafèbetrieb sonntags draußen vor dem Schloss stattfinden, schwebt Thomas Krause vor.

Schloss Schönfeld hat nach der Wende schon unterschiedliche Nutzungen erlebt. Nach der Generalsanierung entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dem Magischen Zirkel Dresden. Das Schloss wurde zum Zauberschloss. Diese Zusammenarbeit zerschlug sich 2004. Dann holte Schauspieler Alexander G. Schäfer, Sohn des legendären Gerd E. Schäfer, um 2013 bei "Schäfers Traumschloss-Stündchen" prominente DDR-Mimen nach Schönfeld. Der regelmäßige Fußballabend mit dem inzwischen verstorbenen Stadionsprecher Gerd Zimmermann fand lange im Festsaal statt. Das Traumschloss liegt außerdem an der Ferienroute "Fürstenstraße der Wettiner".