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Krank in den Ferien: Sommerwelle geht um

Bundesweit heißt es für viele gerade: Bettruhe statt Badespaß. Auch die Corona-Fallzahl stieg zuletzt leicht. Auch in der Oberlausitz?

Von Susanne Sodan
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Die Sommer-Erkältungswelle fällt dieses Jahr recht stark aus, auch Corona geht wieder stärker um - aber noch auf sehr niedrigem Niveau in der Oberlausitz.
Die Sommer-Erkältungswelle fällt dieses Jahr recht stark aus, auch Corona geht wieder stärker um - aber noch auf sehr niedrigem Niveau in der Oberlausitz. © dpa-tmn

Bundesweit geht die Sommer-Erkältungswelle um, laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) dieses Jahr ziemlich stark: Die Zahl von Atemwegserkrankungen sei "auf einem vergleichsweise hohen Niveau für diese Jahreszeit". Das kann verschiedene Ursachen haben, von dem wechselhaften, immer wieder feuchten Wetter, das die Verbreitung von Viren verstärken kann, bis hin zu EM-Großveranstaltungen, bei denen viele Menschen zusammenkommen. Bundesweit haben sich wieder mehr Menschen mit Corona infiziert. Welche Erreger gerade in der Oberlausitz umgehen, sagt Claudia Friedrichs, Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Sie leitet das Medizinische Labor Ostsachsen in Görlitz.

In dem Labor wird ein Großteil der Proben von Arztpraxen und Krankenhäusern in den Kreisen Görlitz und Bautzen ausgewertet. "Wie zu erwarten war, sank die Anzahl positiver Proben im Vergleich zu den Wintermonaten stark", sagt Claudia Friedrichs mit Blick auf die Juni-Zahlen. Einige typische Erreger von Atemwegserkrankungen, darunter Influenza- und Adenoviren, hätten im Juni nur eine untergeordnete Rolle gespielt. "Den größten Anteil stellten Erkrankungen mit dem Rhinovirus dar, wobei hier Kinder bis vier Jahre am häufigsten betroffen waren."

Kaum schwere Verläufe

Corona wurde im Juni beim Medizinischen Labor Ostsachsen in 17 Untersuchungsproben nachgewiesen, schildert Claudia Friedrichs und bestätigt die RKI-Beobachtungen für die Oberlausitz: Eine leichte Zunahme der Aktivität des Coronavirus sei festzustellen, "ausgehend von einem anhaltend niedrigen Niveau", stellt Friedrichs klar: Laut den Daten der Landesuntersuchungsanstalt Sachsen wurden im Kreis Görlitz in der ersten Juli-Woche fünf bestätigte Corona-Fälle gemeldet.

"Weiterhin sehr stark vertreten sind Mycoplasma-pneumoniae-Infektionen", teilt Claudia Friedrichs mit. Es handelt sich um ein Bakterium, das Atemwegskrankheiten auslöst. "Diese waren hauptsächlich bei größeren Kindern und Jugendlichen zu finden." Schon seit einiger Zeit ist in der Oberlausitz außerdem Keuchhusten wieder auf dem Vormarsch. "Dabei waren neben den Kindern bis vier Jahren besonders Jugendliche häufig betroffen." Nachdem Keuchhusten während der Corona-Pandemie stark eingedämmt wurde, konnte die Erkrankung sich in den zurückliegenden Monaten wieder deutlich stärker verbreiten. Insgesamt aber, so das RKI, liege die Zahl schwer verlaufender Atemwegsinfektionen auf einem niedrigen Niveau.