Halbzeitbilanz beim Lausitz-Festival: Bisher 15 ausverkaufte Veranstaltungen
Das rund dreiwöchige Lausitz-Festival stößt in Ostsachsen und Südbrandenburg auf großes Interesse. Nachdem am 24. August in Görlitz die fünfte Auflage des Festivals auf der großen Bühne des Altstadtfestes gestartet war, ist jetzt Halbzeit. Die Organisatoren ziehen eine gute Bilanz. 15 Veranstaltungen waren bislang ausverkauft. Bereits jetzt habe das Lausitz-Festival eindrucksvoll gezeigt, dass viele Besuchende aus der Region und Gäste aus aller Welt die kulturellen Angebote wahrnehmen und schätzen, teilt Pressereferentin Maria Knorr mit.
Insgesamt zog das Festival bisher 5.000 Gäste aus nah und fern an, zwei Drittel kamen dabei aus der Lausitz selbst. Die Veranstaltungen waren zu 80 Prozent ausgelastet. "Wir freuen uns über das überwältigende Interesse, welches sich in der Begeisterung des Publikums mit stehenden Ovationen an so vielen Orten in der gesamten Lausitz spüren lässt. Für uns als Team und vor allen Dingen für die auftretenden Künstlerinnen und Künstler ist dies ein wunderbares Zeichen, das uns alle glücklich macht und wofür wir allen Beteiligten ganz herzlich danken möchten", sagt Festivalintendant Daniel Kühnel zur Halbzeit.
Seit dem Auftakt in Görlitz ist bei diesem europäischen Kunstfestival ein vielfältiges Programm an besonderen Orten zu erleben. Das Festival erschließt immer wieder auch kleinere Spielstätten in der gesamten Lausitz und ermöglicht damit hochwertige Kunsterlebnisse auch in sonst eher kunstfernen Regionen. Zu erleben sind rund 60 Veranstaltungen in zehn Sparten und acht Originalproduktionen. Das Lausitz-Festival dauert noch bis zum 14. September an.
Für Theaterliebhaber stehen weitere spannende Inszenierungen auf dem Programm, darunter die Uraufführung von Olga Tokarczuks "Empusion" in einer Dramatisierung von Lucien Haug. Der neueste Roman der polnischen Literaturnobelpreisträgerin findet so in der Regie von Antú Romero Nunes mit einem komplett weiblichen Ensemble in Forst den Weg auf die Bühne.
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Am 8. September ist der mehrfach für seine Soloabende prämierte Philipp Hochmair in Franz Kafkas "Der Prozess" in Weißwasser zu erleben. Musikalische Höhepunkte des Festivals bilden in der zweiten Woche Beethovens Streichquartette in der Nieder- und Oberlausitz, baltische Chor-Klangwelten in Görlitz, der Liederabend mit Camilla Nylund in der Klosterkirche St. Annen in Kamenz und das große Jazzkonzert des polnischen Musikers Leszek Możdżer in der Brikettfabrik Louise in Domsdorf.
Ausstellung in Bad Muskau bis Ende Oktober
Im Bereich der bildenden Kunst sind noch bis Ende Oktober die Ausstellungen "Die verlorenen Spiegel" in Bad Muskau zu sehen mit Werken aus der Sammlung des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst sowie Malereien der sorbischen Künstlerin Hella Stoletzki.
Literaturfans erwartet zwei besondere szenische Lesungen. Bei "Ein herrlicher Flecken Erde" am 7. September in Görlitz wird Radka Denemarková, mehrfache Preisträgerin der prestigeträchtigen tschechischen Auszeichnung "Magnesia Litera", gemeinsam mit Christine Hoppe und Thomas Eisen vom Staatsschauspiel Dresden aus ihrem neuen Roman "Das Geld von Hitler" szenisch lesen. In Cottbus wirft die in der Lausitz aufgewachsene junge Autorin Ruth-Maria Thomas in ihrer szenischen Lesung einen mutigen Blick auf komplexe Strukturen, die aus dem anderen eine Bedrohung werden lassen. Ihr Roman "Die schönste Version" ist für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert.
