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Flüchtlinge laufen erst polnischen, dann deutschen Polizisten in die Arme

Vier Männer aus Afghanistan wurden am Montag nach Polen zurückgeschickt. Usbeken und eine Landsmännin aus Zittau hatten sie unterstützt.

Von Carla Mattern
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Symbolfoto
Symbolfoto © Symbolfoto: Steffen Unger

Am Montag nahm im Morgengrauen der polnische Grenzschutz in der Nähe der Neiße bei Piensk (Penzig) zwei Usbeken im Alter von 18 und 38 Jahren fest. Die Männer waren mit ihrem Chevrolet unmittelbar bis an die Grenze gefahren. An Bord ihres Fahrzeuges befanden sich weitere Passagiere. Drei dieser Passagiere hatten im hinteren Fahrgastraum des Autos Platz genommen. Der vierte Passagier lag im Kofferraum. Das berichtet am Dienstag Michael Engler, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf.

Wie sich herausstellte, handelte es sich bei Fahrgästen um afghanische Migranten im Alter von 24, 25, 25 und 30 Jahren. Nachweislich sollten die Männer im Grenzgebiet abgesetzt und möglicherweise zu Fuß nach Deutschland gebracht werden. Letztlich scheiterte durch das Eingreifen der polnischen Grenzschützer der Versuch des unerlaubten Grenzübertrittes.

Aber es vergingen nur ein paar Stunden, bis zwei der auf polnischer Seite aufgegriffenen Afghanen im Alter von 24 und 25 Jahren gegen 18.50 Uhr über die Stadtbrücke von Zgorzelec nach Görlitz spazierten. Bundespolizisten nahmen die beiden in Gewahrsam, so Michael Engler.

Knapp eine Stunde später wurden die Uniformierten dann am Bahnsteig des Görlitzer Bahnhofes auf eine afghanische Frau (31) und deren afghanische Begleiter im Alter von 25 und 30 Jahren aufmerksam. Schnell kam ans Licht, dass der 25-Jährige und der 30-Jährige am Morgen in Piensk - neben den beiden Spaziergängern von der Stadtbrücke - im Fahrzeug der Usbeken gesessen hatten.

Erste Ermittlungen ergaben, dass die 31-Jährige dieses Duo in Zgorzelec getroffen hatte. Anschließend gelangten sie unerkannt zu dritt bis zum Bahnhof. Die in Zittau lebende 31-Jährige trifft nun der Vorwurf des Einschleusens von Ausländern. Deshalb nahm die Bundespolizei Ermittlungen gegen sie auf. Die vier Afghanen wurden zwischenzeitlich nach Polen zurückgewiesen.