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Hochwasserwarnung für Lausitzer Neiße bereits ab Freitag

Das Landeshochwasserzentrum warnte zunächst für die Zeit ab Sonnabend. Laut Görlitzer Landratsamt kann es bereits ab Freitagabend losgehen.

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Symbolbild © Symbolfoto: Martin Gerten/dpa

Das Landeshochwasserzentrum Sachsen und der Landkreis Görlitz haben am Donnerstag Hochwasserwarnungen für die Lausitzer Neiße herausgegeben. Sie betrifft den gesamten Landkreis Görlitz. Laut Landratsamt kann es ab Freitag, 19 Uhr, bis zunächst Dienstag, 17. September, zu lokalem Hochwasser nach Starkregen kommen.

Bei tiefem Luftdruck über Nordwesteuropa wird mit westlicher Strömung kühle Meeresluft herangeführt, schreibt die Behörde. Dabei gestalte sich das Wetter im Freistaat zunächst wechselhaft. Ab Freitag zieht von Osten her aufkommender Dauerregen auf, verursacht wird er durch den Einfluss eines von Norditalien nach Polen ziehenden Mittelmeertiefs, das von Osten warme und feuchte Luft heranführt. Der resultierende Dauerregen wird laut Vorhersage bei wechselnder Intensität bis einschließlich Montag anhalten und vor allem den Osten Sachsens betreffen.

Die Regenmengen selbst treffen hauptsächlich Südpolen und Tschechien, so wie auch der Deutsche Wetterdienst es am Vortag vorausgesagt hatte. Doch der Regen fließt von den Nachbarländern aus in die Lausitzer Neiße ab. Im Isergebirge können von Freitag bis zum Montag Regenmengen bis zu 200 mm, in den obersten Berglagen auch bis 350 mm binnen 72 Stunden fallen, heißt es. Ostsachsen sei teilweise von dem Niederschlagsgebiet betroffen. Für das sächsische Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße werden von Freitag bis Montag 72-Stunden-Summen von 50 bis 100 mm vorhergesagt. Dabei bleibe es von Sonnabendmittag bis Sonntagmittag weitgehend niederschlagsfrei.

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Mit den Niederschlägen werde ab der Nacht zum Sonnabend die Wasserführung in der Lausitzer Neiße und ihrer Zuflüsse deutlich ansteigen. Dabei sei Hochwasser zu erwarten. Aktuell sei aufgrund von Unsicherheiten in der Niederschlagsvorhersage noch keine zuverlässige Prognose über zu erwartende Meldestufenüberschreitungen an den Pegeln möglich. Das Landeshochwasserzentrum beobachtet die weitere Lageentwicklung intensiv und kündigt für den morgigen Freitag eine genauere Prognose an.

Aktuelle Wasserstände:

  • Lausitzer Neiße in Zittau: 84 cm, Tendenz steigend
  • Lausitzer Neiße in Görlitz: 171 cm, Tendenz steigend
  • Lausitzer Neiße in Podrosche: 58 cm, Tendenz steigend
  • Mandau in Großschönau: 38 cm, Tendenz steigend
  • Landwasser in Niederoderwitz: 22 cm, Tendenz steigend
  • Pließnitz in Rennersdorf: 102 cm, Tendenz steigend

Für die neißenahen Gebiete im gesamten Landkreis gibt die Behörde außerdem eine Hochwasserfrühwarnung heraus mit der Einstufung "mäßige Gefährdung". Das bedeutet: Es drohen stellenweise kleine Ausuferungen, vereinzelte Überflutungen von Feldern und möglicherweise auch einige überflutete Keller. Die Pegelstände der Gewässer im Landkreis Görlitz werden ständig überwacht. Die Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Görlitz rät, die Wetterlage vor Ort sowie die Wetterradare zu beobachten.

Weitere Veranstalter sagen Events für die nächsten Tage ab. In Niesky fällt beispielsweise am Sonnabend der Kreativmarkt auf dem Zinzendorfplatz aus. Die für Sonnabend geplante Heiderundfahrt für Pferdegespanne wird wegen dem angekündigtem Dauerregen abgesagt, teilt Axel Geide vom Reit- und Fahrverein Wehrkirch Horka mit. (SZ/mrc)

Bürger sollen die Wetter- und Warninformationen des Wetterdienstes unter www.dwd.de und in der DWD WarnWetter-App nutzen sowie die Informationsplattform www.hochwasserzentrum.sachsen.de. Messwerte der Pegel sind auch telefonisch unter der Rufnummer 0351 79994-400 sowie im MDR-Videotext ab Seite 530 abrufbar.

Stand: 12.9., 15.59 Uhr