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Fliegerhorst-Chefin in Großenhain: "Wenn man so was macht, muss Herzblut dabei sein"

Großenhain hat ein neues Bistro am Stadtrand. Die Inhaberin ist mit viel Enthusiasmus gestartet – und freut sich über die Resonanz.

Von Thomas Riemer
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Manuela Wamser vor dem Bistro "Fliegerhorst" am Großenhainer Stadtrand. Hier kann man seit Mai frühstücken und zu Mittag essen. Auf Wunsch wird auch angeliefert.
Manuela Wamser vor dem Bistro "Fliegerhorst" am Großenhainer Stadtrand. Hier kann man seit Mai frühstücken und zu Mittag essen. Auf Wunsch wird auch angeliefert. © Norbert Millauer

Großenhain. Keine Zeit für ein Frühstück zu Hause? Darauf hat Manuela Wamser mit ihren Mitarbeiterinnen die richtige Antwort. In ihrem Bistro "Fliegerhorst" an der Ortseinfahrt der B101 aus Richtung Elsterwerda gibt es wochentags ab 8 Uhr etwas für den kleinen Hunger am Morgen. Und nicht nur das. Auch ein ausgiebiges und abwechslungsreiches Mittagsangebot steht hier auf der Speisekarte.

Seit Himmelfahrt, also dem 9. Mai, betreibt Manuela Wamser das kleine, aber feine Bistro. "Ich bin ja in Adelsdorf aufgewachsen, will demnächst wieder von Frauenhain nach Großenhain ziehen", erzählt die 54-Jährige. "Und ich habe immer gesagt: Dies ist ein guter Standort. Denn hier ist der Flugplatz, hier ist ein Gewerbegebiet. Die Schnellstraße ist in der Nähe. Deshalb war dieser Standort für mich interessant", fügt sie hinzu. Die ungewöhnliche Lage mache ihr dabei nichts aus. Im Gegenteil. Von den umliegenden Betrieben, aber auch von "Zufallsgästen", die von der B 98 mal schnell abbiegen, profitiere sie.

Rund zehn Jahre stand das Bistro vorher leer. Lediglich der vordere Bereich wurde als Getränkestützpunkt genutzt. In das gesamte Gebäude hat sich die Bistro-Betreiberin nun eingemietet. Der Eigentümer, eine Immobilien-Hausverwaltung in Meißen, habe vieles möglich gemacht. "Ohne sie wären wir noch nicht so weit", freut sich Manuela Wamser. Denn es war einiges zu tun in der brachliegenden Immobilie. Die Küche wurde erst umgebaut und später nochmals vergrößert. Hygieneauflagen mussten erfüllt werden. Zuletzt wurde der frühere Getränkeverkauf sogar noch zu einem kleinen Festsaal umgestaltet. "Die Nachfrage zur Ausrichtung von Feiern war da", hatte die Gastronomin festgestellt. Jetzt finden hier rund 50 Personen Platz. Ob Hochzeiten, Schuleinführung, runde Geburtstage oder auch Trauerfeiern – der Raum "ist dafür bestens geeignet", sagt Manuela Wamser.

Jasmin Lüdemann im "Festsaal": Er steht – auch am Wochenende – für Feiern jeder Art zur Verfügung.
Jasmin Lüdemann im "Festsaal": Er steht – auch am Wochenende – für Feiern jeder Art zur Verfügung. © Norbert Millauer

Ihr erstes Fazit fällt positiv aus. "Die Resonanz ist gut, von Anfang an gut." Die Chefin hat auch offenbare Gründe dafür ausgemacht. "Den Leuten schmeckt es. Und es ist preiswert", sagt sie. Diese Vorzüge haben sich herumgesprochen. Denn neben der Bewirtung im Bistro selbst mit seinen rund 20 Plätzen wird auch ein sogenanntes Abo-Essen ausgeliefert. Rund 80 Portionen täglich werden auf zwei Touren ausgefahren.

Für die Küche bedeutet das natürlich eine Menge Arbeit und Kreativität. Man müsse auch mal etwas Neues auf die Karte bringen, gerade beim Abo-Essen, so das Credo. Die Esskultur sei anders als früher. Deswegen gibt es im "Fliegerhorst" eben auch mal karibischen Nudeleintopf. Grundsätzlich können die Gäste mittags unter drei Standard-Angeboten auswählen – Bauernfrühstück, Salat der Saison, Makkaroni mit Wurstgulasch. Hinzu kommen variable Gerichte – auf Wunsch übrigens auch zum Mitnehmen. "Wir wollen und müssen uns von anderen Anbietern ein bisschen abheben. Und das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen. Wir machen schließlich Bistro-, aber kein Gaststättenessen", erklärt Manuela Wamser.

Für den guten Geschmack vom Herd zuständig ist Köchin Ewa Wojtas. "Ich bin sehr froh, dass ich sie habe. Ohne sie könnte ich das alles gar nicht bewerkstelligen", so Manuela Wamser. "Sie kann sehr gut kochen." Ewa Wojtas lächelt. Zwar sei sie keine gelernte Köchin. Doch seit ihrem zwölften Lebensjahr habe sie Freude daran, für andere zu kochen. Und mit ihrer Chefin hat sie bei großem Arbeitsaufwand auch eine starke Partnerin an ihrer Seite. Dritte im Bunde ist Jasmin Lüdemann, die sich vorwiegend um den Servicebereich kümmert.

"Wenn man so was macht, muss Herzblut dabei sein. Und ich mache das gerne – das merken die Kunden", erklärt Manuela Wamser. Jedes Lob der Gäste ist Ansporn. "Das ist manchmal viel besser als der Geldlohn. Wenn die Kunden sagen: ,Es ist schön hier, uns hat es geschmeckt.' Das ist für mich wirklich wichtig", ergänzt die Betreiberin, die seit 14 Jahren im Gastrobereich tätig ist – zuletzt im Waldhäusl in Frauenhain. Viele Stammkunden von dort sind ihr treu geblieben. Und das soll natürlich so bleiben.

  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8 bis 14.30 Uhr. Catering und Ausrichtung von Feiern im Festsaal auch am Wochenende.