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Görlitz: Diakonie-Stiftung ist großer Arbeitgeber

Vor 25 Jahren wurde die Stiftung Diakonie Libera gegründet. Hunderte Mitarbeiter sind hier beschäftigt, noch mehr Menschen erreicht sie mit ihrer Arbeit.

Von Sebastian Beutler
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Die Jugendkochschule ist ein Projekt im Görlitzer Kinderheim, das die Stiftung Diakonie Libera betreibt.
Die Jugendkochschule ist ein Projekt im Görlitzer Kinderheim, das die Stiftung Diakonie Libera betreibt. © Pawel Sosnowski

Als Ende vergangenen Jahres Protestanten und Konfessionslose, Katholiken und Angehörige anderer Religionen für die sechste Kirchenmitgliedsschaftsuntersuchung befragt wurden, gab es ein klares Ergebnis: Das Vertrauen in die Kirchen nimmt weiter ab. Mit einer Ausnahme: Die Befragten gaben an, dass sie nicht nur das soziale Engagement der Kirchen schätzen, sondern es auch künftig als wichtig für das Land ansehen.

Das soziale Engagement der Kirchen äußert sich neben der Arbeit in den Kirchgemeinden auch besonders durch die Tätigkeit diakonischer Organisationen. Eine von ihnen ist die Stiftung Diakonie Libera in Görlitz. Der Name ist in Görlitz nicht so vertraut und geläufig, doch das Kinderheim "Janusz Korczak" im Görlitzer Süden ist vielen ein Begriff. Dieses Kinderheim wird beispielsweise von der Diakonie Libera betrieben.

Und diese Stiftung feierte jetzt ihr 25-jähriges Gründungsjubiläum. Heute hat sie 550 Mitarbeiter und betreibt Pflegeheime, Kitas, Angebote der Tagespflege und des betreuten Wohnens vor allem in und rund um Hoyerswerda, in Südbrandenburg, in Görlitz und Dresden.

Entstanden war die Stiftung über Zwischenstufen 1999 als "Diakonie-Sozialwerk Lausitz". Ein Jahr darauf bezog die Stiftung ihre Geschäftsstelle am Mühlweg in Görlitz. Die Stiftung geht auf das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz zurück, das nach 1990 zahlreiche Einrichtungen aus staatlicher Hand übernommen hatte. Auch in den ersten Jahren der Stiftung wurden die Einrichtungen in Hoyerswerda und Ortrand saniert oder ausgebaut. Schließlich nannte sich die Stiftung 2020 in "Libera" um. 2021 wurde das Seniorenheim "Haus Rosengarten" in Hoyerswerda fertig saniert, der größte Bau der Stiftung.

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Seit 2021 ist André Maywald Vorstand der Stiftung, er hatte jahrelang das DRK in Görlitz geleitet und löste seinerzeit unter anderem auch Christina Lumper ab, die in der Stiftung seit 1999 tätig war. Der Görlitzer Volksbank-Chef Sven Fiedler wiederum ist Vorsitzender des Stiftungsrates. In den vergangenen Jahren hat sich die wirtschaftliche Situation der Stiftung zum Positiven verändert. Schrieb sie beim Vorstandswechsel jährliche Defizite, so konnte Maywald nach eigener Aussage jetzt "zum dritten Mal in Folge ein ausgesprochen positives Jahresergebnis" vorlegen.

Das Jubiläum nahm auch der Ehrenvorsitzende des Stiftungsrates, der frühere Görlitzer Bischof Klaus Wollenweber, zum Anlass auf die Bedeutung diakonischer Arbeit in Verbindung mit dem Glauben hinzuweisen. "Die Begleitung Christi eröffnet uns neue Horizonte für uns selbst und für ein Miteinander im Netzwerk der Liebe", sagte er in seiner Predigt beim Festgottesdienst. "Wir bekommen Mut, die Mühsale des Lebens mit aktiver Nächstenliebe hinter uns zu lassen und munter nach vorne auf Entdeckungsreise der vielfältigen Lebensmöglichkeiten im Miteinander zu gehen. Wir gewinnen Vertrauen zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen und zu dem Neuschöpfer Gott." Diakonie ohne Kirche ist nicht zu haben. Allen Umfragen zum Trotz.