Wieder gab es viele, die anpackten und halfen, die andere bewegten. Die SZ kürt die Menschen des Jahres, wohlwissend, dass das auch viele andere verdienen.
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Es war ein verrücktes, ein schwieriges und trauriges Jahr 2022 , das auch seine fröhlichen Seiten hatte. Corona verlor seinen Schrecken, die großen Feste fanden wieder statt, vor allem aber begann Russland einen fürchterlichen Krieg in der Ukraine. All das hatte auch Folgen für die Menschen im Landkreis Görlitz. Und wieder gab es unter ihnen viele, die anpackten und halfen, die andere bewegten. Die SZ kürt erneut die Menschen des Jahres, wohlwissend, dass es viele andere auch verdient gehabt hätten.
Flüchtlingshelfer im Kreis Görlitz
Als Russland am 24. Februar die benachbarte Ukraine angriff, da war nicht allen gleich klar, welch eine Zeitenwende dieser Krieg für Europa darstellen würde. Doch schnell erreichte der Krieg auch den Landkreis Görlitz. Hier strandeten Anfang März die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine auf der Suche nach einer vorübergehenden sicheren Bleibe. Szenen spielten sich auf dem Görlitzer Bahnhof ab, die die Görlitzer – viele von ihnen selbst mit einem Fluchtschicksal in der Familie – bewegten. Es waren Mitarbeiter und Freunde der grünen Landtagsabgeordneten Franziska Schubert, die die Initiative ergriffen, und das Büro der Partei auf der Jakobstraße zur zentralen Anlaufstelle für Flüchtlinge in der Stadt machten, bis der überforderte Kreis in die Gänge kam. Anne Döring, Anja-Christina Carstensen und Monique Hänel stehen für sie alle. Und es waren Männer wie Enrico Deege die unermüdlich Spenden sammelten und in die Ukraine brachten. Aber auch in Niesky und Umgebung halfen viele den Flüchtlingen aus der Ukraine, indem sie ihnen eine Unterkunft gaben, Spenden sammelten. Eine Nieskyer Besonderheit: Ukrainische Familien mit ihren autistischen Kindern fanden Aufnahme bei der Diakonissenanstalt Emmaus in Niesky.
Anja Weigel steht für zig Feuerwehrkameraden. Die Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und in Brandenburg – es war ein extremes Jahr. Auch Görlitzer Kameraden halfen vor Ort, teils in ihrer Freizeit. Für Anja Weigel hieß es vor allem: kühlen Kopf bewahren bei der Koordinierung. Dabei ist sie erst seit Kurzem Feuerwehr-Chefin – und hatte in große Fußstapfen zu treten, die des langjährigen Feuerwehr-Chefs Uwe Restetzki. Doch das gelang. Sicher hilft ihr auch ihre Erfahrung, einfach immer die Ruhe zu bewahren: Denn Feuerwehrfrau mit Leib und Seele ist sie schon lange. (SZ)
Der Kunst-Entdecker: Andreas Döhring
André Döhring (57), ein Dresdner Bauingenieur, identifizierte das Sgraffito an der ehemaligen Oleg-Koschewoi-Oberschule von Görlitz-Hagenwerder als ein Frühwerk des Malers Gerhard Richter.
Döhring ist dem Frühwerk Gerhard Richters (90) auf der Spur, der als weltweit wichtigster und teuerster Künstler der Gegenwart gilt. Um die Wandbilder zu finden, die er vor seiner Flucht aus der DDR im Februar 1961 anfertigte, forschte Döhring in Biografien, Zeitungen, Archiven und stieß dabei auf das Sgraffito in Hagenwerder. Es zeigt eine stilisierte Karte von Görlitz und Zgorzelec mit einer Sonnenuhr, die falsch geht. Es stellte sich zwar heraus, dass heute eine Rekonstruktion des Bildes zu sehen ist, aber die Idee bleibt original Gerhard Richter. (ie)
Theresa Rinecker (58), Generalsuperintendentin des Sprengels Görlitz in der EKBO, war eine der beiden Ideengeberinnen für den Lausitz-Kirchentag in Görlitz, den Ende Juni 15.000 Besucher feierten.
Zum ersten Mal veranstalteten die Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Kirchenbezirk Löbau-Zittau einen gemeinsamen Kirchentag für die Lausitz. Theresa Rinecker und Antje Pech, die Superintendentin der Nachbarregion, hatten die Idee dazu und feierten – dank der Hilfe von 2500 Mitwirkenden – einen großen Erfolg mit diesem entspannten Fest voller Musik, Frieden und Lebensfreude. Von nachlassender Begeisterung für den christlichen Glauben war zumindest am letzten Juniwochenende nichts zu spüren. (ie)
Zuletzt goss es noch in Strömen an jenem 24. Juni. Da saß Matthias Breitkopf schon stundenlang im Fahrradsattel, um wieder und wieder auf die Landeskrone raufzufahren. Nachts um 4 Uhr startete die sommerliche Tortur mit seinem Begleiter Stephan Adolphi. Erst 50 Minuten nach Mitternacht war es geschafft: Breitkopf war 63 Mal die Landeskrone raufgefahren und hatte damit 8.848 Höhenmeter zurückgelegt – genau so hoch ist der Mount Everest. Mit seiner Tour sammelte er 13.000 Euro Spenden für den Hospizdienst. Kaputt, aber glücklich fuhr Breitkopf nach Hause. (SZ/sb)
Der Corona-Tester: Younes Polenz
Der Jungunternehmer zählt zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. Mit seinen Testcentern in Niesky, Rothenburg und Weißwasser bietet er bis in die Gegenwart Testmöglichkeiten für die Bürger an. Es ist seine soziale Ader, die ihn dazu veranlasst hat, betont er. Die Erlöse aus diesem Geschäft steckt er in ein anderes. Nach dem Mieten des Eiscafés in der Poststraße dieses Jahr, sind Polenz und sein Team dabei, dem Café ein neues Inneres zu geben und es zu einem Treffpunkt für die Nieskyer und ihre Gäste zu machen. Der Zuspruch stärkt ihn, in dieses Objekt zu investieren. (SZ/sg)
Obwohl ringsum immer mehr Geschäfte schließen und Touristen selten den Weg zum Shoppen in die Hospitalstraße finden, hält die Geschäftsfrau durch. Das nächste Ostern will sie auf jeden Fall noch für ihre Kunden da sein. Karola Nagl wirbt dafür, dass die Görlitzer viel mehr vor Ort einkaufen und nicht im Internet. So könnten Kunden selbst dazu beitragen, dass der innerstädtische Handel nicht ausstirbt. Karola Nagl bietet mit ihrem Geschäft viel Service. Zum Beispiel mit umfangreicher Beratung und Erfüllung so mancher Extrawünsche. Das wissen Kunden zu schätzen. (SZ/gla)
Monatelang hatten Stephan Meyer und die CDU ihren Wahlkampf vorbereitet, Meyer bereiste den Landkreis unermüdlich, war omnipräsent und doch blieb diese Unsicherheit, ob es am Ende reichen würde. Es reichte, zwar erst im zweiten Wahlgang am 3. Juli, aber immerhin mit 56,4 Prozent. Vor allem im Süden um Zittau punktete Meyer haushoch gegen die Konkurrenz. Kein Wunder, dort kennen sie ihn am besten, vertrat er doch seit 2009 den Wahlkreis im Landtag in Dresden. Nun gibt er im Görlitzer Landratsamt die Richtung vor, wo seine Karriere 2008 startete. (SZ/sb)
Der Organisator vom Holzhausfest: Jörg Müller
Sein Holzhaus steht einhundert Jahre in Niesky, sagt Jörg Müller nicht ohne Stolz. Es ist eines von rund 40 Holzhäusern, die beginnend 1918 im damaligen Neu Ödernitz als Werkssiedlung von C&U errichtet wurden. Das Jubiläum wollte Jörg Müller nicht sang- und klanglos verstreichen lassen und hatte die Idee zu einem Straßenfest. Doch Corona bremste das Vorhaben zwei Jahre aus. In diesem Jahr fand das Fest statt. Stadt und Museum klinkten sich mit ein und es wurde ein Ereignis über Niesky hinaus. Das soll in den anderen Siedlungen der Stadt seine Fortsetzung finden. (SZ/sg)
Die Hörspiel-Freundin: Karen Göpfert
Karen Göpfert (45) lebt seit 2008 in Görlitz, wohnt mit ihrem Ehemann und zwei Kindern in der Neißestadt und arbeitet bei Siemens. In diesem Jahr hat sie den Hörspielsommer nach Görlitz gebracht.
Ein nettes, gemütliches Angebot inmitten des Veranstaltungs-Sommerlochs in der Stadt an den Start zu bringen, das war das Ziel von Karen Göpfert. So organisierte sie die Aufführungsrechte für acht Hörspiele und brachte diese im Nikolaizwinger zu Gehör. Vom „Krieg der Welten“ bis hin zum „Neinhorn“ drehte sich alles um das Thema „Anders leben“. Offenbar mit Erfolg: Viele Familien mit Kindern, Senioren mit Enkeln, junge Leute, Touristen und Görlitzer kamen. Geld fürs Projekt erhielt sie über einen Wettbewerb des Freistaats. (SZ/mrc)
Als Klimaschutzmanager ist Andreas Schneider Vorreiter im nördlichen Landkreis. Zusammen mit seinem Kollegen Frank Scholze hat er das Klimaschutzkonzept erarbeitet. In Zeiten von Gasmangel und exorbitant gestiegenen Energiepreisen ist er auch für die Bevölkerung ein gefragter Ansprechpartner. Mit auf seine Initiative geht die Gründung der Kodersdorfer Energiegenossenschaft zurück. Das Ziel: Klimafreundlichen Strom produzieren. Aber auch bei Neubauprojekten redet Schneider mit, damit sie klimatechnisch von Beginn an auf der Höhe sind. (SZ/fum)
Der Literaturpreis-Gewinner: Lukas Rietzschel
Lukas Rietzschel (28) lebt als Schriftsteller in Görlitz und erhielt in diesem Jahr den Sächsischen Literaturpreis. Häufig muss er in Podiumsdiskussionen erklären, wie der Osten tickt.
Eigentlich hat er genug von der Rolle des Ossi-Erklärers. Mit seinen beiden Büchern hat er den Umbruch in der DDR und seine Langzeitfolgen für ganz Deutschland beschrieben. Dabei ist Lukas Rietzschel, der aus Räckelwitz bei Kamenz stammt und in Görlitz lebt, viel mehr: Er malt und stellte in diesem Jahr das erste Mal aus, er schreibt an einem Theaterstück fürs Görlitzer Haus, er engagiert sich bei der SPD, interessiert sich für den Strukturwandel. Schon zum zweiten Mal gehört er nach 2019 zu den Menschen des Jahres. Auch das ist ungewöhnlich. Und das mit 28! (SZ/sb)
Der jüngste Bürgermeister: Philipp Eichler
Der gebürtige Rothenburger hat den Weg vom Handwerk in die Politik gefunden. Dabei ist er in beiden Feldern ein Frühstarter. Zuerst wählten ihn die Rothenburger in den Stadtrat, in diesem Jahr folgte die Wahl zum Rathauschef. Dabei ist er trotz seines jungen Alters bereits gut vernetzt, engagiert sich auch in vielen Vereinen seiner Heimatstadt. Eichlers Motto: Anpacken und dranbleiben. Widerständen geht er nicht aus dem Weg. Sein derzeit wichtigstes Projekt: der Bau des Schulzentrums. Zudem will er das Sommerfest wieder zu einstiger Größe führen. (SZ/fum)
Die Erste am See: Ina Lachmann
Ina Lachmann (46) schuf zusammen mit ihrem Mann Henry Hedrich eine „Insel der Sinne“ am Berzdorfer See. Nun erweitert sie die Anlage mit dem Bau von Ferienhäusern.
Sie war oft die Erste am See. Die Erste, die ihr Hotel unmittelbar am Ufer des Sees eröffnen konnte. Die Erste, die nun Ferienhäuser im Umfeld ihres Wellnesshotels baut. Und schließlich auch die erste Hotelbesitzerin am See, die den Oberlausitzer Unternehmerpreis gewann. Das war in diesem Jahr. Görlitz verdankt der Beharrlichkeit und dem Stehvermögen von Ina Lachmann viel. Denn den See ohne die „Insel der Sinne“ können sich viele nicht mehr vorstellen. Gerade nach der langen Corona-Zeit, die für den Tourismus einen schweren Rückschlag bedeutete. (SZ/sb)
Der Begeisterer: Günther Hasinger
Günther Hasinger (68) ist Wissenschaftsdirektor der ESA. Mit dem „Deutschen Zentrum für Astrophysik“ machte er das Rennen um ein Großforschungszentrum für die Oberlausitz.
Man kennt es von Wissenschaftlern nicht unbedingt, dass sie auch Laien ihre Forschung erklären können, ohne dass man sich dumm fühlt. Günther Hasinger kann das – und mehr. Seine Begeisterung reißt mit. Der Mann ist Astrophysiker und Wissenschaftdirektor der ESA. Und er ist Gründungsdirektor des Deutschen Zentrums für Astrophysik, das in Görlitz angesiedelt wird. Hasinger und sein Team überzeugten nicht nur Wissenschaftskommissionen – eine Extremleistung für sich. Sie kämpften genauso bei Schulklassen und Bürgermeistern für ihr Vorhaben. (SZ/sdn)
Die älteste Lehrerin: Irene Schmidt
Ans Aufhören denkt Irene Schmidt noch lange nicht. Sie verlängert ihren Vertrag von Jahr zu Jahr. Als DaZ-Lehrerin kümmert sie sich vor allem um Migrantenkinder. Die kleinen Ukrainer, Iraner, Afghanen, Libyer, Georgier und Polen profitieren von ihrem reichen Erfahrungsschatz. Dabei hat Irene Schmidt als Maschinenbauingenieurin auf dem zweiten Bildungsweg zum Lehrerberuf gefunden. Den aber möchte sie auch im Alter nicht mehr missen. In Rothenburg gilt sie als Glücksgriff, denn die angespannte Personallage sehe ohne sie noch schlimmer aus. (SZ/fum)
Der Überraschungs-Bürgermeister: Maik Wobst
Maik Wobst (57) stand gar nicht auf dem Stimmzettel bei der Bürgermeisterwahl in Königshain. Doch dann gewann der Straßenmeister. Es war die Überraschung am 12. Juni.
Frau Heide ist eine der Einzelhändler auf der Horkaer Straße, die seit den Wendejahren ihr Geschäft dort führen. Das heißt „City Mode“ und führt ausschließlich Damenbekleidung. Nach zwei kargen Corona-Jahren sind ihre Kundinnen wieder in guter Kauflaune, sagt sie im Jubiläumsjahr. Die Energiekrise scheint keine Rolle zu spielen. Denn im Textilhandel ist die Krise noch nicht so angekommen wie in anderen Bereichen. Zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin Ramona Deckert eröffnete sie 1992 das Geschäft. Beide Frauen kennen sich durch die Arbeit beim Konsum. (SZ/sg)
Dass jemand mit 26 Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit wagt, kommt nicht alle Tage vor. Und dass es jemand ist, der erst vor fünf Jahren nach Deutschland gekommen ist, erst recht nicht. Im September hat Anass Halime sein Büro auf der Elisabethstraße 22 offiziell eröffnet. Softwareentwicklung steht im Mittelpunkt, auch Datenbank-Planung, IT-Administration und Multimedialösungen wie zum Beispiel Foto- und Videografie mit Drohnen sind wichtige Felder. Die ersten Aufträge bekam er ohne Werbung. Künftig will er seinem Mitarbeiter einen Vollzeitjob anbieten. (SZ/ik)
Der glückliche Pfarrer: Daniel Jordanov
Es braucht einen langen Atem, bis man so eine Kirche vorweisen kann. Daniel Jordanov ist seit 2007 Pfarrer in der Kirchgemeinde. Zehn Jahre hat es gedauert, bis Dach und Fassade erneuert und ausgebessert werden konnten. In diesem Jahr war es soweit, einschließlich bereitgestellter Fördergelder. Klitten konnte sein rundes Ortsjubiläum in einer sanierten Kirche feiern. Bereits in den Jahren zuvor wurden der Glockenturm und das Innere saniert, ebenso das Gemeindehaus. Das brachte dem Gotteshaus einen dritten Platz im Kiba-Wettbewerb „Kirche des Jahres 2021“ ein. (SZ/sg)
Der Kanzlerin-Fotograf: Pawel Sosnowski
Pawel Sosnowski (42) fotografiert seit Jahren, zuerst für die SZ in Görlitz, jetzt für die Sächsische Staatskanzlei. Nun gewann er einen renommierten Fotopreis in Deutschland.222 Fotografen und 65 Karikaturisten schickten 1.400 Arbeiten ein, um den Preis für politische Fotografie zu bekommen. Das ist mehr als ein Ritterschlag in der Branche, es ist schlechthin der wichtigste Preis. Der in Görlitz mit seiner Familie lebende Pawel Sosnowski bewarb sich mit einem Foto der früheren Kanzlerin Angela Merkel, wie sie sich ganz genau ein Vermeer-Bild in Dresden anschaut. Er gewann zwar nicht den Preis für das beste Foto, aber die Jury verlieh ihm den Preis „Das scharfe Sehen“, verbunden mit einer finanziellen Würdigung. (SZ/sb)
Der Tischtennis-Oldie mit Erfolg: Klaus-Peter Erkel
Die Reflexe sind noch da. Vielleicht nicht mehr so schnell wie zu seinen besten Zeiten. Doch sind die überhaupt vorbei? Wahrscheinlich nicht. Denn jetzt, im fortgeschrittenen Alter, dreht Klaus-Peter Erkel noch einmal richtig auf. Siege und vordere Platzierungen bei den verschiedensten Altersgruppenturnieren sind fast schon abonniert. In diesem Jahr war er bei Europas Titelkämpfen im italienischen Rimini dabei. Dort gewann er bei den über 80-Jährigen die Trostrunde im Einzel und Doppel und ließ viele der 102 Starter dieser Klasse hinter sich. (SZ/fum)
Der wartende Bootsmann: Peter Schneider
Die Umweltkatstrophe im August in der Oder mit dem großen Fischsterben erlebte der Nieskyer direkt mit. Zusammen mit seinem Bootsfreund Matthias Graupner aus Radebeul, dessen Freundin sowie der eigenen Frau und dem Sohn waren sie zu fünft mit dem Boot unterwegs. Auf der Rücktour auf dem Oder-Spree-Kanal, 35 Kilometer vor dem Ziel Schwielochsee, hieß es Halt für die Freizeitkapitäne. Und dieser dauerte am Ende zwei Wochen. Die beiden Frauen und der Sohn konnten das Boot verlassen, die zwei Männer blieben, in der Hoffnung, dass es bald weitergeht. (SZ/sg)
Der erfolgreiche Bauherr: Daniel Patzelt
Daniel Patzelt (47) ist Geschäftsführer der InnoLabs Görlitz GmbH und Leiter der IT-Abteilung der Görlitzer Stadtwerke. Jetzt sanierte er das Eckgebäude Salomon-/Bahnhofstraße.
Das Problem beschäftigt Maria Nixdorf schon seit langem. Besonders, wenn der Autobahntunnel gesperrt ist und der Verkehr durch ihren Heimatort rollt. Auf der Hauptstraße konnte bisher mit 70 km/h gefahren werden. „Eine Zumutung“ schrieb die junge Frau in einem Brief an die Behörden. Lebensgefährlich sei es, die Straße zu überqueren; Schulkinder laufen Gefahr an den Bushaltestellen und der Lärm ist belastend. Ihre Forderung: nur noch mit 50 km/h durch den Ort. Die Ämter reagierten, machten Messungen sowie Zählungen und ordneten schließlich eine „50“ an. (SZ/sg)
Die neue Oberbürgermeisterin: Kathrin Uhlemann
Der Wahlkampf hatte Pfeffer, beide Kandidatinnen schenkten sich nichts, suchten die Nähe zu den Wählern. Im zweiten Wahlgang hatte Uhlemann 473 Stimmen mehr als Hoffmann und zog Anfang Januar ins Rathaus ein. Niesky braucht eine Veränderung, sagte sie bereits im Wahlkampf und diese führt sie herbei. In diesem Jahr mit einer neuen Ämterstruktur und zum Teil mit neuen Gesichtern. Die Jugend in die Kommunalpolitik einzubeziehen, dazu wurden die ersten Schritte gemacht. Schwerpunkt für sie bleibt die wirtschaftliche Aufwärts-Entwicklung Nieskys. (SZ/sg)
Einer musste ja in den Vogtlandkreis reisen, wo Sachsen seine lebendigsten Dörfer am 11. November auszeichnete. Hübner fuhr mit einer kleinen Delegation hin, ohne zu wissen, dass Friedersdorf beim Wettbewerb auf dem ersten Platz landen würde. Friedersdorf bringt aus Sicht der Jury alles mit, was man sich von einem Dorf mit Zukunft wünscht: Dorfleben, junge Einwohner, intakte Strukturen, lebendige Vereine und Kirchgemeinde, vielfältige Unternehmen. Der Preis gilt allen im Ort. 10.000 Euro sind Friedersdorf damit sicher – damit es noch schöner wird im Dorf. (SZ/sb)