Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Görlitz
Merken

Regionalbischöfin feiert 60. Geburtstag: Theresa Rinecker ruft zur Wahl auf

Eigentlich liegt ihr großer Ehrentag schon ein wenig zurück. Aber nun wird er in Görlitz würdevoll und festlich begangen. Die Geehrte hat aber diesen Sonntag fest im Blick.

Von Sebastian Beutler
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
So kam Kirche und Politik beim Lausitz-Kirchentag ins Gespräch (v. li.): Generalsuperintendentin Theresa Rinecker, die Chefin der Staatskanzlei in Potsdam, Kathrin Schneider, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer.
So kam Kirche und Politik beim Lausitz-Kirchentag ins Gespräch (v. li.): Generalsuperintendentin Theresa Rinecker, die Chefin der Staatskanzlei in Potsdam, Kathrin Schneider, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. ©  Archivfoto: Nikolai Schmidt

Wie sich das Wetter gleicht: Vor zwei Jahren beim Lausitz-Kirchentag in Görlitz war es genauso warm wie an diesem Freitag. Der Sonnenschein ist ein guter Begleiter für wichtige Wegmarken im Leben der Görlitzer Generalsuperintendentin Theresa Rinecker. Damals initiierte sie das evangelische Kirchentreffen in der Görlitzer Altstadt, zu dem rund 5.000 ständige Gäste kamen. An diesem Freitag nun richtet ihre evangelische Landeskirche für sie ein Fest aus. Theresa Rinecker wurde am 30. Juli 60 Jahre alt, in der Peterskirche und im Gut am See feiern Bischof Christian Stäblein und viele Freunde und Bekannte der Theologin den runden Geburtstag nun nach.

Seit 2018 steht die gebürtige Merseburgerin an der Spitze des Sprengels Görlitz, bald wird sie - wenn das Kirchengesetz geändert ist - wieder Regionalbischof heißen, wie schon einmal einer ihrer Vorgänger, Hans-Wilhelm Pietz, gleich nach der Vereinigung der Görlitzer und Berliner Kirche. Theologen kennen den Wert von Förmlichkeiten und Titeln. Als Generalsuperintendentin im Sprengel Görlitz ist sie für fünf Kirchenkreise, Regionalkonferenzen und Konvente zuständig. Sie ist Mitglied der Landessynode und der Kirchenleitung.

Ehe Theresa Rinecker der Ruf nach Görlitz ereilte, studierte sie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena evangelische Theologie, war Pastorin in den Kirchenkreisen Meiningen und Weimar und schließlich Leiterin des Seelsorgeseminars der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Mit dem Kirchentag in Görlitz begeisterte sie nicht nur die evangelischen Christen, die auf einmal spürten, sie sind ja doch noch mehr als sie befürchtet oder gedacht hatten. Ein wichtiges Signal nach innen. Und weil auch so viele Politiker, Experten oder Künstler anreisten, spürten sie zugleich: Selbst wenn sie kleiner wird, bleibt die Kirche ein geschätzter Akteur in der Gesellschaft. Ein ebenso wichtiges Signal nach außen.

Bischof Christian Stäblein formuliert das in Görlitz an diesem Freitag so: "Sie ist als Regionalbischöfin eine wichtige Stimme auch im sächsischen Teil unserer Landeskirche. Sie weiß von der Fülle des Evangeliums und der Menschenfreundlichkeit Gottes nah und faszinierend zu künden. Sie kennt die Nöte und Sorgen der Menschen vor Ort, ist Nächste für all jene, die Gott suchen. Ihr klares Wort und ihr vom Glauben erfüllter Geist werden gehört in Zeiten der Transformation, in denen Begleitung und Orientierung elementar sind. Trost und Kraft des Evangeliums haben in ihr eine herausragende Persönlichkeit, die in Kirche und Gesellschaft hineinwirkt und wahrgenommen wird."

Dafür arbeitet sie in vielen gesellschaftlichen Gremien mit: in der Görlitzer Brückepreis-Gesellschaft, im Ökumenischen Europa-Zentrum in Frankfurt/Oder, im Schlesischen Konvikt Halle, im Hochschulrat der Hochschule Zittau/Görlitz. Aber auch innerkirchlich sind ihr die Evangelische Kulturstiftung Görlitz, die Schulstiftung der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (Ekbo) oder deren Kulturbeirat und die Zusammenarbeit mit den Protestanten in Polen wichtig.

  • Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Görlitz-Niesky-Newsletter anmelden.

Bereits kurz nach ihrer Wahl zur Generalsuperintendentin im Sprengel Görlitz forcierte sie die Weiterentwicklung des Zentrums für Dialog und Strukturwandel (ZDW) in Cottbus, das Kirchenkreise und Gemeinden beim Strukturwandel unterstützt und das Zusammenleben der Menschen in der Region fördert – unter anderen mit Formaten wie Dialogtagen, mit Zukunftswerkstätten oder den Christlichen Begegnungstagen, die im Juni erst unter dem Motto "Nichts kann uns trennen" in Frankfurt (Oder) und Slubice stattfanden.

Und weil ihr die Menschen und die Region so wichtig sind, veröffentlichte sie in diesen Tagen auch einen Wahlaufruf für diesen Sonntag: "Als Christen tragen wir Verantwortung - für unsere Mitmenschen, unsere Gemeinschaft und unser Land. Geht wählen und setzt Euch aktiv für ein Sachsen ein, das von Respekt und Zusammenhalt geprägt ist. Eure Stimme kann den Unterschied machen."