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Sachsen kauft früheres Klinik-Areal für Astro-Zentrum in Görlitz

Das neue Großforschungszentrum wird seinen Campus am Wunschort aufbauen können. Jetzt will der Freistaat aber auch noch das Einstein-Teleskop in die Lausitz holen. Ein Standort im Kreis Bautzen ist dafür im Gespräch.

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Mit diesem Entwurf warb das Deutsche Zentrum für Astrophysik immer für den Campus auf dem Kahlbaum-Areal in Görlitz.
Mit diesem Entwurf warb das Deutsche Zentrum für Astrophysik immer für den Campus auf dem Kahlbaum-Areal in Görlitz. © Desy

Das Görlitzer Kahlbaum-Areal wird der neue Campus des Deutschen Zentrums für Astrophysik (DZA). Das Großforschungszentrum, das sich gerade in einer Aufbauphase befindet, kann damit errichtet werden. Das Gelände mit den Gebäuden wurde vom Freistaat Sachsen von der Eigentümergesellschaft gekauft. Der Freistaat wird dem DZA das Gelände dauerhaft unentgeltlich zur Verfügung stellen, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Für das DZA beginnt nun die Planungsphase der Bauvorhaben. Ein konkreter Baubeginn wurde noch nicht genannt.

Günther Hasinger, designierter Gründungsdirektor des DZA, freut sich über die Ent-scheidung: "Das Kahlbaum-Areal war unser Wunschort, um im Herzen Europas einen prominenten Platz für Spitzenforschung zu schaffen, darüber freue ich mich außeror-dentlich. Zu wissen, wo unser Campus nun hinkommt, ist ein sehr wichtiger Meilenstein für das DZA."

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Auf dem Kahlbaum-Gelände sollen künftig etwa 1.000 Mitarbeitende die Astrophysik-Forschung voranbringen. Dort sollen unter anderem Labore und Werkstätten errichtet werden. Etwa ein Drittel aller DZA-Beschäftigten werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sein. Weitere zwei Drittel werden im administrativ-technischen Bereich tätig sein. Die nichtwissenschaftlichen Jobfelder reichen von Handwerksberufen bis Bürojobs. Für das DZA beginnt nun die Planungsphase der Bauvorhaben. Ein konkreter Baubeginn wurde noch nicht genannt.

Nach der Klärung der DZA-Standortfrage hat der Freistaat ein weiteres Großprojekt im Blick. Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: "Wir möchten nun auch das Einstein-Teleskop nach Sachsen holen und unterstützen alle Bemühungen, die zu einer Standortentscheidung für die Lausitz führen. Beide Großprojekte, DZA und Einstein-Teleskop, passen inhaltlich perfekt zusammen und würden sich als direkte Nachbarn gut ergänzen."

Das würde eine weitere Großinvestition in den Wissenschaftsstandort Lausitz bedeuten. Das Einstein-Teleskop (ET) ist eine europäische Initiative für die Errichtung eines unterirdischen Messinstruments in Form eines gleichseitigen Dreiecks. Mit dem ET können Gravitationswellen aus dem All detektiert und ausgewertet werden. Möglicher Standort für das Teleskop könnte bei Ralbitz-Rosenthal im Landkreis Bautzen sein. (SZ)