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Prozess gegen Top-Schleuserin beginnt in Görlitz

Eine 42-jährige Ukrainerin soll insgesamt über 120 Ausländer nach Deutschland eingeschleust haben. Die Menschen bekamen zum Teil kaum Luft.

Von Ingo Kramer
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Am Dienstag beginnt am Landgericht auf dem Görlitzer Postplatz ein Prozess gegen eine Schleuserin.
Am Dienstag beginnt am Landgericht auf dem Görlitzer Postplatz ein Prozess gegen eine Schleuserin. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Am Dienstag beginnt am Görlitzer Landgericht am Postplatz ein Prozess, bei dem es um das Einschleusen von Ausländern in sechs Fällen geht.

Angeklagt ist eine heute 42 Jahre alte Frau, die aus der Ukraine stammt. Ihr wird zur Last gelegt, zwischen dem 13. Juli und dem 21. August vorigen Jahres in sechs Fällen Ausländer mit Kleintransportern oder -lastern entweder aus Polen oder Tschechien kommend illegal nach Deutschland gebracht zu haben. In den ersten beiden Fällen soll die Angeklagte die Ausländer unmittelbar an der polnisch-deutschen Grenze abgesetzt haben, damit sie zu Fuß nach Deutschland gehen konnten.

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Bei der letzten Tat am 21. August soll die Angeklagte 26 Menschen in einem Transporter Citroën Jumper in Polen aufgenommen haben. Unmittelbar nach der Einreise nach Deutschland sei der Transporter gegen 10 Uhr in der Ortschaft Schöpstal bei Görlitz durch Polizeibeamte festgestellt und kontrolliert worden. Den geschleusten Menschen sei keine Pause gestattet worden, um während der Fahrt ihre Notdurft zu verrichten. Um ausreichend Luft zu bekommen, hätten die Geschleusten den Dichtungsgummi der Ladeflächentür zerstört. Insgesamt soll die Angeklagte über 120 Menschen in das Bundesgebiet eingeschleust haben.

Die Ukrainerin befindet sich bereits seit dem 22. August vorigen Jahres in Untersuchungshaft. Da der Prozess nicht binnen eines Tages erledigt sein wird, steht auch schon der Fortsetzungstermin fest: Gleich am Donnerstag geht er, ebenfalls am Landgericht Görlitz, weiter.