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Nino de Angelo vor Görlitz-Konzert: "Ich stehe zu meinen Schattenseiten"

Der Sänger spielt bald beim Landskron-Musiksommer in Görlitz. Im Interview sagt er, wie er mit seinen Drogen- und Alkohol-Problemen umgeht, über seinen musikalischen Wandel und welchen Song er auf jeden Fall singt.

Von Marc Hörcher
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Legte vor drei Jahren ein überraschendes Comeback hin: Schlager-Legende Nino de Angelo (60), der derzeit den Düster-Rocker gibt.
Legte vor drei Jahren ein überraschendes Comeback hin: Schlager-Legende Nino de Angelo (60), der derzeit den Düster-Rocker gibt. © PR

"Jenseits von Eden", den Schlager-Hit von Nino de Angelo aus den 80er Jahren, dürften die meisten Deutschen kennen. Heute ist der deutsch-italienische Sänger (60, bürgerlich: Domenico Gerhard Gorgoglione) nach einigen Frauengeschichten, Drogen-Skandalen und Trash-TV-Auftritten wieder musikalisch zurück. Auf seiner Deutschland-Tournee kommt er am 27. Juli zum Open-Air-Konzert in die Landskron Brauerei nach Görlitz. Für Sächsische.de nimmt er sich vorab Zeit für ein ausführliches telefonisches Interview. De Angelo spricht über sein bewegtes Leben und darüber, dass er in Görlitz noch etwas gutmachen will.

Herr de Angelo, ihr Musikstil auf den beiden neuen Alben seit dem Comeback 2021 ist deutlich düsterer und rockiger geworden. Das hätten manche, die Nino de Angelo mit Schlager verbinden, Ihnen nicht zugetraut. Was kommt als nächstes, sehen wir Sie bald bei Szene-Festivals wie Wacken und dem Wave-Gothic-Treffen in Leipzig?

Nino de Angelo (lacht): Nein, so weit werde ich es nicht treiben. Im Gegenteil. Das nächste Album, an dem ich gerade arbeite, wird musikalisch wieder in eine andere Richtung gehen: Pop-Rock mit starken Country-Einflüssen und sehr Gitarren-lastig. Textlich wird es viel positiver und nicht mehr so dunkel. Ich möchte wieder Zuversicht und gute Laune verbreiten, motivierende Good Vibes eben, weil ich mich gerade selbst so fühle.

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Das war ja nicht immer so. Sie hatten ein Leben, das nicht immer einfach war: Drogenkarriere, Alkohol-Exzesse, Suizidversuch, schwere Krankheiten. Einigen nötigt dieser offene Umgang damit Respekt ab, andere lästern darüber. Bereuen Sie Ihre offene Art?

Nino de Angelo: Nee, überhaupt nicht. Ich bin mir bewusst, dass ich mich dadurch angreifbar mache und rechne damit, dass es auch Leute gibt, die meinen lockeren und selbstironischen Umgang damit nicht gut finden. Damit kann ich leben. Jeder Mensch hat seine Schattenseiten - zu meinen stehe ich. Leute, die sich abfällig darüber äußern, etwa in den sozialen Medien, sind ohnehin nicht die, die zu meinen Konzerten kommen.

Genau diesen Leuten, die auf Social Media über Sie herziehen, haben Sie ja zu Neujahr 2023 auf Instagram mal so richtig die Meinung gegeigt.

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