Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Görlitz

Kreis Görlitz: Der Sparkassenbus hält in noch weniger Dörfern

Haltepunkte verschwinden vor allem im Görlitzer/Nieskyer Umland. Nur in einem kleinen Ort im Kreis-Süden ist das anders.

Von Constanze Junghanß
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Fährt auf die Dörfer, da wo keine Filiale mehr ist: der Sparkassenbus als mobile Filiale. Das Angebot wird jetzt ausgedünnt.
Fährt auf die Dörfer, da wo keine Filiale mehr ist: der Sparkassenbus als mobile Filiale. Das Angebot wird jetzt ausgedünnt. © freier Fotograf

Ab dem 1. Oktober fallen einige Haltestellen der mobilen Filiale im Bereich der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien ersatzlos weg. Das bestätigt Sparkassen-Pressesprecherin Bettina Richter-Kästner. Der Sparkassenbus, wie er auch von Kunden genannt wird, hält zu bestimmten Tagen regelmäßig auch in kleinen Orten. Er ist ausgestattet wie eine Filiale und somit vor allem für ältere Kunden eine gute Variante, mit ihrer Bank in Kontakt zu bleiben.

Doch die demografische Entwicklung im Kreis Görlitz und andere Faktoren, wie deutlich mehr Online-Nutzer, haben auch Einfluss auf diese Geschäfte der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien. Von den 200.710 Privat-, Gewerbe- und Firmenkunden der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien nutzen mittlerweile mehr als 60 Prozent das Online-Banking. Im letzten Jahr wurden rund 88 Prozent der Girocard-Zahlungen kontaktlos mit Girokarte oder mit dem Smartphone getätigt. Die Zahlen nennt Pressesprecherin Bettina Richter-Kästner auf Nachfrage.

„Wir merken schon jetzt, dass das Online-Banking eine immer größere Rolle für unsere Kunden einnimmt, da es ihnen ermöglicht, ihre Bankgeschäfte bequem von zu Hause oder unterwegs aus zu erledigen. Es bietet eine schnelle und einfache Möglichkeit, Überweisungen zu tätigen, Kontostände abzufragen oder andere Bankgeschäfte durchzuführen“, sagt Richter-Kästner.

Den Zahlen nach sind demnach rund 40 Prozent der Kunden nicht online unterwegs. Das betrifft teils auch die Menschen im ländlichen Raum, wo es nicht in allen Orten eine Filiale gibt. Für die kommt der Sparkassenbus zum Einsatz. „Die fahrbare Filiale der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien ist im gesamten Landkreis Görlitz unterwegs und unterstützt seit vielen Jahren die Bargeldversorgung im ländlichen Raum“, teilt die Pressesprecherin mit. Allerdings wurde dieser Service nicht überall angenommen. Es gebe Stationen mit weniger als fünf Besuchern, so die Sprecherin.

Deshalb wird das Angebot ausgedünnt. Ab dem 1. Oktober entfallen nach Angaben von Bettina Richter-Kästner „einige Haltepunkte.“ Welche das sind, ist dem Amtsblatt des Verwaltungsverbandes Weißer Schöps/Neiße zu entnehmen. Demnach kommt die fahrbare Filiale der Sparkasse ab dem kommenden Monat nicht mehr nach Horka, Neißeaue, Kaltwasser und zum Haltepunkt Kodersdorf Bahnhof. Die betroffenen Gemeinden und die Kunden seien darüber bereits informiert worden. In Kodersdorf gibt es eine Filiale, auf die Kunden ebenso ausweichen können, wie nach Rothenburg und zum Beratungscenter Niesky.


„Wir verzeichnen einen deutlichen Rückgang an einzelnen Standorten. Die überwiegende Mehrheit unserer Kunden nutzt die nächstgelegenen Filialen oder unsere Internet-Filiale. Bargeldauszahlungen sind mittlerweile in fast jedem Supermarkt möglich“, sagt Grit Fugmann, die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien.

Allerdings hat sich gleichfalls herauskristallisiert, dass der Standort der rollenden Filiale besonders gut in Hirschfelde angenommen wird. Da weitet die Sparkasse die Haltezeit an dem stark frequentierten Standort aus. So verdoppelt sich in Hirschfelde künftig die Haltedauer am Dienstag zum Markttag auf eine gesamte Stunde. In der Regel kommt der Sparkassenservice einmal wöchentlich oder im 14-Tage-Rhythmus für eine halbe Stunde in die Orte. In der Fahrfiliale können Bargeld ein- und ausgezahlt, Daueraufträge eingerichtet oder Überweisungen getätigt werden und es ist ein Mitarbeiter als Ansprechpartner vor Ort.

Die fahrbare Filiale der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien hält ab 1. Oktober 2024 an dann noch zwölf Haltepunkten im gesamten Landkreis Görlitz. Das sind Hagenwerder, Hirschfelde, Obercunnersdorf, Leutersdorf, Ebersbach Oberland, Dürrhennersdorf, Schönbach, Uhsmannsdorf, Nieder Seifersdorf, Weigersdorf, Kreba Neudorf, Klitten und Uhyst. Neue Haltepunkte kommen nach Angaben von Bettina Richter-Kästner nicht dazu.