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Görlitzer Umland: Einwohner stimmen über Gemeinde-Ehe ab

Vierkirchen will immer noch mit Waldhufen zusammengehen, rechtlich wird das schwierig. Jetzt sollen die Bürger ein Machtwort sprechen.

Von Constanze Junghanß
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Waldhufens Bürgermeister Horst Brückner steht vor dem Gemeindeamt von Vierkirchen. Das Thema Gemeindeehe zwischen beiden Gemeinden ist wieder ein Thema.
Waldhufens Bürgermeister Horst Brückner steht vor dem Gemeindeamt von Vierkirchen. Das Thema Gemeindeehe zwischen beiden Gemeinden ist wieder ein Thema. © freier Fotograf

Vierkirchen strebt weiter eine Fusion mit der Gemeinde Waldhufen an. Das machte Vierkirchens stellvertretender Bürgermeister Thomas Scholz am Rande der Sitzung des Gemeinschaftsausschusses der Verwaltungsgemeinde Reichenbach, Königshain und Vierkirchen deutlich. Dazu sollen die Einwohner befragt werden. Vierkirchen schwebt vor, die Befragung der Bevölkerung bei den Kommunalwahlen zu machen. Die Wahlen finden in Sachsen am 9. Juni 2024 statt.

Andrea Weise ist die Bürgermeisterin von Vierkirchen.
Andrea Weise ist die Bürgermeisterin von Vierkirchen. © freier Fotograf

Vierkirchen gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Reichenbach, liebäugelt jedoch mit dem Verwaltungsverband Diehsa, zu dem auch Waldhufen gehört. Zwischen den beiden Kommunen gibt es bereits in verschiedenen Bereichen eine enge Zusammenarbeit. Den gemeinsamen Bauhof beispielsweise und auch die Grundschule Nieder Seifersdorf, die von Vierkirchener Kindern besucht wird.

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Der Anreiz einer solchen Fusion könnte zudem finanzieller Art sein. Gemeinden, die in Sachsen zusammengehen, erhalten mehr Schlüsselzuweisungen, also mehr Geld vom Freistaat. Vierkirchens Haushalt befindet sich auf Sparflamme, während Waldhufen das Gewerbegebiet Jänkendorf mit Kohlegeldern erweitert. Dafür bekommt Waldhufen 1,4 Millionen Euro aus dem Kohleausstiegs-Topf.

Waldhufens Bürgermeister Horst Brückner und Vierkirchens Gemeindechefin Andrea Weise verbindet des Weiteren eine jahrelange Zusammenarbeit. Brückner war bis 2015 sieben Jahre lang Bürgermeister beider Kommunen, Andrea Weise seine Mitarbeiterin. Den Doppelposten konnte Horst Brückner nicht behalten, da die sächsische Gemeindeordnung das nicht gestattet. Andrea Weise wurde seine Nachfolgerin und 2023 erneut als Bürgermeisterin gewählt.

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Unüblich sind Gemeinde-Ehen nicht. So entschieden sich die Zschaitz-Ottewiger und Ostrauer Wähler im Vorjahr für eine Fusion zur Gemeinde Jahnatal. Die Zahl der Gemeinden im Freistaat Sachsen verringerte sich aufgrund solcher Fusionen zwischen 2001 und 2021 von 540 auf 419, wie einer Veröffentlichung des Staatsministeriums für Regionalentwicklung zu entnehmen ist.