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Wie der Landkreis Görlitz mit Radlern Kasse macht

Fahrradfahren wird offensichtlich immer mehr zum Wirtschaftsfaktor - vor allem auf dem Oder-Neiße-Radweg. Das ergab jetzt eine Untersuchung.

Von Matthias Klaus
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Oder-Neiße-Radweg: Wer radelt wo und wie lange? Das wurde jetzt in einer Studie untersucht.
Oder-Neiße-Radweg: Wer radelt wo und wie lange? Das wurde jetzt in einer Studie untersucht. © Matthias Weber/photoweber.de

Radeln spült Geld in die Kassen des Kreises. Vor allem, wenn sich die Räder auf dem Oder-Neiße-Radweg drehen. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Analyse. Die hatte die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien gemeinsam mit der Tourismuskooperation des Kreises in Auftrag gegeben.

Im vergangenen Jahr wurden dafür Radfahrer auf dem Oder-Neiße-Radweg befragt, nicht nur im hiesigen Teil, sondern auch in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt neun Standorte auf dem deutschen Abschnitt des Radweges wurden unter die Lupe genommen, die Radfahrer dort gezählt. Zudem wurden an sieben Stellen zwischen Juni und September Radler befragt - zu Motivation, Fahrtweite und was sie so ausgeben.

320.000 Radler pro Jahr auf der Oder-Neiße-Strecke

Insgesamt wurden 320.000 Radfahrer gezählt, inklusive den "Alltagsradlern". 1.200 hatten an den Befragungen teilgenommen. Aus ihren Angaben ließ sich dann berechnen, wie viele Tagesausflügler und Radreisende im vergangenen Jahr auf dem Oder-Neiße-Radweg unterwegs waren. Das Ergebnis: 170.000 Tagesreisende und 22.000 Radurlauber. Sie haben insgesamt rund zehn Millionen Euro in der Region ausgegeben.

Die Radverkehrsanalyse Oder-Neiße-Radweg 2023 ist dabei die erste Zusammenarbeit mehrerer Partner aus Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

Zusammenarbeit mit anderen Ländern bleibt bestehen

Sie soll über diese Analyse hinaus fortgesetzt werden. Die Daten sollen unter anderem Grundlage dafür sein, Investitionen in den Erhalt des Radweges und die touristische Infrastruktur zu begründen.

Der Oder-Neiße-Radweg ist Deutschlands östlichster Radfernweg und hat als Teil des D-Routen-Netzes und der EuroVelo-Routen nationale und internationale Bedeutung. Mit der nun geschlossenen Zusammenarbeit soll den Ansprüchen der Radfahrer auf dieser Strecke künftig noch mehr gerecht werden.

Analyse wird in drei Teile zerlegt

Eine Radverkehrsanalyse wie auf dem Oder-Neiße-Radweg ist schon seit Längerem ein erprobtes Mittel zur Untersuchung von Radverkehrsströmen und der Bedeutung des Radverkehrs als Wirtschaftsfaktor im Tourismus. Die Analyse besteht aus drei Teilen. Teil eins: Fest installierte Radzählgeräte erfassen über ein Jahr alle Radler, die vorbeikommen.

Teil zwei: An mehreren Stellen der Zählungen werden Radfahrer befragt. Das passiert am Wochenende in mehreren Intervallen über die Radsaison verteilt. Dabei geht es unter anderem um Etappenlängen, Zufriedenheit und den Ausgaben. In Teil drei werden dann die Zahlen und die Befragungsdaten verknüpft. Das bedeutet, Anzahl der Radtouristen, deren Ausgaben und Einnahmen werden berechnet. Alltags- und touristischer Radverkehr können dabei unterschieden werden.