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Top-Schleuserin im Görlitzer Landgericht den Tränen nah

Eine 42-jährige Ukrainerin gesteht sechs Schleuserfahrten mit zusammen 120 Geflüchteten. Sie kamen in Neißeaue, an der A 17 und an der A 4 an. Und sie sagt, warum sie sich darauf einließ.

Von Frank Thümmler
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Die angeklagte Top-Schleuserin aus der Ukraine auf dem Weg in den Gerichtssaal am Dienstag in Görlitz.
Die angeklagte Top-Schleuserin aus der Ukraine auf dem Weg in den Gerichtssaal am Dienstag in Görlitz. © Foto: Paul Glaser

Die Frau, die da vor Gericht erscheint, ist also die Top-Schleuserin, die laut Anklage 120 Geflüchtete nach Deutschland fuhr. In einem Transporter, teils unter gefährlichen und unmenschlichen Bedingungen. Dabei wirkt die Frau aus Saporischschja in der südlichen Ukraine, in der Heimat eine Buchhalterin und geschieden, in ihren eingerissenen Jeans und mit dem einfachen, schwarzen T-Shirt mit Disney- und Eiffelturm-Motiv, gerade nicht so wie eine eiskalte Schleuserin. Aber vielleicht ist es der Frau am Steuer der Fluchtfahrzeuge ja auch gerade wegen ihrer Unscheinbarkeit gelungen, mehrfach in geschlossenen Transportern über die Grenze nach Deutschland zu fahren, ohne kontrolliert zu werden. Erst bei ihrer sechsten Fahrt Ende August 2023 wurde sie erwischt, verhaftet und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

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