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Update Görlitz

Hochwasserkatastrophe in Polen: In Görlitz formiert sich Hilfe

Ein Görlitzer Pfarrer, das Schlesische Museum und die Malteser haben Spendenaktionen ins Leben gerufen. Vor allem im nahen Niederschlesien werden die dringend gebraucht.

Von Susanne Sodan
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So sieht es jetzt in Klodzko (Glatz) jetzt aus. Die Aufräumarbeiten haben begonnen, Hilfe wird dringend gebraucht.
So sieht es jetzt in Klodzko (Glatz) jetzt aus. Die Aufräumarbeiten haben begonnen, Hilfe wird dringend gebraucht. © PAP/DPA

Während das Hochwasser im Landkreis Görlitz keine massiven Schäden angerichtet hat, hinterließ es in Teilen Polen schwere Zerstörungen. In Görlitz sind erste Hilfsaktionen angelaufen. Bis zum Freitag kommender Woche sammelt etwa das Schlesische Museum Sachspenden. Wie eine Sprecherin mitteilt, werden dringend Wasser in Flaschen, möglichst ohne Kohlensäure, haltbare Lebensmittel wie Konserven, Hygieneartikel, Reinigungsmittel, Gummihandschuhe, Schaufeln, Eimer, Müllsäcke wie auch technische Hilfsmittel wie Batterien, Taschenlampen und Powerbanks benötigt.

„Eine der am schlimmsten vom aktuellen Hochwasser betroffenen Regionen in Ost- und Mitteleuropa ist das Glatzer Land im polnischen Niederschlesien“, teilt die Museums-Sprecherin mit. „Zwei Staudämme brachen dort am Wochenende, mehrere Brücken wurden durch die Gewalt des Wassers mitgerissen. Weite Teile des Landes sind überflutet, zahlreiche Menschen mussten ihre Häuser verlassen und sind auf schnelle und unbürokratische Hilfe angewiesen.“ Besonders betroffen ist die Stadt Kłodzko (Glaz) und zahlreiche umliegende Ortschaften. Mit der Spendenaktion will das Museum, das mit der Region eng verbunden ist, seine Solidarität zeigen und „gezielte, wirksame Hilfe leisten, die unmittelbar bei den vom Hochwasser betroffenen Menschen ankommt.“

Bereits an diesem Freitag geht der erste Transport nach Kłodzko, wo das Integrationszentrum der Gemeinde die Verteilung der Hilfsgüter in Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr übernimmt. Weitere Hilfsgüter kann man von Dienstag bis Donnerstag, 10 bis 17 Uhr und von Freitag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, im Museum abgeben.

Ganz ähnlich wie die Spenden-Liste des Museums sieht die von Pfarrer Roland Elsner aus: Auch die Pfarrgemeinde Heiliger Wenzel an der Struvestraße 19 in Görlitz sammelt Sachspenden und hat sich dafür mit der Görlitzer Schwesterstadt Zgorzelec zusammengetan, erklärt Elsner. In und um Zgorzelec wurden mehrere Sammelpunkte eingerichtet, dorthin werden die Görlitzer Spenden gebracht. und dann weiterverteilt. Wie das Jugendhaus Ca-Tee-Drale mitteilt, besteht am Sonnabend außerdem die Möglichkeit, Spenden in Zgorzelec den den polnischen Pfadfindern (ZHP) zu übergeben, sie sind ganztägig in den den Geschäften Castorama, Carrefour und Leroy Merlin zu finden. Spontan kann man auch am heutigen Donnerstag bis 18 Uhr Spenden im Jugendhaus abgeben, die dann nach Kłodzko und Wroclaw (Breslau) gehen.

Auf deutsche Seite, im Neißepark Görlitz, nimmt am heutigen Donnerstag und am Freitag von 11 bis 16 Uhr sowie am Sonnabend von 10 bis 13 Uhr der Malteser-Hilfsdienst Lebensmittel, Hygieneartikel und auch Geldspenden entgegen. "Es wird Unterstützung bei der Versorgung und Betreuung der Bevölkerung benötigt, da es in den betroffenen Gebieten weiterhin kein Wasser und Strom gibt", teilen die Malteser Görlitz mit. Am Wochenende machen sich dann die Helferinnen und Helfer auf den Weg nach Polen, um die gesammelten Spenden an die betroffene Bevölkerung zu verteilen und mit ihrer Feldküche warme Mahlzeiten zuzubereiten.