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Görlitz: Kretschmers Popularität setzt sich durch

Vor fünf Jahren gewann Sachsens Regierungschef das erste Mal das Direktmandat in Görlitz. Jetzt wiederholte er den Coup.

Von Sebastian Beutler & Matthias Klaus & Susanne Sodan
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Michael Kretschmer gewann erneut sein Direktmandat im Görlitzer Wahlkreis.
Michael Kretschmer gewann erneut sein Direktmandat im Görlitzer Wahlkreis. © dpa

Die persönliche Popularität von Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer in seinem Wahlkreis Görlitz hat nicht getäuscht. Zum zweiten Mal gewann er hintereinander das Direktmandat bei einer Landtagswahl und erzielte dabei in allen fünf Gemeinden des Wahlkreises Spitzenwerte von über 44 Prozent.

Am Ende gewann er das Mandat mit 47,2 Prozent vor Sebastian Wippel, der auf 39,4 Prozent der Stimmen kam. Im Vergleich zu vor fünf Jahren gewann Kretschmer 700 Stimmen mehr, Wippel knapp 800, sodass ihr Abstand ziemlich unverändert blieb. In keiner der fünf Gemeinden konnte Wippel vor Kretschmer landen.

Bei der Zweitstimme ein ganz anderes Bild. Hier schnitt wie vor fünf Jahren die AfD besser als die CDU ab. Auch hier blieb der Abstand mit um die 1.000 Stimmen ziemlich gleich.

Kretschmer blieb am Wahlabend in Dresden, wo er von den Fernsehsendern vereinnahmt wurde. Auf Fernsehbildern war zu erkennen, dass auch seine Eltern und weitere Bekannte und Verwandte in Dresden mitfeierten.

In Görlitz war die Stimmung bei der CDU zweigeteilt: Auf der einen Seite freute man sich mit Kretschmer, auf der anderen Seite hatte man sich für die CDU mehr erhofft.

Doch auch bei der AfD kam nicht die große Partylaune auf, und zwar schon, bevor die Ergebnisse aus dem Wahlkreis Wippels eintrafen. Erstmals hatte die AfD ihr Treffen am Wahlabend als „geschlossene Veranstaltung“ deklariert, Gäste kamen nur auf Anmeldung in die Gaststätte „Zeltgarten“ hinein. Die Grünen erschienen gar nicht dort, wo sie eigentlich den Wahlabend verfolgen wollten, sondern mussten sich kurzfristig für einen anderen Ort entscheiden.

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Hinter CDU und AfD haben die Wähler die Verhältnisse völlig neu geordnet. Hatte Franziska Schubert (Grüne) vor fünf Jahren - auch auf der Woge großer Zustimmung bei der vorangegangenen OB-Wahl - noch über 7 Prozent der Erststimmen erhalten, waren es dieses Mal nur 3,4 Prozent. Dafür rückte der Kandidat des BSW, Franz Nestler, auf Platz 3 bei den Erststimmen vor. Die Kandidaten von Linke, SPD und FDP dagegen kamen zusammen nicht über 5 Prozent.