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Ist regenerative Energie die Zukunft für Reichenbach?

Bisher hat es mit einer Förderung für das ehemalige Ringhotel nicht geklappt. Nun nimmt die Stadt mit einer neuen Idee erneut Anlauf.

Von Constanze Junghanß
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Das einstige Hotel "Reichenbacher Hof" steht leer. Jetzt gibt es neue Ideen für die Nutzung.
Das einstige Hotel "Reichenbacher Hof" steht leer. Jetzt gibt es neue Ideen für die Nutzung. © Foto: SZ/Constanze Junghanß

Reichenbach will eine Infrastruktur schaffen, um die Einwohner „künftig mit regional erzeugter, regenerativer Energie“ zu versorgen. So steht es auf dem Papier. Dafür hat der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss gefasst, dem bis auf die beiden anwesenden Vertreter der CDU und einer Stimmenthaltung aus den Reihen der URBI alle anderen Räte zustimmten.

„Energiefabrik Reichenbach“ heißt das Projekt. Langfristiges Ziel soll sein, die Stadt zu einer energieautarken Kommune im Hinblick auf die Energie- und Wärmeversorgung zu entwickeln und zugleich die Versorgungssicherheit für die Einwohner zu garantieren. „Und das möglichst zu deutlich geringeren Kosten als bisher“, heißt es in der Tischvorlage. Die Bauen und Wohnen GmbH (BuW) als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt wird mit der Beantragung und Umsetzung beauftragt. Die BuW soll Projektträger sein, die Stadt müsste demnach keine Haushaltsmittel einsetzen.

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Das ist ein erneuter Anlauf, um Fördermittel zu akquirieren. Die Hauptrolle dabei spielt das Areal des ehemaligen Ringhotels. Das hatte die BuW erworben. In der Vergangenheit klappte es trotz umfangreicher Bemühungen nicht mit Fördermitteln aus dem Kohleausstieg, auf die Reichenbach gehofft hatte. Die Stadt wollte das Hotel zuerst als Teil eines Großforschungszentrums etablieren, Konzepte wurden eingereicht, aber einen positiven Förderbescheid gab es nicht. Auch von der Idee eines Arbeits-, Forschungs- und Lernareals musste sich Reichenbach verabschieden. Nicht dagegen von der Hoffnung, den Reichenbacher Hof und das zugehörige Grundstück in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und wirtschaftlichen Unternehmen neu zu beleben.

Und deshalb gibt es erneut einen Anlauf. 17,6 Millionen Euro sollen beantragt werden, nannte Bürgermeisterin Carina Dittrich die Zahlen. Es geht dabei um die Themen Wasserstoff, Forschung, Wärmeerzeugung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und neuen Ausbildungsinhalten – das alles in Zusammenhang mit einer künftigen Energie- und Wärmeversorgung für die Stadt. Auch die Idee einer Wasserstofftankstelle wurde genannt, die eine Rolle spielen soll. Wie hoch die Chancen auf Kohlegelder für ein solches Projekt sind, kann zum derzeitigen Zeitpunkt niemand sagen. Bei der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung, die die eingereichten Projekte der Kommunen von der Idee bis zur Umsetzung begleitet, heißt es auf SZ-Nachfrage, dass die Zahl der Antragsteller „relativ groß“ sei.