Vor wenigen Tagen erst erhielten die Hotelbetreiber der "Insel der Sinne" am Berzdorfer See den Oberlausitzer Unternehmerpreis. Ina Lachmann und Henry Hedrich wurden für ihre Leistung von den Landkreisen Görlitz und Bautzen gewürdigt, am See in Görlitz ein Hotel aufgebaut zu haben, das mit seinem Betriebskonzept seinesgleichen in der Region sucht. Gute Besucherzahlen sind der Lohn dafür.
Nun konnte das Ehepaar einen weiteren Erfolg feiern. Nach fünf Jahren ist das aufwendige Bebauungsplan-Verfahren für Ferienhäuser am Hotel "Insel der Sinne" am Montag zu einem guten Ende gekommen. Der Planungsverband Berzdorfer See stimmte einstimmig für das Projekt, das in unmittelbarer Nähe zum Hotel entstehen wird.
Doch die Hotelbetreiber sind schon einen Schritt weiter und haben bereits mit ersten Arbeiten für das kleine Feriendorf begonnen, das ist nach dem Baurecht möglich und klar geregelt. Die Ferienhäuser entstehen am Hang hinter dem Hotel "Insel der Sinne".
Hier werden nach Angaben des Planungsverbandes zehn Ferienhäuser mit 21 Ferienwohnungen errichtet, in denen 95 Betten stehen werden. Zudem sehen die Pläne den Bau einer Betriebswohnung, ein Schwimmbad mit Ruheraum sowie einen Technikraum mit Geothermie vor.
Nach Angaben von Hotel-Geschäftsführerin Ina Lachmann soll das Niveau dieser Ferienhäuser dem des Hotels ähneln, also hoch sein. Die Ferienanlage richtet sich an Naturliebhaber und Wassersportler sowie Familien, die Ruhe und Erholung suchen. Insofern verfolgen die Ferienhäuser ein ähnliches Konzept wie das Hotel nur für eine Zielgruppe, die nicht unbedingt in einem Hotel übernachten will.
Zwar sind die beiden Anlagen - Hotel und Ferienhäuser - räumlich durch den Rundweg und den hoteleigenen Parkplatz getrennt. Aber sie sollen sich gegenseitig ergänzen, auch wirtschaftlich. Das Hotel erfreut sich vom ersten Tag seiner Eröffnung an eines großen Zuspruchs. Doch die ersten Jahre waren von Anlaufverlusten geprägt, wie sie die öffentlich einsehbaren Bilanzen offenbaren. Bereits 2020, der letzte Bilanzabschluss der zugänglich ist, konnte aber ein kleiner Jahresgewinn verzeichnet werden.
Die Ferienhäuser sollen nun mithelfen, den Standort insgesamt zu sichern. So erhoffen sich die Investoren durch einen Ganzjahresbetrieb Vorteile. Beispielsweise bei der Bindung von gut ausgebildetem Personal, dem dann unbefristete Arbeitsverträge statt Saisonverträge angeboten werden kann. "Die Ferienhaussiedlung in Ergänzung zur bestehenden Hotelanlage", so heißt es in den Unterlagen des Bebauungsplanes, "ist dafür dringend erforderlich".
- Hier können Sie sich für unseren kostenlosen Görlitz-Niesky-Newsletter anmelden.
Die Ferienhäuser werden zweigeschossig errichtet, Gästewohnungen haben eine Fläche von 60 bis 120 Quadratmeter und verfügen über eine offene Wohnküche, Schlafräume, Bad, Sauna und Außenterrassen. Sie werden in zwei abgestuften Reihen am Hang angeordnet, die Dächer werden begrünt.
Um die Häuser an der "Insel der Sinne" zu errichten, müssen die Investoren auch einige Waldflächen roden - und im Gegenzug neue Flächen bepflanzen. Dazu werden in Wilthen (Landkreis Bautzen) auf einer Fläche Stieleichen, Bergahorn und Bergulme neu gesetzt, in Drausendorf bei Zittau ist eine weitere Aufforstung mit Stieleichen geplant. Außerdem ist noch eine dritte Fläche geplant.
- Nachrichten per Push erhalten - hier können Sie sich anmelden.
Dass es jetzt mit Ferienhäusern am See losgeht, ist auch ein politisches Zeichen. Denn eigentlich hatte der Planungsverband ja eine Studie in Auftrag gegeben, mit der geklärt werden soll, wie viele Ferienhäuser der See verträgt und in welchem Umfang auch dauerhaftes Wohnen ermöglicht werden soll, beispielsweise um die Sicherheit in den Ferienhausdörfern zu erhöhen. Über Ergebnisse dieser Studie ist öffentlich noch nichts bekannt geworden.
Da aber die bislang beantragten Vorhaben Priorität genießen, galt das Feriendorf der "Insel der Sinne" als gesetzt. Andere Ferienhaus-Projekte wie die Waldsiedlung im Norden am See oder in der Blauen Lagune auf Schönauer Seite waren planerisch früher gestartet, haben aber bislang noch keinen Baustart. Im Hafen Tauchritz plant auch der Görlitzer Großvermieter Kommwohnen nach wie vor den Bau von Gebäuden entlang des Hafenbeckens, die sowohl für Feriengäste als auch Dauerbewohner zur Verfügung stehen sollen.