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Görlitz

Görlitz: Mutmaßlicher Schleuser aus Eritrea festgenommen

Insgesamt elf Migranten entdeckte die Bundespolizei am Sonntag in und bei Görlitz. Mehrere von ihnen wurden direkt nach Polen zurückgewiesen, ein mutmaßlicher Schleuser festgenommen.

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Seit Oktober gibt es an der deutsch-polnischen Grenze wieder feste Kontrollstellen.
Seit Oktober gibt es an der deutsch-polnischen Grenze wieder feste Kontrollstellen. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Am Sonntagvormittag entdeckte die Bundespolizei in Deschka, ein Ortsteil der Gemeinde Neißeaue, zwei Marokkaner im Alter von 20 und 24 Jahren sowie zwei Somalier, 14 und 25 Jahre alt. Das teilt Michael Engler, Sprecher der Bundespolizei Ludwigsdorf mit. "Das Quartett war nachweislich über die Fußgänger- und Radfahrbrücke in Deschka über die Grenze gelangt", so Engler. So wurden die drei Erwachsenen noch am Nachmittag nach Polen zurückgewiesen, der 14-Jährige wurde an das Görlitzer Jugendamt übergeben.

An der Grenze zu Polen und zum Beispiel auch Tschechien gibt es seit vorigem Oktober wieder stationäre Grenzkontrollen. Mit deren Ausweitung auf alle bundesdeutschen Grenzen jetzt entflammte auch wieder die Debatte um direkte Zurückweisungen. Diese werden von verschiedenen politischen Lagern zwar inzwischen gefordert, sind aber rechtlich sehr umstritten.

Am Sonntagabend entdeckten die Bundespolizisten am und im Görlitzer Bahnhof insgesamt sieben Menschen aus Afrika in mehreren Kleingruppen. Zwei äthiopische Frauen, beide 25 Jahre alt, und vier Eritreer, zwischen 25 und 31 Jahren alt, wurden in Gewahrsam genommen, so Michael Engler. Ein weiterer Eritreer, 30 Jahre alt, wurde festgenommen. Es bestehe der Verdacht, dass er "unmittelbar mit der unerlaubten Einreise der anderen sechs Aufgegriffenen zu tun hat", erklärt Engler.

Der Mann soll einen deutschen Aufenthaltstitel haben und derzeit in Cottbus leben. Er wurde am Montag vernommen. Die sechs mutmaßlich geschleusten Personen wurden in Erstaufnahmeeinrichtungen verwiesen. Michael Engler erklärt, es handele sich bei ihnen um "Dublin-Fälle", sie wurden bereits in Polen registriert. Wie es jetzt mit ihnen weitergeht, muss das Bundesamt für Migration (Bamf) klären. (SZ)