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Görlitz

Zweiter CSD in Görlitz erwartet bis zu 800 Teilnehmer

Der Christopher Street Day findet am Sonnabend erstmals grenzüberschreitend statt. Los geht es sogar schon am Freitag.

Von Ingo Kramer
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Am ersten CSD in Görlitz am 8. Oktober 2022 nahmen vor allem junge Leute teil. Insgesamt gingen damals über 400 Menschen auf die Straße.
Am ersten CSD in Görlitz am 8. Oktober 2022 nahmen vor allem junge Leute teil. Insgesamt gingen damals über 400 Menschen auf die Straße. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Nach dem Erfolg des ersten Christopher Street Day (CSD) in Görlitz im vorigen Herbst mit über 400 Teilnehmern sind die Organisatoren für dieses Jahr guter Dinge: „Ich erwarte 700 bis 800 Leute“, sagt Wojciech Marek Urlich, einer der Hauptorganisatoren. Er ist Mitglied im Wildwuchs-Verein und der Linkspartei, die den CSD ebenso unterstützt wie Grüne und SPD.

Besonders freut sich der 44-Jährige, dass die CSD-Route diesmal auch durch Zgorzelec führt: „Voriges Jahr konnten wir nicht nach Polen, weil dort die Straße saniert wurde, aber dieses Jahr gibt es kein Hindernis mehr.“ Er erwartet auch viele Teilnehmer aus Polen. Die Rednerliste ist ebenfalls bunt und umfasst Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft in beiden Ländern.

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Der CSD ist ein weltweiter Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen. An diesem Tag wird für die Rechte dieser Gruppen sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung demonstriert. In Görlitz sind es diesmal genau genommen sogar zwei Tage. Schon am Freitag gibt es ein Vorprogramm im Camillo-Kino im Handwerk 13. Dort werden ab 19 Uhr Kurzfilme gezeigt und anschließend gibt es Musik beim queeren Barabend. Der Eintritt ist frei. Spenden sind gern gesehen.

Der Umzug am Sonnabend startet um 13 Uhr am Bahnhof Görlitz. Von dort geht es über Berliner Straße, Postplatz, Ober- und Untermarkt zur Altstadtbrücke, über diese nach Zgorzelec, auf polnischer Seite bis zur Stadtbrücke und dort zurück nach Deutschland. Der Umzug endet gegen 15 Uhr im Stadtpark, wo es wieder Infostände und eine Kundgebung geben wird. Dort erwartet die Teilnehmer das „Picknick der Vielfalt“ mit Ständen von Vereinen und Parteien, Essen, Musik und Getränken. Ab 19 Uhr findet im Club Nostromo eine Aftershowparty statt, bei der zu Techno und Alternative-Pop-Mainstream auf zwei Floors gefeiert und getanzt werden kann.

Mit größeren Störungen rechnet Urlich, der ursprünglich aus Szklarska Poręba (Schreiberhau) in Polen stammt, 20 Jahre in Berlin gelebt hat und seit fast drei Jahren in Görlitz wohnt, nicht: „Zufälligerweise findet der diesjährige Tag der Polizei Sachsen am gleichen Tag in Görlitz statt, da sind wir gut abgesichert.“ Auch vorab habe es Gespräche mit der Polizei in Görlitz und Zgorzelec gegeben. Alles sei gut abgestimmt. Gegenrufe schließt er nicht aus: „Aber ich gehe davon aus, dass alles friedlich bleibt.“