Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Update Görlitz
Merken

Spazieren gefahren und gefeiert: Warum die Glocken noch immer nicht läuten

Bei dem Fest in Reichenbach wurden Kunstobjekte aus dem jahrhundertealten Holz des Glockenstuhls der evangelischen St. Johanniskirche versteigert. So geht es jetzt weiter.

Von Constanze Junghanß
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Bei der Versteigerung kamen Unikate, die Zimmerer Gerd Wiedmer (Mitte) aus Waldhufen aus dem Glockenstuhlholz von 1671 hergestellt hat, unter den Hammer. Die Versteigerung leitete Landwirt Johannes Hindemith (links), unterstützt von Pfarrer Christoph Wies
Bei der Versteigerung kamen Unikate, die Zimmerer Gerd Wiedmer (Mitte) aus Waldhufen aus dem Glockenstuhlholz von 1671 hergestellt hat, unter den Hammer. Die Versteigerung leitete Landwirt Johannes Hindemith (links), unterstützt von Pfarrer Christoph Wies © Constanze Junghanß

Der Glockenstuhl der Johanniskirche ist saniert, die neuen Glocken im Kirchturm drin. Beim viertägigen Fest „350 Jahre Wiedereinweihung St. Johanniskirche Reichenbach“ war der Klang der Glocken erstmals zu hören. Auf Probe sozusagen, denn seitdem ist es wieder still. Die neuen Glocken sind noch nicht zu hören.

Die Fallhämmer müssen noch geschmiedet, die Mechanik eingestellt werden, wie Pfarrer Christoph Wiesener erklärt. Er und die Kirchgemeinde hoffen, dass die Glockentechnik ab dem 9. Juli betriebsbereit ist und dann das regelmäßige Läuten wieder über die Dächer von Reichenbach klingt.

Das Sanieren des Glockenstuhls und die neuen Glocken kosteten rund 165.000 Euro. Das Geld kam über Stiftungen, Privatpersonen, die Kirchgemeinde und zahlreiche Unterstützer fast komplett zusammen. 13.000 Euro fehlten aber noch. Um die Finanzierung zu unterstützen, hat die Waldhufener Zimmerei von Gerd Wiedmer, die den Glockenstuhl sanierte, aus dessen Holz aus dem Jahr 1671 ungewöhnliche Kunstobjekte hergestellt.

Viele kamen zum Gottesdienst in der St. Johanniskirche während des Kirchweihfestes in der vergangenen Woche.
Viele kamen zum Gottesdienst in der St. Johanniskirche während des Kirchweihfestes in der vergangenen Woche. © Martin Schneider

Verarbeitet wurden dafür auch die jahrhundertealten Zimmermannsnägel und weitere antike Eisenteile, unter anderem zu Kerzenständern, Weinregal und Kreuzen. Im Rahmen der Festveranstaltung wurden diese Unikate versteigert. Dabei kam eine Summe von 2.750 Euro zusammen. Weitere Spenden sind eingegangen, sodass aktuell noch etwa 7.000 Euro fehlen.

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann dafür jetzt noch spenden. Die Bankdaten sind auf der Internetseite des Glockenprojektes hinterlegt: https://neueglocken.de/spende