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Görlitz
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So wird ein Taxifahrer aus Zgorzelec in Görlitz zum Schleuser

Auf der Stadtbrücke in Görlitz kamen der Taxifahrer und seine Mitfahrer in eine Kontrolle. Mit den Folgen hatten sie wohl nicht gerechnet.

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Symbolfoto
Symbolfoto © dpa

Am Mittwochvormittag sind die auf der Görlitzer Stadtbrücke eingesetzten Kontrollkräfte der Bundespolizei auf einen polnischen VW Sharan aufmerksam geworden. Wie sich schnell herausstellte, handelte es sich bei dem in der Woiwodschaft Dolnoslaskie (Niederschlesien) zugelassenen Fahrzeug um ein Taxi, mit dem sich ein in der Nähe von Zgorzelec lebender Ukrainer (69) üblicherweise sein Geld verdient.

An diese Taxifahrt wird sich der 69-Jährige nun wahrscheinlich aber noch einige Zeit erinnern, schließlich endete die Fahrt in der Kontrollstelle, in der er selbst festgenommen wurde. Das teilt am Donnerstag Michael Engler mit, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf. Die Festnahme erfolgte wegen der Fahrgäste des Ukrainers. Auf dem Beifahrersitz hatten ein Eritreer (30), auf dem Rücksitz eine Frau und ein Mann aus Äthiopien (beide 26) Platz genommen. Obwohl sich der 30-Jährige ordnungsgemäß ausweisen konnte, wurde auch er festgenommen. Den 26-Jährigen fehlten dagegen die für die Einreise notwendigen Dokumente, insofern wurden auch sie zur Dienststelle der Bundespolizei in Ludwigsdorf mitgenommen.

Erste Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem eritreischen Staatsangehörigen gewissermaßen um einen Bekannten des 26-jährigen Äthiopiers handelt. Nachdem die Männer Kontakt aufgenommen hatten, war der Eritreer nach Zgorzelec gereist, um dort die späteren Geschleusten zu treffen. Vor Ort wählten die drei dann das Taxi des Ukrainers, um damit schnell über die Grenze zu kommen.

Was am Ende bleibt, sind Anzeigen und weitere Ermittlungen wegen des Verdachts des Einschleusens zulasten des Taxifahrers und zulasten des Eritreers, so der Bundespolizeisprecher. Während der 69-Jährige wieder nach Polen zurückkehrte, dürfte wohl auch der 30-Jährige inzwischen an seinem Wohnort angekommen sein. Als Inhaber eines deutschen Aufenthaltstitels hat er seinen Lebensmittelpunkt in Zwickau. Die geschleuste Frau und auch der geschleuste Mann sind später nach Polen zurückgewiesen worden.