Unterschiedliche Signale sind mit neuesten Daten aus der Wirtschaft im Landkreis Görlitz verbunden. Einerseits wächst die Wirtschaft nach der Corona-Krise stärker als in anderen Landesteilen Sachsens, anderseits verdienen die Menschen im Landkreis noch immer weniger als andernorts im Freistaat.

Nach neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes Sachsen wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Kreis Görlitz 2022 um 14 Prozent zum Corona-Vorjahr 2021 auf nun knapp neun Milliarden Euro. Gegenüber 2015 ist das eine Steigerung von 40 Prozent. Damit liegt der Landkreis Görlitz in der Spitzengruppe unter den sächsischen Kreisen und kreisfreien Städten.

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Das ergibt eine Wirtschaftsleistung pro Erwerbstätigen von 77.374 Euro und damit mehr als im Kreis Bautzen. An dieser Zahl sind auch Einpendelnde beteiligt. Berechnet man die Wirtschaftsleistung auf die Einwohner der Kreise, dann sinkt die Summe überall gravierend. Im Kreis Görlitz auf 35.575 Euro pro Einwohner.

Vor allem das produzierende Gewerbe trägt im Kreis Görlitz zu der Wirtschaftsleistung bei. Sein Anteil liegt unter allen Kreisen in Sachsen am höchsten und bei über 40 Prozent.

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Von dieser Wirtschaftsleistung kommt in der Lohntüte der Erwerbstätigen aber weniger an als andernorts. So lag der Bruttoverdienst pro Arbeitnehmer im Kreis Görlitz 2022 bei rund 31.200 Euro, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist nach dem Erzgebirgskreis der niedrigste Bruttolohn in Sachsen. Wie die Statistiker in Kamenz erklären, erreichte der durchschnittliche Jahresbruttoverdienst im Kreis Görlitz knapp 90 Prozent des Landesdurchschnitts. Im Kreis Bautzen waren es 93 Prozent.