Großenhain. Mit acht Jahren hatte sie ihren ersten großen und gleichermaßen erfolgreichen Auftritt vor Publikum - und das in Mannheim. Lara Spinger muss, daran erinnert, automatisch lächeln. Es war beim Finale "Keys and bands on stage", für das sie sich kurz zuvor beim Regionalwettbewerb in Dresden qualifiziert hatte. In der Kategorie E-Piano und Gesang begeisterte sie die Zuhörer sowie die Jury mit dem von ihr ausgesuchten Lied "Der Kaugummi" von Daniel Kalauch. Dafür erhielt sie den Pokal für den zweiten Platz. "Ich war damals total aufgeregt", räumt die Wildenhainerin heute ein.

Inzwischen ist Lara fast 18, derzeit im Abi-Stress am Großenhainer Gymnasium. Der Musik ist sie treu geblieben. "Schon im Kindergarten war ich im Chor. Mit vier Jahren habe ich Klavierspielen gelernt", erzählt sie. Animiert von ihrer Großtante, die eine Klavierschule betreibt. "Das hat mir viel Spaß gemacht", so Laras Erinnerung an die Anfänge.

"Das geht eigentlich niemanden etwas an"

Ein paar Jahre später der nächste Quantensprung: Sie schrieb ihre ersten Lieder - sowohl Musik als auch Text. Das rief Veranstalter von Musik-Events auf den Plan. Als "Newcomerin Lara S." bekam sie die Möglichkeit, beim sogenannten kleinen Stadtfest 2021 - einer wegen Corona stark abgeschwächten Festvariante - als „junge Stimme am Klavier“ aufzutreten. Zu den prominenten Fans gehörte seinerzeit Anthony Weihs, mit dem sie sogar ein Duett sang und der ihr ein beachtliches musikalisches Talent bescheinigte.

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Mehr als die Hälfte ihres Repertoires stammt inzwischen aus eigener Feder. "Inspiration für die Musik liefern mir Pop-Musikerinnen, wie zum Beispiel Adele", sagt Lara. Neben Klavier und Gitarre nimmt sie regelmäßig Gesangsunterricht in der Musikschule und hat auch in einem Tonstudio vor Kurzem erste Lieder aufgenommen. Die Ideen für die textlichen Inhalte ihrer Lieder wiederum kommen oft spontan. "Was mir gerade durch den Kopf geht oder eigentlich niemanden etwas angeht", erzählt die 17-Jährige und lacht. Es sind Themen, die Mädchen in diesem Alter ganz einfach beschäftigen: die Liebe, Liebeskummer, aber auch aktuelle Ereignisse des Tages.

Kein Musikstudium, sondern BWL

Vom musikalischen Vermögen Lara Spingers konnten sich inzwischen schon viele Zuhörer überzeugen. So ist sie Stammgast im Riesaer "Panama Joe's", wo regelmäßig ein Angebot für junge Leute stattfindet. In Großenhain selbst war die "Newcomerin" in diesem Jahr unter anderem beim Stadtfest und beim Bauernmarkt zu sehen und zu hören. Auch ihr Pausenauftritt beim Football-Heimspiel der "Husaren Großenhain" überzeugte einige Hundert Besucher. "Das hat mir eine Freundin vermittelt, die dort im Verein mitmacht", erzählt Lara. Überhaupt kommen viele ihrer Auftritte durch Mund-zu-Mund-Propaganda zustande.

Im Großenhainer Gymnasium braucht sie die eigentlich nicht mehr. "Ich bin ja dort immer bei der Talenteshow und demnächst auch beim Weihnachtskonzert dabei", sagt Lara. Doch wer glaubt, dass sie eine ganz große Karriere anpeilt, ist auf dem Holzweg. "Ich will kein Musikstudium absolvieren, sondern eins in Betriebswirtschaftslehre", so die überraschende Antwort. Darauf sei sie schon jetzt gespannt.

Die "Newcomerin" verhehlt nicht, dass sie zuweilen vor ihren Auftritten noch immer aufgeregt ist. "Das kommt immer auf die Größe des Publikums an", sagt sie. Oder darauf, dass der Auftrittsort ein neuer ist. "Das wiederum gibt mir dann daher einen zusätzlichen Adrenalin-Schub."

Bei ihrem nächsten öffentlichen Auftritt kennt Lara Spinger sowohl Veranstaltungsort als auch die Klientel der Zuhörerschaft - und spätestens mit Konzertbeginn zur Einkaufsnacht am Freitag dürfte ihre Aufregung damit verflogen sein.