Großenhain. Sie haben alles, was es braucht. Ihre Heimstatt ist umgeben von einer dichten Hecke, windgeschützt und trocken präsentiert sich der Weg überdies ins Innere. Auch die Entfernung zum biologischen Supermarkt erfordert keinerlei ausgeprägte Vorliebe für Langstrecken. Ganz im Gegenteil! Ein dicht bewachsener Blumengarten bietet zumindest für die erwachsenen Bewohner jene Zuckersäfte, welche die bekennenden Vegetarier brauchen. Und auch für den offenkundig zahlreich vorhandenen Nachwuchs - er ist eher scharf auf tierisches Eiweiß - hat das ländliche Domizil gewiss eine opulente Auswahl an Kleininsekten im Angebot.

Wie festgetackert am schlanken Heizungsrohr

Wer einen Blick ins Allerheiligste werfen darf, hält erstmal die Luft an. Riesig groß und zugegebenermaßen ein wenig bedrohlich erscheint, was hier im Verborgenen entstanden ist. Gleichsam erstaunt präsentiert sich die herrschaftliche Behausung, die an Geschick, Kunstfertigkeit und Verarbeitung nichts vermissen lassen muss. Entstanden aus Holzfasern wie loser Rinde und Totholz thront es geradezu palastartig da. Wie festgetackert an einem vergleichsweise schlanken Heizungsrohr, direkt über dem Fenster.

"Meine Mutti hat zufällig das riesige Gebilde entdeckt und mich am vergangenen Donnerstag gebeten, es mir mal anzugucken. Wir sind ehrlich gesagt mächtig erschrocken", bekennt Martina Klopp. Das sich in offenbar kurzer Zeit ein solches Wespennest angesiedelt habe, sei doch eigentlich gar nicht vorstellbar.