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Bobertalsperre: Brandanschlag auf historische Brücke in Polen

Die Eisenbahnverbindung über der Bobertalsperre hat kürzlich gebrannt. Vermutet wird Vorsatz. Die Polizei ermittelt.

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Die historische Eisenbahnbrücke über der Bobertalsperre soll bei einem Brandanschlag beschädigt worden sein.
Die historische Eisenbahnbrücke über der Bobertalsperre soll bei einem Brandanschlag beschädigt worden sein. © Archiv: Pawel Sosnowski

Auf Luftaufnahmen sind sie deutlich zu erkennen, die Spuren, die ein Feuer auf der historischen Eisenbahnbrücke über der Bobertalsperre hinterlassen hat. Man sieht großes verkohltes Holz und große Löcher, die der Brand verursacht hat. Mitte August erreichte ein Notruf die Polizei und die Feuerwehr der polnischen Region Lwowek Slaski (Löwenberg). Per Telefon meldete jemand Rauch auf der Brücke, die über eine „Bucht“ am Ostufer der Talsperre verläuft. Die Trasse war Teil der 2016 stillgelegten Zugverbindung Jelenia Góra (Hirschberg) – Zagan (Sagan), auch Bobertalbahn genannt.

Nach Medienangaben haben Unbekannte einige Bretter im mittleren Teil der Brücke in Brand gesteckt. Rettungskräfte seien aber schnell vor Ort gewesen und hätten gelöscht. Allerdings seien da ein Teil der Schalung sowie mehrere Bretter schon zerstört gewesen. Laut Feuerwehr sei es ein Glücksfall, dass die mutmaßliche Brandstiftung früh am Morgen stattfand und dass Feuer und Rauch schnell entdeckt worden seien. Ansonsten hätten die hohen Temperaturen der brennenden Bretter und Schwellen die gesamte denkmalgeschützte Stahl-Struktur beschädigen können.

Die aber soll künftig wieder für den Bahnverkehr genutzt werden. Das ist Teil eines großen Projekts der Niederschlesischen Bahn beziehungsweise der Woiwodschaft. Eine zuständige Bahnbehörde sei inzwischen Eigentümerin der Trasse. Kommendes Jahr sollen Ausschreibungen für den Wiederaufbau erfolgen.

Zum aktuellen Brandfall ermittelt laut Presseberichten nun die Polizei. Noch gebe es keine Erkenntnisse zu dem Täter oder den Tätern. In Internet-Foren sorgt das Geschehen aber für heftige Diskussionen. Kritisiert wird unter anderem, dass es möglich sei, scheinbar unbeobachtet auf die Brücke zu gelangen.

Die 130 Meter lange Brücke, erbaut 1906, sollte vor einigen Jahren wohl tatsächlich zerstört werden. Für Aufnahmen eines Hollywoodfilms mit Schauspieler Tom Cruise war eine Sprengung geplant. Die Sequenz sollte dann in einem Teil der Kino-Reihe „Mission Impossible“ gezeigt werden. Doch es gab großen Protest. Die sogenannte Fischbauchbrücke wurde schließlich unter Schutz gestellt. (kpl mit ihg)