Großenhain. Die Überraschung war wohl auf beiden Seiten. Während die Gäste der ersten Benefizkunstauktion im Großenhainer Kulturschloss von den hochwertigen Exponaten begeistert waren, staunte der Protagonist des Nachmittags über das große Interesse. "Einerseits sind wir sehr angetan von den Räumlichkeiten und dem Engagement der Hausherren. Und andererseits war es toll zu sehen, wie zahlreich sich das Publikum eingefunden hatte", bekennt Michael Ulbricht. Vor allem auch junge Leute hätten am vergangenen Sonntag den Weg in die Röderstadt gefunden.
Ein Fazit des promovierten Philosophen, Sammlers und Kunstkenner, welches Großenhain durchaus schmeicheln darf. Immerhin veranstaltet der 69-jährige Leipziger sonst gleichwertige Veranstaltungen im Lingnerschloss Dresden, im Konzertfoyer des Opernhauses Leipzig, im Kaiserbahnhof Berlin-Hoppegarten und am 17. Dezember im Hotel Elephant in Weimar.
700 Euro verblieben in Großenhain
Spezialisiert auf Werke der "Leipziger Schule" und anderer internationaler Künstler, hatte Michael Ulbricht auch in Großenhain Hochkarätiges im Gepäck. Zeichnungen, Grafiken und Gemälde von Max Klinger, Max Schwimmer, Gerhard Marcks, Max Pechstein, Wolfgang Mattheuer durften ebenso erworben werden, wie Werke von Werner Tübke, Marc Chagall, Neo Rauch, Joan Miro, Andy Warhol, Joseph Beuys und Armin Mueller-Stahl. "Es war für jeden Geldbeutel etwas dabei! Knapp die Hälfte der 58 Exponate wurde verkauft", resümiert Michael Ulbricht zufrieden. Einen Kunstliebhaber gefunden habe auch das "Träumende Mädchen" aus den Händen von Armin Müller-Stahl, das für 650 Euro mit nach Hause genommen worden sei.
Insofern sei der Gesamterlös der Benefizauktion durchaus sehr zufriedenstellend gewesen. 700 Euro verblieben in Großenhain und dürften für den Ausbau weiterer kultureller Angebote verwendet werden. Ein Termin der Extraklasse, der nicht der letzte im Kulturschloss gewesen sein soll. Gern, so Michael Ulbricht, käme man in zwei Jahren wieder und vorher auch noch in ein anderes bekanntes Ensemble. Immerhin hätten Besucher der Auktion sehr vom Palais Zabeltitz geschwärmt. Das wolle man sich gern einmal näher anschauen, verspricht der Kunstprofi.