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SZ + Großenhain

Künftig statt Tafeldienst ein Abfall-Obmann in Großenhain?

Großenhainer Grundschüler lernen, wie man Müll trennt. Entsorger Remondis kommt dafür extra in die Einrichtung am Bobersberg.

Von Thomas Riemer
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Guido Langer (l.) und Daniel Fünfstück von der Entsorgungsfirma Remondis zeigen Zweitklässlern der Grundschule am Bobersberg in Großenhain, wie das mit der Entsorgung funktioniert.
Guido Langer (l.) und Daniel Fünfstück von der Entsorgungsfirma Remondis zeigen Zweitklässlern der Grundschule am Bobersberg in Großenhain, wie das mit der Entsorgung funktioniert. © Norbert Millauer

Großenhain. Reichlich 20 neugierige Augenpaare richten sich auf die vermeintlich neue Lehrerin der Grundschule "Am Bobersberg". Gleich in der ersten Woche also Neues. Die "Neue" heißt Stephanie Wohmann und ist Remondis-Geschäftsführerin in Quersa. Mitgebracht hat sie Betriebsleiterin Romy Damme, die ebenfalls in die Klassen geht. Ein Projekt, das die Schule gern aufs Programm gehoben hat, ist das Thema des Tages: Wie gehen wir mit unserem Müll um, wie wird Abfall richtig getrennt? Das sozusagen live zu erfahren, ist Anliegen, das Remondis auf Anfrage der Schulen gern anbietet.

Und schnell zeigt sich, dass es ein wichtiges Thema ist. Denn gerade Erst- bis Viertklässler werden zu Hause gern mit Schokoriegeln und Getränken versorgt, deren Verpackungen nach Verzehr nicht selten im falschen Abfalleimer im Klassenzimmer landen. Dazu Taschentücher, Bonbonpapier, Essensreste …

Stephanie Wohmann ist nach den Projektstunden in allen Klassen der Grundschule fast etwas überrascht. "Die Kinder wissen schon relativ viel über Mülltrennung", sagt sie. Offenbar werde da zu Hause oftmals schon viel drüber geredet. Doch es gebe doch noch einige Stolpersteine. Trennen ja, aber wie ist es richtig?

Natürlich sind wir "Große" da so etwas wie Vorbild. Und generell ist die Remondis-Chefin da nicht unzufrieden. "Bio- und Papiertonnen sind meist sehr sauber", sagt sie. Doch sie fügt hinzu: "Wir haben ein riesengroßes Problem bei den gelben Tonnen. Die sind oft verschmutzt durch Batterien, die eine hohe Brandgefahr bergen." Die gelbe Tonne sei aber nun einmal für Kunststoffabfälle gedacht.

Ein Dauerthema sind Glas- und Altkleiderbehälter. Letztere würden regelmäßig zugemüllt, sagt Stephanie Wohmann. Wahrscheinlich, weil die Klappen zu groß sind, räumt sie ein. Doch es gehe nicht an, dass dort sogar Essensreste entsorgt werden oder Elektroschrott. "Das Problem ist: Wir können das Material dann nicht mehr für den ursprünglichen Zweck verwenden", so Stephanie Wohmann. Zudem sei es ein Unding, wenn Müll einfach neben statt in die vorhandenen Container gelegt wird. "Wir räumen das dann zwar weg, aber es geht auf unsere Kosten und bringt zusätzlichen Aufwand."

Alle Klassen der Grundschule Am Bobersberg kamen an diesem Vormittag in den Genuss, mehr über die Mülltrennung zu erfahren. "Wir haben erklärt, was wohin gehört und nach der Entsorgung damit passiert", so Stephanie Wohmann.

Highlight für die Grundschüler: Danach stoppte ein Remondis-Fahrzeug, das direkt von der Tour kam, auf dem Pausenhof. Schon nach wenigen Minuten wurde klar - das Müllauto ist der absolute Hingucker. Modern ausgestattet, mit großartigen Systemen - zum Beispiel auch zur Unfallvermeidung - bestückt, hat es alle Möglichkeiten, Abfall ordnungsgemäß und sicher zu sammeln und später zu entsorgen.

Ein Projekttag, der nachwirken wird. Remondis wird in den nächsten Tagen die Grundschule Am Bobersberg mit 15 dreigeteilten Mülleimern für Bioabfall, Papier und Plastik ausrüsten. Sie werden in den Schulräumen stationiert und hoffentlich auch entsprechend genutzt. Und vielleicht gibt es ja danach statt einem früheren Tafeldienst - den es nach Einführung digitaler Schultafeln kaum noch braucht - in jeder Klasse einen Abfall-Obmann?