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Menschen des Jahres: Diese Görlitzer und Nieskyer machten 2023 besser

Sie helfen in der Nachbarschaft, retten Busfahrpläne oder Arztpraxen, sie mahnen oder begeistern: Diese Menschen haben 2023 besonderen Dank verdient.

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Die Augenärztinnen Dr.Annett Schömann (links) und Dr. Grit Huber sind zwei der Menschen des Jahres.
Die Augenärztinnen Dr.Annett Schömann (links) und Dr. Grit Huber sind zwei der Menschen des Jahres. © Martin Schneider

Finanzsorgen, Ärztemangel, die hohe Zahl geflüchteter Menschen – in Görlitz und Niesky gab es dieses Jahr wieder zahlreiche Schwierigkeiten zu meistern. Doch es gibt auch Menschen, die sich Herausforderungen stellen, die anpacken für andere, ihren Ort nach vorne bringen oder etwas Besonderes auf die Beine stellen. Ob Arzt, Sportler, Nachbarschaftshelfer oder Jahrhundertzeuge – die SZ zeichnet an dieser Stelle Menschen aus Görlitz, Niesky und dem Umland aus, die 2023 zu einem besseren Jahr gemacht haben.

Ein Wunder im Fachärzte-Mangel

Praxisteam der Augen-Gemeinschaftspraxis von Annett Schömann (sitzend links) und Grit Huber (sitzend rechts) ist mächtig gewachsen.
Praxisteam der Augen-Gemeinschaftspraxis von Annett Schömann (sitzend links) und Grit Huber (sitzend rechts) ist mächtig gewachsen. © Martin Schneider

Zu tun hatten Annett Schömann und Grit Huber auch zuvor schon genug. Die beiden Augenärztinnen führen eine große Praxis in Görlitz, die als einzige im St.Carolus-Krankenhaus ambulante Augen-OPs vornimmt. Aber beständig wurden an Grit Huber, die in Bautzen lebt, die Nöte der Augenarzt-Patienten in der Spreestadt herangetragen. Könnte sie nicht helfen?! Da half der Zufall in Person von Dr. Matthias Gritzka, der gerne in Bautzen in einer Praxis mitarbeiten wollte.

Und so eröffneten Grit Huber und er in Bautzen eine Praxis, ohne dass die Görlitzer Patienten Nachteile spüren. Denn Huber operiert auch weiterhin in Görlitz, führt hier ihre Netzhaut-Sprechstunde durch und weitere Augenärzte wie Malgorzata Maniszowska-Jedynak weiteten ihre Sprechzeiten in der Schömann/Huber-Praxis aus, neben fünf Augenärzten sind in beiden Praxen 15 Angestellte tätig (das Görlitzer Team auf dem Foto). So ist den 3.500 Patienten in Görlitz und den 1.500 in Bautzen geholfen. Ein kleines Wunder in Zeiten des Fachärzte-Mangels in der Oberlausitz.

Der Rap-Shootingstar

David Teschner (31, vorne) ist in der lokalen Hip-Hop-Szene besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Flaiz“. Und er hat fleißig Musikvideos abgeliefert in diesem Jahr. Sogar mit den ganz Großen seiner Szene.
David Teschner (31, vorne) ist in der lokalen Hip-Hop-Szene besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Flaiz“. Und er hat fleißig Musikvideos abgeliefert in diesem Jahr. Sogar mit den ganz Großen seiner Szene. © Martin Schneider

„Meine LieblingsrapperInnen“ heißt der Song, in dem neben „Flaiz“ auch die „257ers“ („Ich und mein Holz“) und B-Tight vorkommen. Initiiert wurde das Gemeinschaftsprojekt vom Musiker „Der Asiate“. Flaiz betreibt mit Maik Leder das hiesige Musiklabel Waia. Zudem publizierte er eine Musikvideo-Hommage an das Videospiel „GTA“, gibt Rapworkshops, macht Musik mit Künstlern aus den USA und engagiert sich politisch gegen Rechtsextreme. Bereits 2020 organisierte er die Görlitzer „Black Lives Matter“-Demo. (SZ/mrc)

Die Sport-Botschafterin

Lotte Clausnitzer (19, links) ist als Fußballspielerin bei den Kickergirls des SV Ludwigsdorf aktiv. Im Zuge eines Austauschprogramms half sie bei der „Stepping Stones Academy“ in Afrika als Lehrerin.
Lotte Clausnitzer (19, links) ist als Fußballspielerin bei den Kickergirls des SV Ludwigsdorf aktiv. Im Zuge eines Austauschprogramms half sie bei der „Stepping Stones Academy“ in Afrika als Lehrerin. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Nach der Schule stand für die Einser-Abiturientin Lotte Clausnitzer fest: Sie wollte ins Ausland und sich dort ehrenamtlich engagieren. So ging es für sie nach Ghana, wo sie den Kindern an einer Privatschule Nachhilfe in Mathematik und Englisch gab. Offiziell gibt es dort keinen Sportunterricht, aber die junge Frau nutzte jede freie Minute für Fußballtraining mit ihren Schützlingen. Sogar eine Mädchenmannschaft bildete sich. Während Clausnitzer zum Studium nach Göttingen zog, besteht die internationale Sport-Freundschaft weiter. (SZ/mrc)

Der Durchhalte-Arzt

Dr. Hans-Steffen Gabel (60) ist seit 21 Jahren mit seiner Praxis als Kardiologe in der Neißestadt tätig. Bisher war er auf dem Gelände des Städtischen Klinikums tätig. Nun endet das Vertragsverhältnis.
Dr. Hans-Steffen Gabel (60) ist seit 21 Jahren mit seiner Praxis als Kardiologe in der Neißestadt tätig. Bisher war er auf dem Gelände des Städtischen Klinikums tätig. Nun endet das Vertragsverhältnis. © Martin Schneider

Hans-Steffen Gabel und sein Team waren seit 2002 als Privatunternehmen Partner des Klinikums. Der Facharzt hätte seinen neuen Standort fernab von der Lausitz eröffnen können. Näher an seinem Wohnort etwa, im 100 Kilometer entfernten Moritzburg. Aber Gabel entschied sich, weiter zu pendeln und in Görlitz zu bleiben. Er lässt seine Patienten in Zeiten des Ärztemangels nicht im Stich. Ab Januar sind er und sein Team mit einer neuen Praxis in der Kö-Passage zu finden. Ein Radiologe, eine Zahnarztpraxis und eine Apotheke sind gleich nebenan. (SZ/mrc)

Der Jahrhundertzeuge

Shlomo Graber (97) ist der erste Görlitzer Ehrenbürger seit 2008. Er ist vermutlich der letzte Überlebende des KZ Biesnitzer Grund in Görlitz, aus dem er zusammen mit seinem Vater 1945 befreit wurde.
Shlomo Graber (97) ist der erste Görlitzer Ehrenbürger seit 2008. Er ist vermutlich der letzte Überlebende des KZ Biesnitzer Grund in Görlitz, aus dem er zusammen mit seinem Vater 1945 befreit wurde. © SZ-Archiv

Das gab es noch nie. Um dem 97-jährigen Shlomo Graber die Ehrenbürgerwürde der Stadt Görlitz zu verleihen, reiste OB Ursu eigens im Mai nach Basel. Schon Ende 2022 hatte der Stadtrat dem Holocaust-Überlebenden die Würde zuerkannt und es war abzusehen, dass Graber die weite Reise nach Görlitz nicht noch einmal antreten kann. Graber ist ein Jahrhundertzeuge für das einzigartige Verbrechen der Deutschen an den europäischen Juden – und für das Geschenk der Versöhnung zwischen Juden und Deutschen seitdem. (SZ/sb)

Die spontane Spendensammlerin

Ines Schulze-Voigt (56) hat nicht lange gefackelt, als Unbekannte im Mai den Arm der Justitia am Görlitzer Rathaus abgebrochen und das Schwert gestohlen hatten: Sie startete eine Spendenaktion.
Ines Schulze-Voigt (56) hat nicht lange gefackelt, als Unbekannte im Mai den Arm der Justitia am Görlitzer Rathaus abgebrochen und das Schwert gestohlen hatten: Sie startete eine Spendenaktion. © Martin Schneider

Goldschmiedemeisterin Ines Schulze-Voigt verkauft seit Juni in ihrem Geschäft auf der Berliner Straße die Justitia als Anhänger. Zehn Euro pro Stück spendet sie an die Stadt. Als die Justitia am Görlitzer Rathaus im Oktober wieder komplettiert wurde, hatte sie schon 50 Stück verkauft und daraus 500 Euro an die Stadt überwiesen. Mehr als 50 Stück hatte sie anfangs gar nicht anfertigen lassen. Weil die Nachfrage aber nicht abriss, hat sie im Oktober 20 Stück nachbestellt – und will auch daraus wieder Geld an die Stadt spenden. (SZ/ik)

Der Football-Trainer

Daniel Kislicyn (24) ist selbst American-Football-Spieler und hat den Sport nach Görlitz gebracht – ziemlich erfolgreich. In der ersten Saison, in der sein Team auf dem Feld stand, gelang direkt der Aufstieg.
Daniel Kislicyn (24) ist selbst American-Football-Spieler und hat den Sport nach Görlitz gebracht – ziemlich erfolgreich. In der ersten Saison, in der sein Team auf dem Feld stand, gelang direkt der Aufstieg. © André Schulze

Nachdem Daniel Kislicyn 2022 die Görlitz Grizzlies gegründet hatte, zog das Team bald Mitglieder aus dem ganzen Kreis an. In diesem Jahr starteten sie in den Liga-Betrieb, und verloren kein einziges Mal. Nicht nur bei Sportlern sorgten sie für Begeisterung: Sie spielten vor bis zu 1.000 Fans. Nur einen negativen Vorfall gab es: Bei einem Spiel beleidigte jemand aus dem Publikum einen gegnerischen Spieler rassistisch. Kislicyn und die Grizzlies machten sehr deutlich, dass so etwas in der American-Football-Welt nicht gewertschätzt wird. (SZ)

Retter einer Kinderarzt-Stelle

Sören Schlichting (47), hier mit Dr. Ellen Kuscher, hatte als Kinderarzt dieses Jahr besonders viel zu tun: Er setzte sich dafür ein, dass eine Kinderarzt-Stelle in Görlitz erhalten bleibt, die sonst wohl weggefallen wäre.
Sören Schlichting (47), hier mit Dr. Ellen Kuscher, hatte als Kinderarzt dieses Jahr besonders viel zu tun: Er setzte sich dafür ein, dass eine Kinderarzt-Stelle in Görlitz erhalten bleibt, die sonst wohl weggefallen wäre. © Martin Schneider

Nein, Görlitz gilt nicht als unterversorgt mit Kinderärzten. Zumindest auf dem Papier nicht. In der Praxis jedoch dürften viele Eltern aufgeatmet haben, als Dr. Sören Schlichting eine Kinderarzt-Stelle in der Stadt „rettete“: Seine Kollegin Dr. Marion Richter war in Ruhestand gegangen. Ohne einen raschen Nachfolger wäre ihre Stelle gestrichen worden. Das wollte Schlichting verhindern. Er suchte auf eigene Faust eine Nachfolgerin, und fand sie in Dr. Ellen Kuscher. Nach ein paar Umbauten arbeitet sie mit in seiner Rauschwalder Praxis. (SZ/sdn)

Der Minister-Fotograf

Florian Gaertner (31) ist als Fotograf der Berliner Agentur Photothek ganz nah an den Mächtigen in der Bundesregierung. Für ein Foto von den nächtlichen Koalitionsverhandlungen erhielt er im Januar einen Preis.
Florian Gaertner (31) ist als Fotograf der Berliner Agentur Photothek ganz nah an den Mächtigen in der Bundesregierung. Für ein Foto von den nächtlichen Koalitionsverhandlungen erhielt er im Januar einen Preis. ©  SZ-Archiv

Das Foto ist erst zwei Jahre her, aber es wirkt fast wie aus einer anderen Zeit: Florian Gaertner nahm im Berliner Kanzlergarten Robert Habeck und Christian Lindner während einer Verhandlungspause auf. Das Foto erhielt den Sonderpreis „Das scharfe Sehen“ beim renommiertesten Fotowettbewerb. Gaertner, geboren in Görlitz, aufgewachsen in Melaune, reist seit 2018 mit Berliner Ministern durch die Welt. Seinen Sommerurlaub nutzt er aber weiterhin für Rumänien-Reisen, wo die Evangelische Jugend hilft. (SZ/sb)

Die Überlebende

Renate Muhr-Langeani (94) floh einst vor dem Terror der Nazis aus Görlitz. Ihr einziges Vergehen: Sie war Jüdin. Jetzt besuchte sie noch einmal Görlitz – zum fünften Mal seit 1997. Ein großes Geschenk.
Renate Muhr-Langeani (94) floh einst vor dem Terror der Nazis aus Görlitz. Ihr einziges Vergehen: Sie war Jüdin. Jetzt besuchte sie noch einmal Görlitz – zum fünften Mal seit 1997. Ein großes Geschenk. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Als Ehrengast der zweiten von Lauren Leiderman initiierten Jüdischen Gedenkwoche Görlitz/Zgorzelec besuchte die 94-jährige Renate Muhr im Juni ihre Geburtsstadt. Sie gehört inzwischen zu den wenigen, die einst der jüdischen Gemeinde der Stadt angehörten. Sie wohnte bis zu ihrem zehnten Lebensjahr in der Moltkestraße 44 und floh 1938 mit ihrer Familie über Berlin und Paris nach Brasilien. Dort zog sie als 14-Jährige nach Sao Paulo, wurde Englischsekretärin und gründete eine Familie. Seit dem ersten Besuch ihrer Geburtsstadt 1997 war sie nun zum fünften Mal in Görlitz. (ie)

Der Oberlausitzer Unternehmer

Armin Kittner (61) aus Petershain erbte das Interesse an Fischen und Teichen vom Vater. 1991 machte er sich selbstständig und setzt seitdem auf ökologische Fischzucht. Das brachte ihm einen Preis ein.
Armin Kittner (61) aus Petershain erbte das Interesse an Fischen und Teichen vom Vater. 1991 machte er sich selbstständig und setzt seitdem auf ökologische Fischzucht. Das brachte ihm einen Preis ein. © André Schulze

Armin Kittner gehört zu den Preisträgern, die mit dem 28. Oberlausitzer Unternehmerpreis geehrt wurden. Ausschlaggebend für seine Auszeichnung sind seine nachhaltige und ökologische Fischwirtschaft sowie sein Einsatz für Gewässer- und Naturschutzprojekte. Darüber hinaus betreibt der umtriebige Unternehmer einen Hofladen mit Imbiss, ein kleines Feriendorf und eine Spedition. Bekannter wurde Kittner durch den Fisch „Emma“, eine Kreuzung aus Schuppenkarpfen und Karausche, benannt nach seiner Tochter. (SZ/sg)

Der Ortsteil-Wiederbeleber

Julian Dippel (35) ist Geschäftsführer der Mabe.Immo GmbH. Mit ihr saniert er in Hagenwerder eine Wohnung nach der anderen. Dadurch ist die Einwohnerzahl des Ortsteils in drei Jahren um über 100 gestiegen.
Julian Dippel (35) ist Geschäftsführer der Mabe.Immo GmbH. Mit ihr saniert er in Hagenwerder eine Wohnung nach der anderen. Dadurch ist die Einwohnerzahl des Ortsteils in drei Jahren um über 100 gestiegen. © Martin Schneider

Jahrzehntelang war der Görlitzer Ortsteil Hagenwerder auf dem absteigenden Ast, verlor stetig Einwohner. Dann kam die Mabe.Immo GmbH. Seit Januar 2020 ist sie hier aktiv, hat 290 Wohnungen vom insolventen Vorbesitzer übernommen – und saniert seitdem bedarfsgerecht. Damals standen fast 100 Wohnungen leer, heute sind es noch etwa 50 – Tendenz fallend. Möglich wurde das, weil Geschäftsführer Julian Dippel zwei Millionen Euro investiert hat und nicht blockweise saniert, sondern die Wohnungen passgenau für konkrete Mieter herrichtet. (SZ/ik)

Die junge Karate-Meisterin

Emily-Chiara Drehmann (15) wurde Karate praktisch in die Wiege gelegt. Was die Schülerin des Curie-Gymnasiums 2023 aber erreicht hat, erstaunt auch ihre Eltern: Vize-Europameisterin, Deutsche Meisterin...
Emily-Chiara Drehmann (15) wurde Karate praktisch in die Wiege gelegt. Was die Schülerin des Curie-Gymnasiums 2023 aber erreicht hat, erstaunt auch ihre Eltern: Vize-Europameisterin, Deutsche Meisterin... © privat

Emily-Chiara Drehmann ist aktuell das sportliche Aushängeschild einer Einzelsportlerin in Görlitz, eilt als Karatekämpferin von Sieg zu Sieg – und das nicht etwa in der sportlich-künstlerischen Kata ohne Gegner. Von den Wertungsrichtern will das zierliche Mädchen nicht abhängig sein, und tritt deshalb lieber in der Kumite gegen echte Gegner an. Bei der EM in Zypern verpasste sie den Titel im Finale nur knapp, feierte Erfolge bei internationalen Turnieren in vielen Ländern mit immer größeren Teilnehmerfeldern – Karate boomt, seit es olympisch ist. (fth)

Der unermüdliche Helfer

Harry Zeuge (67) aus dem Meuselwitzer Ortsteil Lehdehäuser ist in Meuselwitz immer da, wenn jemand Hilfe braucht. Im Dezember wurde er sogar von der Sächsischen Staatsregierung ausgezeichnet.
Harry Zeuge (67) aus dem Meuselwitzer Ortsteil Lehdehäuser ist in Meuselwitz immer da, wenn jemand Hilfe braucht. Im Dezember wurde er sogar von der Sächsischen Staatsregierung ausgezeichnet. © Constanze Junghanß

Keine Institution in Meuselwitz kommt ohne Harry Zeuge aus – sei es der Sportverein, die Feuerwehr oder die Kirchgemeinde. Braucht in Meuselwitz jemand Hilfe, ist Not am Mann bei kleinen Reparaturen, müssen Tische für das Kita-Fest getragen, die Rosenrabatte am Dorfgemeinschaftshaus gepflegt, der Schnee geschippt oder der Rasen auf dem Sportplatz gemäht werden: Harry Zeuge ist immer da. Zudem ist der ehemalige Kfz-Meister auch Obmann im Fußballverband Oberlausitz und seit 50 Jahren aktiver Feuerwehrmann. (SZ/ik)

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Der syrische Unternehmer

Mohamad Habboush (36, vorne) kam mit der Flüchtlingsbewegung 2015 aus Syrien nach Deutschland. Inzwischen ist der Barbier in Görlitz ein erfolgreicher Unternehmer und gibt vier Menschen eine feste Arbeit.
Mohamad Habboush (36, vorne) kam mit der Flüchtlingsbewegung 2015 aus Syrien nach Deutschland. Inzwischen ist der Barbier in Görlitz ein erfolgreicher Unternehmer und gibt vier Menschen eine feste Arbeit. © Martin Schneider

Ende November erfüllte sich Mohamad Habboush den nächsten Traum – und eröffnete den Salon „Mo Style“ auf der Berliner Straße 20, gleich hinter der Ecke zur Schulstraße. Im früheren Singer-Nähmaschinenladen nutzt er jetzt 140 Quadratmeter und bietet neben Männer-Styling erstmals auch Frauenfrisuren an. Zuvor hatte er gerade einmal 40 Quadratmeter auf der Schulstraße. Sein Konzept kommt bei den Kunden offenbar extrem gut an: Obwohl es keine Neueröffnungsangebote gab, herrschte von Beginn an reger Betrieb. (SZ/ik)

Der Fahrplanretter

Knut Gräbedünkel (46) ist in Thüringen zu Hause. Seit diesem Jahr sichert er mit seinem Unternehmen Moveas den Linienverkehr im nördlichen Landkreis ab. Das war ein Start mit vielen Schwierigkeiten.
Knut Gräbedünkel (46) ist in Thüringen zu Hause. Seit diesem Jahr sichert er mit seinem Unternehmen Moveas den Linienverkehr im nördlichen Landkreis ab. Das war ein Start mit vielen Schwierigkeiten. © Martin Schneider

Die Einführung eines Taktfahrplanes für den nördlichen Kreis Görlitz durch die Kreisverwaltung war für den Arnstädter mit viel Arbeit und Aufregung verbunden. Erst ein Jahr Verzögerung, dann viel Schlamassel, besonders im Schülerverkehr. Eltern und Schulen protestierten, Initiativen gründeten sich. Knut Gräbedünkel war auf jeder Linie unterwegs, schaute sich die Schwachstellen an und veränderte sie mit seinem Team der OVO. Acht Veränderungswellen folgten übers Jahr bis zum neuen Schuljahresstart im September. (SZ/sg)