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Görlitzer Juwelierin startet Justitia-Spendenaktion

Goldschmiedemeisterin Ines Schulze-Voigt verkauft auf der Berliner Straße die Justitia als Anhänger. Zehn Euro pro Stück spendet sie an das Rathaus.

Von Ingo Kramer
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Ines Schulze-Voigt zeigt den Justitia-Anhänger.
Ines Schulze-Voigt zeigt den Justitia-Anhänger. © Martin Schneider

Alles begann mit einem Zeitungsartikel in der SZ. Darin war zu lesen, dass Unbekannte den Arm der Justitia am Görlitzer Rathaus abgebrochen und das Schwert gestohlen haben. Die Reparatur soll bald beginnen. Was sie kostet, steht noch nicht fest.

So sieht der Justitia-Anhänger aus. Er ist ab sofort für 95 Euro zu haben.
So sieht der Justitia-Anhänger aus. Er ist ab sofort für 95 Euro zu haben. © Martin Schneider

„Was für ein Zufall“, dachte sich die Görlitzer Goldschmiedemeisterin Ines Schulze-Voigt. Gerade ist nämlich die Justitia bei ihr auf der Berliner Straße 15 eingetroffen – winzig klein, aber aus massivem Sterlingsilber. Insgesamt 50 Stück hat die Juwelierin anfertigen lassen. Bei Bedarf kann sie weitere Anhänger nachordern. Ihre Justitia ist ein Kettenanhänger, der sowohl an kleine Lederbänder als auch an die beliebten Pandora-Sammelbänder passt. Eigentlich hatte sie vor, die Justitia zum Stückpreis von 85 Euro zu verkaufen.

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Nachdem sie aber von dem Schaden an der Rathaus-Justitia erfahren hat, hat sie sich mit ihrem Team spontan entschlossen, den Preis auf 95 Euro zu erhöhen – und die zusätzlichen zehn Euro an die Stadtverwaltung zu spenden. „Die Kassen der Stadt sind ja nicht voll“, erklärt sie die Entscheidung. Eine Justitia hat sie schon vorab für 85 Euro verkauft. Bleiben also 49. Diese sind ab sofort bei ihr erhältlich. Falls sie alle verkaufen kann, wird sie am Ende 490 Euro an das Rathaus überweisen.

Nicht der erste Görlitz-Schmuck

Es ist das erste Mal, dass die 56-Jährige eine Spendenaktion startet. „Das passt jetzt einfach“, begründet sie. Doch es ist nicht das erste Mal, dass sie Schmuck mit Görlitz-Motiven anfertigen lässt. Einst verkaufte sie einen Görlitz-Ring mit mehreren Motiven – vom Kaisertrutz bis zum Bahnhof. „Das ist bestimmt zehn Jahre her, es war ein breiter Bandring in Silber“, sagt sie.

Vor einiger Zeit kam die Idee mit den kleinen Görlitz-Anhängern auf, die an die Pandora-Sammelbänder passen. Erstes Motiv war vor zwei Jahren der Dicke Turm, voriges Jahr folgte der Meridian und nun – als drittes Motiv – die Justitia. Von den ersten beiden waren die 50 Stück irgendwann ausverkauft, sodass sie jeweils 20 weitere Anhänger nachgeordert hat. Die sind inzwischen auch zum Großteil verkauft, es gibt derzeit nur noch wenige Reste.

„Die Görlitz-Motive sind sowohl bei Touristen als auch bei Görlitzerin beliebt“, berichtet die Goldschmiedemeisterin. Manche Kunden schenken sie auch ihren Kindern, wenn diese nach dem Abitur Görlitz verlassen. Andere sammeln alle Motive. Insofern ist sie zuversichtlich, alle 50 Justitia-Anhänger verkaufen zu können. Vielleicht am Ende sogar noch ein paar mehr.